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Medizinische Aktivkohle für heilkundliche Zwecke
Synonyme: Carbo activatus, Medizinische Kohle, Carbo medicinalis, Carbo adsorbens, Absorbierende Kohle
Sollte in jeder Hausapotheke vorhanden sein!
Inhaltsübersicht:
- Zusammenfassung
- Herstellung
- Eigenschaften
- Indikationen und Verwendung
- Dosierung
- Pulver ist Kohlekompretten überlegen
- Unterschiedliche Bindekapazität der Aktivkohle für einzelne Gifte
- Kontraindikationen
- Interaktionen
- Unerwünschte Wirkungen
- Aktivkohle zur Wasser-Selbstreinigung
- Links zur Vertiefung
Zusammenfassung Aktivkohle dient vor allem der Notfallbehandlung bei Vergiftungen auch durch Laien. Pro kg/Körpergewicht sollten 0,5-1,0 Gramm Aktivkohle in stillem Wasser aufgerührt und dann getrunken werden. Bei Kindern kann eine Aktivkohlegabe in Trauben-, Apfel- oder Kirschsaft sinnvoll sein, um den Geschmack zu verbessern und die Kinder zum Trinken der Aufschwemmung zu motivieren.
Aktivkohle ist in Wasser aufgerührt nicht giftig und völlig nebenwirkungsfrei.
Herstellung: Medizinische Kohle wird aus pflanzlichen Materialien durch geeignete Verkohlungsverfahren gewonnen, welche der Substanz ein hohes Adsorptionsvermögen verleihen.
Eigenschaften Medizinische Kohle ist schwarz und geschmacklos.
Aktivkohle besteht überwiegend aus Kohlenstoff (meist > 90 %) mit hochporöser Struktur. Die Poren sind wie bei einem Schwamm untereinander verbunden (offenporig).
Die innere Oberfläche beträgt zwischen 300 und 2000 m²/g Kohle, damit entspricht die innere Oberfläche von 4 Gramm Aktivkohle ungefähr der Fläche eines Fußballfelds.
Die Dichte von Aktivkohle liegt im Bereich von 200 bis 600 kg/m³.
Für die Porengröße und die Porengrößenverteilung sind drei Größenordnungen von Bedeutung. Man unterscheidet zwischen Mikroporen (< 2 nm), Mesoporen, auch Übergangsporen genannt (2–50 nm) und Makroporen (> 50 nm)
Der überwiegende Anteil der Adsorption erfolgt an dem Kohlenstoffmaterial, das an der Oberfläche der Mikroporen angeordnet ist. Dieser Bereich ist damit die eigentlich wirksame Oberfläche und bestimmt die Adsorptionseigenschaften einer Kohle. (Quelle)
Indikationen und Verwendung Aktivkohle wird in erster Linie als Adsorptionsmittel zur Entfernung unerwünschter Farb-, Geschmacks- und Geruchsstoffe aus Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten eingesetzt.
In der Medizin wird Aktivkohle vor allem dafür benutzt, Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen.
Aktivkohlepulver ist gegenüber einer festen, im Notfall erst zu zerkleinernden Komprette zu bevorzugen.
Bei harmlosen Durchfallerkrankungen, z. B. Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis), werden üblicherweise Kohlekompretten benutzt. Bei Vergiftungsnotfällen wird Aktivkohle in größerer Menge benutzt, um oral aufgenommene Gifte, die sich im Verdauungstrakt befinden oder einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen, aus dem Organismus zu entfernen.
Die Dosierung ist in solchen Fällen 0,5 bis 1 g Kohle pro Kilogramm Körpergewicht bei einem erwachsenen Menschen. (Wikipedia)
Aktivkohle ist nicht nur in der Lage, den Anteil eines Giftstoffes, der noch nicht absorbiert ist, im Magen-Darm-Trakt zu binden, sondern es ist auch möglich, bereits absorbierten Giftstoff mit Hilfe der Aktivkohle aus dem Plasma bzw. Gewebe zu entfernen.
- Bei Vergiftungen baldmöglichste Einsetzung als Antidot. Sie hat ein hohes Vermögen, Substanzen und Gifte an sich zu binden und so zu neutralisieren. Der Aktivkohletrunk adsorbiert schnell, universell und mit hoher Kapazität eine Vielzahl von Giften. Er wird inzwischen als Dekontaminationsverfahren der ersten Wahl nach oralen Vergiftungen angesehen.
