(jl.ev08.047,01) (Darstellung der religiösen Zukunft des Christentums im Bild einer Morgenszene und deren Deutung durch Jesus:) »...Ich will es, daß auch ihr mit euren Augen schauen sollet, wie sich in der letzten Zeit des neuen Heidentums (Papsttum, d. Hg.) alles gestalten wird!«
(jl.ev08.047,03) Zuerst ersah man einen dichten und völlig schwarzen Nebel weithin von dem Horizonte aufsteigen. Als dieser Nebel die ungefähr siebenfache Höhe der fernen Gebirge des Horizonts erreichte, da wurde er bald wie glühend; denn er ward von einer Unzahl von Blitzen durchzuckt, daß darum alle die Anwesenden meinten, daß dort nun ein gräßliches Gewitter wüten werde.
(jl.ev08.047,04) Ich aber sagte: »Sorget euch um etwas anderes, denn von dieser Erscheinung sieht außer uns niemand etwas nur im geringsten!«
(jl.ev08.047,06) Und siehe, auf dem obersten schwarzen und von den vielen Blitzen durchglühten Rande des Genebels zeigte sich eine große Stadt!
(jl.ev08.047,07) Und Ich sagte: »Sehet an das Bild des neuen Babels! (Rom, d. Hg.)«
(jl.ev08.047,08) Da sagte Agrikola: »Herr, das hat mit unserem (antiken, d. Hg.) Rom eine bedeutende Ähnlichkeit! Nur bemerke ich eine Menge Ruinen ringsherum, doch in der engeren Stadt nebst den alten mir nur zu wohl bekannten Gebäuden wohl auch eine Menge neuer Gebäude und Tempel, deren Giebel sonderbarerweise mit Kreuzen verziert sind. Was bedeutet nun das wohl?«
(jl.ev08.047,09) Sagte Ich: »Siehe, das ist der Untergang des alten und zugleich der Anfang des neuen Heidentums! Etwa schon in 500-600 Jahren, von nun (Lebenszeit Jesu, d. Hg.) an gerechnet, wird es alldort buchstäblich so aussehen. Beobachtet aber das Gebilde nun nur weiter!«
(jl.ev08.047,10)... Man ersah große Völkerzüge (Völkerwanderungen, d. Hg.) und viele arge Kämpfe und Kriege (Glaubenskriege von und mit Rom, d. Hg.), und in der Mitte der Stadt ersah man etwas sich hoch erheben wie einen Berg! Auf dem Berge stand ein hoher und großer Thron, aussehend, als wäre er von glühendem Golde. Auf dem Throne saß mit einem Stabe, dessen oberstes Ende ein dreifaches Kreuz zierte, ein Herrscher mit einer dreifachen Krone auf dem Haupte (Päpst. Hirtenstab und Tiara-Krone, d. Hg.). Aus seinem Munde gingen zahllose Pfeile (Verdammung Andersdenkender, d. Hg.), und aus seinen Augen und aus seiner Brust zuckten ebenso zahllos viele Blitze des Zornes und des höchsten Hochmutes (Allein-Seligmachungs-Anspruch, Rechthaberei, d. Hg.). Und es zogen ihm Könige zu, von denen sich viele vor ihm tiefst verneigten. Die sich vor ihm also verneigten, die sah er freundlich an und bestätigte ihre Macht (Inthronisation der Könige durch den Papst, d. Hg.); die sich aber vor ihm nicht verneigten, die wurden von seinen Pfeilen und Blitzen arg verfolgt und zugerichtet. (Auseinandersetzung u.a. mit den dt. Königen und Kaisern, d. Hg.)
(jl.ev08.047,11) Hier sagte (Römer) Agrippa: »Herr, das gibt kein gutes Vorbild für die späteren Beherrscher des neuen Babels! Es scheint wohl, daß ihre Macht eine noch größere, aber auch eine um vieles grausamere sein wird, als sie nun ist. Denn jetzt werden nur die ärgsten Verbrecher mit dem Kreuze bestraft, aber nur mit dem einfachen; der aber hält gar ein dreifaches in seiner Herrscherhand sogar allen andern Königen entgegen! Herr und Meister, erkläre uns das nur ein wenig!«
(jl.ev08.047,12) Sagte Ich: »Das stellt keinen besonderen Herrscher über viele Länder und Völker vor, sondern nur die sichtliche Persönlichkeit des Antichristen. Das dreifache Kreuz aber bezeichnet Meine Lehre, die daselbst eben dreifach verfälscht den Königen und ihren Völkern aufgedrungen werden wird: falsch im Wort, falsch in der Wahrheit und falsch in der lebendigen Anwendung.
