Das pantheistisch-theosophische Gottes-, Welt- und Menschenbild in Dr. Edward Bachs Lehre


Inhaltsübersicht:


Bachs pantheistischer, unpersönlicher Gottesbegriff als Energiemeer

Dr. Bach erkennt Gott nur als Kraft und höhere Macht. Nach ihm ist Gott in uns selbst zu finden. Gleichzeitig zeigt er sich in der Einheit des ganzen Kosmos.

Das alttestamentliche bzw. heidnisch-pantheistische Gottes- und Weltbild Bachs, in dem Gott ein unpersönliches Energiemeer mit vielen Eigenschaften ist und der Mensch letztlich zum personalen Ausdruck Gottes wird, aber letztlich wieder im unpersönlichen All aufgeht, wird aus folgender Schilderung Bachs deutlicher: Er sieht in "allen Dingen eine Einheit: der SCHÖPFER aller Dinge ist LIEBE. Alles, dessen wir uns bewußt sind, ist in seiner unendlichen Anzahl von Formen eine Offenbarung dieser Liebe... Es mag möglich sein, einen Schimmer dieser Einsicht zu erfahren, wenn man sich unseren Schöpfer als eine großartige gleißende Sonne von Mildtätigkeit und Liebe denkt, aus deren Zentrum eine unendliche Anzahl von Strahlen in jede Richtung ausgesandt wird; und daß wir, und all das, dessen wir uns bewußt sind, Teilchen am Ende dieser Strahlen sind, - ausgesandt, um Erfahrung und Wissen zu gewinnen - die aber letztlich zu diesem großartigen Zentrum zurückkehren. Und obwohl uns jeder dieser Strahlen als abgesondert und von anderen unterschieden erscheinen mag, ist er in Wahrheit Teil der großartigen Sonne." (EB.BduSh. S. 112)

Im jüdischen Alten Testament stellte man sich Gott auch als unbegreifliches Ding statt in Menschengestalt vor; er sei von endloser Erhabenheit; wohne hoch über Sternen {jl.ev01.005,17 ff.}

Gott beschrieb man einst wie ein Lichtmeer und unpersönlich. Die visionäre Einswerdung eines Sehers mit dem Urlicht entsprach der Gottesvorstellung Platos u.a. Weisen der Vorzeit. {jl.ev04.219,08-10}

Nach dem jüdisch-christlichen Gottesbild hat Gott (= Jesus) eine Menschengestalt. Er existierte in Menschengestalt schon vor der Schaffung der Engel u. Menschen. {jl.ev02.039,03}

Gott ist wesensgemäß ein Mensch in sich u. für sich; als rein geistiges Gottwesen ist er jedoch unsichtbar für Lebende, weil er unendlich, allgegenwärtig, reingeistig ist {jl.ev06.088,03}

Im Wesen als Person mit Menschengestalt ist Gott jedoch erst schau- und begreifbar seit seiner Menschwerdung in Jesus; zuvor repräsentierten ihn Engel, die er mit seinem Willen durchdrang. {jl.ev08.057,14}

Gott ist vom Wesen her der vollkommenste Mensch. Die Begriffe Vater, Sohn und Geist umschreiben sein dreifaltiges Wesen; er ist jedoch nur eine einzige Person {jl.ev08.025,14 ff.}

Diese Urgottheit, der Schöpfer aller Geistwesen, Menschen und Dinge wirkt zwar mit seiner Kraft in allem, durchdringt mit seinem Bewußtsein alles und ist daher auch allgegenwärtig, allwissend und allmächtig - aber seine Schöpfung hat er frei aus sich herausgestellt. Sie kann und soll sich zwar mit seiner Kraft und unter seiner Leitung entwickeln, aber dennoch ist sie eigenständig von ihm und soll auch ewig eigenständig bleiben.

Wie aus Gottes 7 Ureigenschaften Liebe, Weisheit, Willenskraft, Ordnung, Ernst, Geduld und Barmherzigkeit die ersten Wesen geschaffen wurden, wie ihre Entwicklung verlief, wie sie unter Satans Leitung die ihnen bekannte göttl. Ordnung verließen und welche Konsequenzen dies hatte, offenbaren die Werke Jakob Lorbers sehr differenziert.

Die Geistwesen und Menschen wurden jedoch als eigenständige Ideen aus Gott herausgestellt. Sie sollen sich durch freiwilliges Einhalten der ihnen geoffenbarten göttl. Ordnung mehr und mehr vervollkommnen und einst als eigenständige Individuen zusammen mit Gott in himmlischen Ebenen ewig tätig sein und existieren. (s. Entstehung der ersten Geistwesen)

Bachs Begriff der Einheit alles Seienden

Bachs unpersönliche, überholte Gottesvorstellung als energetisches Lichtmeer entspricht der überholten pantheistischen Vorstellung von der zwangshaften Einheit alles Seienden. Bach schreibt: "Absonderung (des Individuums von Gott als Lichtmeer) ist unmöglich, denn sobald ein Lichtstrahl von seiner Quelle abgeschnitten wird, hört er auf zu existieren. Damit mögen wir ein wenig von der Unmöglichkeit der Absonderung verstehen, als, obwohl jeder Strahl seine Individualität haben mag, er nichtsdestotrotz Teil der großen zentralen schöpferischen Kraft ist." (EB.BduSh. S. 112)

Nach dem jüdisch-christlichen Gottes- und Weltbild kann sich jeder Geist und jeder Mensch (= ein im Körper befindlicher Geist) sehr wohl unendlich weit von Gottes Ordnung entfernen, ja sogar gegen Gott (wie Luzifer es tat und noch tut) ankämpfen. Dadurch verlässt er zwar die göttliche Ordnung, entfernt sich aus der Nähe zu Gott und aus der himmlischen Gemeinschaft der Engel. Aber von der aus Gott stets ausstrahlenden Energie wird er dennoch wegen Gottes Liebe nicht abgeschnitten.

