Gottfried Mayerhofer [05.02.1871]

Zum Magnetismus und Gewissen

aus 'Heil-, Diät- und Lebenslehr-Winke', Sammlung neu-theosophischer Schriften, Nr. 48, S.036-037, 1895, Neu-Theosophischer Verlag (J. Busch Nachf.), Bietigheim
[enthalten in 'Heilung und Gesundheitspflege' , S. 091,05 ff:. 'Bedingungen für den Erfolg magnetischer Stärkungskuren']



GM.NT48.036,04] Wieder fragt eine geistig und körperlich kranke Seele durch dich bei Mir an und möchte sogar, daß Ich es ihr schriftlich gebe, daß die von dir angegebene Heilart die richtige und daß durch dieselbe auch das gewünschte Ergebnis herbeigeführt wird. Um diesem Kinde doch zuvor etwas seine geistigen Augen zu öffnen, über welchen es noch eine sehr dicke Binde trägt, muß Ich ihm sein Inneres vorhalten. Es wird ihm vielleicht manches in diesen Zeilen nicht angenehm sein. Aber wahr ist es deswegen doch, und um so mehr [glaubhaft], weil Ich es sage.

GM.NT48.036,05] Nun siehe, Mein liebes Kind, du hast eine kleine Unpäßlichkeit, die dich sehr bekümmert und wegen welcher du schon die ganze Welt um Rat gefragt hast. Jetzt ist dir auch etwas zu Ohren gekommen von einem geistigen Heilungsprozeß. Und nachdem du alle allopathischen und homöopathischen, ja selbst Meine Sonnenmittel versucht und nirgends ein befriedigendes Resultat gefunden hast, so willst du auch dieses letzte geistige Heilverfahren versuchen, mit der Idee: "Wenn's nicht hilft, so schadet's nicht!" - Du betrachtest es nur als eine von den vielen anderen, gewöhnlichen Verfahrensarten des Magnetismus und möchtest nebenbei gleichsam ein Zeugnis ausgestellt haben, daß dieses Mittel helfen muß.

GM.NT48.036,06] Um nun auf diesen deinen Grundgedanken entsprechend zu antworten, muß Ich dir vorerst sagen, daß Ich recht wohl weiß, warum du jetzt von diesem Übel befreit sein möchtest. Denn die Zeit drängt, es naht der Augenblick, da du mit vollen Segeln in die Freuden der Welt und des Ehestandes hineinsteuern willst. Und wegen dieser deiner so materiellen und weltlichen Wünsche soll Ich, der Schöpfer und Herr der Unendlichkeit, Mich dir hingeben und sogar dir noch schriftlich bezeugen, daß du mit diesem Mittel von deinem Übel befreit wirst, das dir schon lange lästig und jetzt noch unangenehmer ist. Sieh, du willst von Mir etwas vernehmlich hören und achtest doch auf die Stimme in deinem Innern nicht - die Stimme, die ihr Menschen 'Gewissen' nennt! Was sagt dir denn dieses Gewissen oft? Sagte es dir nicht mehrmals: "Treibe die Religion nicht so äußerlich! Gedenke, daß Gott ein Geist ist und auch nur geistig verehrt und geliebt [sein will] und Seine Lehren auch geistig verstanden werden müssen!" Sagt dir dein Gewissen nicht oft: "Mehr Duldsamkeit gegen deine Mitmenschen - und mehr Liebe gegen deinen Gott, deinen Vater!" - Nachdem du nun mit dem fleißigen Kirchengehen glaubst, deine Pflicht als Mensch gegen Mich getan zu haben, so verlangst du eine geistige Kur - während du doch diese hier an dich gerichteten Worte nicht glaubst, als kämen sie von Mir! Wie kannst du also bei einer solchen Ungläubigkeit ein geistiges Ergebnis von einer Behandlung verlangen, die nur geistig verstanden werden und auch nur geistig wirken kann?!

GM.NT48.037,01] Die geistige Erhebung deiner Seele zu Mir im inbrünstigen Gebete (aber so, daß alle Fibern deines Wesens mit in dieses Gefühl hineingezogen werden!), dieses Sich-ganz-aufgeben in Meinen Willen bei gänzlichem Vergessen alles Weltlichen, dieses Aufleuchten aller deiner inneren Geisteskräfte, gepaart mit dem festen Glauben an eine sichere Hilfe von Meiner Seite, kann ein von Meinem Schreiber magnetisiertes Tuch zwar wirksam machen (weil dann nicht die magnetisch-menschlichen Stoffe, welche das Tuch enthält, wirksam sind, sondern Mein Segen, der den festen Willen Meines Schreibers begleitet und seinem magnetisierten Tuche diese Heilkraft verschafft, die nicht nur dein Übel, sondern jedes heilen kann). Solange du aber nicht fähig bist, dieses Gebet, wie Ich es dir beschrieben habe, in dir zu erwecken - rate Ich dir: Laß ab von den magnetischen Kuren! Denn sie führen zu nichts, du gibst dich nur eitlen Hoffnungen hin, denen die Enttäuschung auf dem Fuße folgt.

GM.NT48.037,02] Lerne zuvor deine geistige Stellung Mir gegenüber erkennen, und dann wirst du erst deine weltliche zu schätzen wissen und wohl einsehen, wo die größere Wichtigkeit und der größere Wert liegt. Solange du auf deinem bis jetzt befolgten Weg nicht umkehrst und den (Weg) einschlägst, den Ich dir rate, werden noch manche Stürme und Gewitter über deinem Haupte hinziehen und du wirst mit Leiden und Furcht geplagt sein! - Amen.


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