(jl.ev08.047,13) Die Könige aber, die sich vor ihm nicht beugen, und die er verflucht, die sind es, die noch mehr oder weniger in der Wahrheit der alten Lehre verbleiben. Es erreichen sie wohl seine Pfeile und Blitze, aber sie können ihnen dennoch keinen Schaden von einiger Erheblichkeit zufügen. - Aber beobachtet nun das (visionär vorgestellte, d. Hg.) Gebilde weiter; denn Ich kann euch durch dasselbe nur die Hauptmomente zeigen!«
(jl.ev08.047,15) »Und siehe, es sammeln viele Könige, die sich zuvor noch vor dem, der auf dem Throne sitzt, tiefst verneigt hatten, ihre Kriegsscharen und ziehen gegen ihn! Seht, das gibt einen erbitterten Kampf, und es sinkt sein erhabener Thron schon sehr bedeutend tief ganz zur Stadt herab, und ihr sehet nur etliche Könige, die sich, so pro forma nur, vor ihm verneigen, während aber von den vielen andern von ihm abgefallenen Königen nun gar viele Pfeile und Blitze auf ihn zurückgesandt werden. Aber nun ist von ihm beinahe gar nichts mehr zu sehen, und das wird geschehen schon nach 1000 bis 1500 bis 1600 und 1700 Jahren. (Machtverlust durch Reformation, Dreißigjährigen Krieg, d.Hg.)
(jl.ev08.047,16) Aber nun sehet abermals hin! Sehet, er macht Versuche, sich abermals zu erheben, umgeben mit schwarzen Rotten, und einige Könige reichen ihm die Hände, um ihm zu helfen; aber sehet, die das tun, die werden alsbald ganz ohnmächtig, und ihre Völker reißen ihnen die Kronen vom Haupte und geben sie den starken Königen! Und sehet! Nun sinkt sein Thron, und die starken Könige eilen herbei und zerteilen ihn in mehrere Teile, und so geht für ihn nun alle seine Macht, Höhe und Größe unter! Wohl schleudert er noch Pfeile und matte Blitze um sich, aber sie beschädigen niemanden mehr; denn die allermeisten kehren auf ihn selbst zurück und verwunden ihn und seine matten und finsteren Horden.« (Folgen der frz. Revolution, Aufteilung vieler Kirchengüter durch Napoleons Säkularisation)
(jl.ev08.039,13) Schriftgelehrter einst zu Jesus:) »Da wir nun aber von Dir schon so vieles (über Jerusalems Untergang) erfahren haben, so könntest Du darüber, und namentlich über das letzte Gericht über die Heiden allerorten, auch etwas Bestimmtes kundtun, wie auch, wie solches Gericht geartet sein wird, und welche Zeichen ihm vorangehen werden. Denn ohne gewisse Mahnzeichen läßt Du niemals ein Gericht über die Menschen ergehen.«
(jl.ev08.039,14) ... Ihr müßt euch das Heidentum in jener Zeit... nicht so vorstellen, wie da nun beschaffen ist das Heidentum in der Jetztzeit (z.Zt. Jesu). Es werden die Götzentempel der Jetztzeit wohl schon lange zerstört sein; aber an ihre Stelle werden vom Widerchristen eine Unzahl anderer, und das sogar unter Meinem Namen, erbaut werden, und ihre Priester werden sich als Meine Stellvertreter (Papst bezeichnet sich als 'Stellvertreter Christi auf Erden, d. Hg.) auf Erden überhoch ehren lassen und werden alle Weltschätze an sich zu ziehen am allermeisten bemüht sein. Sie werden sich mästen; aber das Volk wird in großer Not sein geistig und leiblich (Bibel- und Wahrheitsverfälschungen, Leibeigentum von Bauern, Inquisition d. Hg. ).
(jl.ev08.039,15) Seht, wenn jenes (kath., d. Hg.) Heidentum wird überhandgenommen haben, dann wird auch ehest das große Gericht über die neue Hure Babels ausgegossen werden! Ein Näheres werde Ich euch später sagen...«
(jl.ev06.149,01) (Jesus einst zu seinen Jüngern :) »Wie es jetzt (mit den Mißständen im jüd. Tempel zur Zeit Jesu, d. Hg.) steht, also wird es in nahe 2000 Jahren nach uns wieder stehen, und der Anfang dazu wird schon um vieles früher da sein! Hier ist das Judentum nun um vieles ärger denn das Heidentum - denn bei den Heiden gilt doch noch die Vernunft etwas, während sie bei den Juden mit Füßen getreten wird -; in jener Zeit aber wird Meine Lehre, also das Christentum, ärger sein als jetzt das Judentum und Heidentum zusammen. Da wird dann sein eine große Drangsal unter den Menschen.
(jl.ev06.149,02) Das Licht des wahren, lebendigen Glaubens wird erlöschen und die Liebe völlig erkalten. Der Hochmut der wohlhabenden Menschen wird alle Grenzen übersteigen, und die Herrscher und Priester werden sich für um vieles höher halten als nun die Juden ihren ungekannten Jehova und die Heiden ihren Zeus.
(jl.ev06.149,03) Aber Ich werde dann auch von Zeit zu Zeit Männer und Mägde (Mystiker, Seher, Propheten, d. Hg.) erwecken und ihnen geben das rechte Licht (Erkenntnis, Wahrheit, d. Hg.), und dieses Licht wird stets größer und mächtiger werden und am Ende verschlingen alle Werke der großen Hure Babels (Papsttum, d. Hg.). Also wundert euch nicht, daß es nun also ist; denn es war schon oft also und ärger noch, und es wird dereinst noch ärger werden.
(jl.ev06.149,04) Die Welt wird allzeit Welt bleiben; aber Ich werde dennoch die Meinen stets führen und über die Welt Mein Gericht ausbrechen lassen, wenn sie derart arg geworden ist, daß neben ihrem Tun und Treiben kein Fünklein des wahren Lebenslichtes aus Gott mehr bestehen könnte.«