Weil die pantheistische Ausgangs-Prämisse Bachs nicht stimmt, ist trotz aller Logik die folgende Schlußfolgerung Bachs bzgl. der Einheit aller Wesen unzutreffend: "Weil der Mensch Teil der großen zentralen schöpferischen Kraft ist, wirkt sich jede Aktion gegen uns selbst oder gegen andere auf das Ganze aus, denn, wenn Unvollkommenheit in einem Teil verursacht wird, spiegelt sich dies im Ganzen wieder, - im Ganzen, dessen Teile schließlich vollkommen werden müssen." (EB.BduSh. S. 113)

Wenn sich Satan oder irgendein Mensch gegen Gottes Ordnung versündigt, so hat er als eigenständige Person die Folgen auch selbst zu tragen. Auf Gott, die Engel oder Mitmenschen hat dies allenfalls indirekte Auswirkungen. Die logischen Konsequenzen ergeben sich für den Sünder aus der Ordnung selbst, die ihn durch Unglück, Leid, Not, Krankheit etc. richtet.

Zweck der logischen Konsequenzen ist es, den Sünder zur Einsicht des Falschen oder Bösen zu bringen, daß er seine Übertretung der göttl. Ordnung bereut, Gott als Gesetzgeber um Vergebung bittet, erforderlichenfalls Schaden wieder gutmacht und freiwillig zur göttl. Ordnung zurückkehrt. Die dazu nötige Energie erhält er aus Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit immer, egal wie weit er sich selbst von Gott entfernt hat. Beharrt er starrsinnig in der Widerordnung und damit in Satans höllischem Reich, dann bestraft er sich und leidet selbst, bis er zur Ordnung zurückkehrt. Während alle anderen Geistwesen sich bereits zur Vollkommenheit entwickelt haben können, kann der Sünder in seinem tiefen, schmerzhaften Status verbleiben. Der göttl. Ordnung und den himmlischen Zuständen tut das keinen Abbruch. Ein Zwang zur Vollkommenheit existiert wegen der von Gott gewährten Willensfreiheit für niemanden.

Ist Bachs Vorstellung von der Einheit des Menschen mit dem kosmischen Gott falsch?

Dr. Bachs Vorstellung von Einheit bzw. Verschmelzen mit Gott entspricht dem irrigen pantheistischen Nirwana-Begriff, aber nicht der Wahrheit. Die Einung des vollkommenen, geistig wiedergeborenen Menschen besteht in einer Einheit des Sinnes, der Motive und Ziele, aber nicht eines Aufgehens und Verschwindens der menschlichen Person in Gott. Darauf weist u.a. folgende Offenbarung Jesu durch Jakob Lorber hin:

jl.Ev04.163,06} "Der Herr (Jesus) ist alles in allem und alles hat auf Ihn Bezug. Wie aber dieses zu nehmen und zu verstehen ist, könnet ihr nicht eher fassen, als bis ihr durch die volle Wiedergeburt eures Geistes mit Mir eins geworden seid, so wie Ich auch eins bin mit dem Vater im Himmel, doch mit dem Unterschiede, daß ihr alle mit Mir eins sein werdet in gesonderter Persönlichkeit, während Ich und der Vater, der Meine Liebe ist, miteinander in ewig ungesonderter Persönlichkeit vollkommen eins sind.

Der Unterschied zwischen Jesu Einheit mit dem göttlichen Geist und der Einheit von Menschen mit Gott besteht also darin, daß Jesu Geist der Geist Gottes selbst ist und Jesus der Schöpfergott selbst ist, während unsere Person, ebenfalls bestehend aus Körper-Seele-Geist, von Gott als Person getrennt bleibt, auch wenn wir im Denken, Fühlen, Wollen und Handeln mit Gott eins (= eine Einheit) sind.

Sind Bachs pantheistische Lehre Irrtum und sogar Abgötterei?

Wer an Gott als Person nicht glaubt, sich selbst (wie der Pantheist) zu Gott erhebt, ist dadurch nicht nur von Gott und seiner Ordnung abgewichen bzw. abgefallen, sondern betreibt Abgötterei mit sich und dem Kosmos, weil sie Gott ersetzen und sich an seine Stelle setzen. Das ist ebenso eine Form der Abgötterei, wie wenn man andere Geistwesen - z.B. Satan oder die vielen heidnischen Götter -, oder gar Tiere, Pflanzen oder Mineralien oder Gestirne als 'Gottheiten' ansieht, verehrt oder anbetet.

So sehr ich Dr. Bach als integre, liebevolle, barmherzige, geradlinige Person wertschätze, so klar bleibt festzuhalten: Bachs Werk 'Heile dich selbst' und alle mit diesen Prinzipien beworbenen Produkte sind eine höchst geschickte, massenwirksame, schwer zu durchschauende und höchst effektive Werbung für jene Form der Abgötterei, die sich im Pantheismus äußert! (= Die Abgötterei der Theosophie, Anthroposophie und Freimaurer)


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