- Durchfall, Meteorismus und Flatulenz (Blähungen). Kohle ist ein altes Hausmittel zur Behandlung von Durchfall
Interaktionen: Andere Medikamente sollen nicht gleichzeitig, sondern in einem Abstand von 2-3 Stunden eingenommen werden, da es sonst zu einer Abschwächung der Wirkung kommen kann. Durch Bindung an die Aktivkohle kann die Absorption z.B. von Antiepileptika, oralen Antikoagulantien oder Neuroleptika so stark verringert sein, dass die Patienten nicht mehr ausreichend therapiert sind. Das gleiche gilt auch für hormonale Kontrazeptive („Pille") (http://www.toxcenter.de/artikel/Medizinische-Kohle-Renaissance-eines-Wirkprinzips.php)
Dosierung Die Dosis ist von der aufgenommenen Medikamentenmenge abhängig.
Im häuslichen Bereich werden bei Kleinkindern üblicherweise mindestens 6-8 Kohlekompretten verabreicht.
Der Dosisbereich liegt bei 1-2 Kohlekompretten pro kg Körpergewicht. Bei bedrohlichen Vergiftungen ist eine Menge von 0,5-1 g pro Kilogramm Körpergewicht angezeigt. (70 kg-schwerer Mann ca. 40-70 g Kohle). Evt. nach 4 Stunden Einnahme wiederholen. (http://www.giftinfo.uni-mainz.de/gift_de/therapiemanagement/Substanz/Aktivkohlegabe.html)
Eine Überdosierung ist de facto kaum möglich, dagegen sind Unterdosierungen häufiger.
Interaktionen: Andere Medikamente sollen nicht gleichzeitig, sondern in einem Abstand von 2-3 Stunden eingenommen werden, da es sonst zu einer Abschwächung der Wirkung kommen kann. Durch Bindung an die Aktivkohle kann die Absorption z.B. von Antiepileptika, oralen Antikoagulantien oder Neuroleptika so stark verringert sein, dass die Patienten nicht mehr ausreichend therapiert sind. Das gleiche gilt auch für hormonale Kontrazeptive („Pille") (http://www.toxcenter.de/artikel/Medizinische-Kohle-Renaissance-eines-Wirkprinzips.php)
Pulver ist Kohlekompretten überlegen Zur Dekontamination stehen in Deutschland Kohle-Pulvis und neuerdings zum Beispiel Ultracarbon-Granulat zur Verfügung. Beide Pulverzubereitungen sind den Kohlekompretten überlegen und haben den Vorteil der leichteren und schnelleren Zubereitung einer gebrauchsfähigen Suspension.
Soll die Aktivkohledosis mehrfach verabreicht werden, zum Beispiel zum Zweck einer Darmlavage, ist der Zusatz eines geeigneten Gleitmittels (Polyethylenglycol) beziehungsweise Laxans zu erwägen (http://www.aerzteblatt.de/pdf/96/44/a2826-3.pdf)
Unterschiedliche Bindekapazität der Aktivkohle für einzelne Gifte Die Bindekapazität der Aktivkohle für einzelne Gifte ist unterschiedlich. So werden Mineralsäuren und Laugen kaum, Eisen- und Lithiumsalze sowie Zyanide nur schlecht an Aktivkohle gebunden. Alkohole und Lösungsmittel werden ebenfalls nur unzureichend adsorbiert, so daß die Wirksamkeit der Aktivkohle bei Vergiftungen mit diesen Stoffen unsicher ist (19, 29). Die meisten Arzneimittel sowie pflanzliche und tierische Gifte werden aber hervorragend gebunden, solange das Verhältnis Aktivkohle zu Gift 10:1 (g/g) übersteigt (http://www.aerzteblatt.de/pdf/96/44/a2826-3.pdf)
Kontraindikationen: Aktivkohle ist kontraindiziert bei oralen Vergiftungen mit ätzenden Stoffen (zum Beispiel Säuren, Laugen, Eisensalze); bei erhöhtem Risiko einer Aspirationspneumonie (Lösungsmittel, Tenside) muß vor der Anwendung ein Schutz der Atemwege gewährleistet sein. (http://www.aerzteblatt.de/pdf/96/44/a2826-3.pdf)
Unerwünschte Wirkungen: Ungefährliche Schwarzfärbung des Stuhls. Eine Verstopfung ist im Normalfall nicht zu erwarten. .
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