Schuldvergebung durch Vorsatz, Einstellungs- und Verhaltensänderung

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Menschen sollen Gott ihre Fehler eingestehen und ihn um Vergebung bitten. Er will, daß alle Menschen und Geistwesen von der Sünde ablassen und wieder völlig die göttl. Ordnung einhalten, d.h. sündenfrei leben. Tun sie das, dann wird ihnen die bisherige Schuldenlast erlassen.

1) Ein bloßes Fehler- oder Schuldbekenntnis allein hat keine schuldauflösende Wirkung. Man muß gute Ratschläge hören, genau befolgen und alles in der Folge meiden, was zum Leiden bzw. Fehler geführt hat. (a jl.ev08.043,04)

2) Erst nach Einsicht, Reue und der nötigen Wiedergutmachung sollte man Gott = Jesus um Vergebung der Sündenschuld bitten. Sie wird gewährt, wenn man sich ehrlich und ernst vornimmt, keine Sünde mehr zu begehen und den Vorsatz aus allen Kräften einhält. (a jl.ev08.066,09)

3) Ohne gänzliche Änderung des falschen Verhaltens nützt Bitten und Beten um Schuldvergebung vor Gott nichts. Erst wenn man sich selbst geändert und damit selbst vergeben hat, ist die Schuld auch im Himmel vergeben. (a jl.ev08.194,03)

4) Zur Befreiung von Schuld soll man aus Liebe zu Gott sich selbst überwinden und die guten Vorsätze, nicht mehr zu sündigen, ausführen. (a jl.gso1.084,20)

5) Ohne wirkliche Einstellungs- und Verhaltensänderung und gegenseitige Schuldenvergebung vergibt Gott auch noch so oft wiederholte Bitten um Vergebung nicht. Nur eine Seelenreinigung durch das Ablegen alter Torheiten und Betrügereien bewirkt, daß man vor Gott rein ist. Dies führt zur Stärkung und Belebung der Tatkraft durch Gott und zur Vervollkommnung. (a jl.ev08.193,14a; jl.ev08.194,09)

6) Wer einen Fehler in sich als solchen erkennt und ihn nicht ablegt, der behält ihn auch und er wird ihm nicht vergeben, egal, wie oft Gott um Vergebung gebeten wird. Wer seine Fehler ablegt und sich dann an Jesu Lehre hält, dem ist er doppelt vergeben! (a jl.ev03.165,05-07; Mt.07,21)

7) Umkehr von den Fehlern nach Jesu Lehre ermöglicht wieder den Zugang zum Himmel. (a jl.hag1.004,02 f.)


Originaltexte: Schuldvergebung durch Vorsatz, Einstellungs- und Verhaltensänderung

zu 1) Bloßes Fehler-Bekennen ohne Verhaltensänderungen sind nutzlos: a »Das Bekenntnis allein aber reinigt einen Menschen ebensowenig von seinen Sünden, wie das einen leiblich Kranken schon gesund macht, so er einem Arzte seine Leiden, und wie er dazu gekommen ist, noch so treu bekennt, sondern er muß darauf auf den Rat des weisen und kenntnisreichen Arztes hören und ihn dann auch getreu befolgen und alles in der Folge meiden, was ihn zum Leiden gebracht hat.« (a jl.ev08.043,04)

zu 2) Bloß theoretisch guter Wille, Reue und Bitte ohne Tat nützen ohne tatkräftige Wiedergutmachung von Schaden nichts. Erst nach der fälligen Wiedergutmachung und dem ernsthaften Vorsatz, nicht mehr zu sündigen, sollte man Gott um Vergebung der Sündenschuld bitten. Sie erfolgt dann, wenn man aus allen Kräften diesen Vorsatz einhält: a »Solange die Gelegenheit noch da ist, daß du das deinem Nebenmenschen angetane Unrecht selbst noch gutmachen kannst, da nützt dir der pure gute Wille, Reue und Bitte wenig oder nichts, sondern allein die Tat. Nach dieser erst sollst du auch Gott um Vergebung deiner Sünden bitten, und sie werden dir auch von Gott aus vergeben werden, so du dir den wahren und ernsten Vorsatz im Herzen gemacht hast, keine Sünde mehr zu begehen, und den gemachten Vorsatz auch aus allen deinen Lebenskräften, die unter der Herrschaft deines freien Willens stehen, hältst.« (a jl.ev08.066,09)

zu 3) Ohne wirkliche Einstellungs- und Verhaltensänderung vergibt Gott auch noch so oft wiederholte Bitten um Vergebung nicht: a »Wird es einem Wolfe von einem Lehrer wohl etwas nützen, so er, heimlich sein Unrecht einsehend, zu Gott sagt: "Herr, vergib mir meine Sünden; denn ich habe an Deinen Schafen gesündigt oftmals!", bleibt aber dabei dennoch der alte Wolf? Oh, dieses Bitten und Beten wird ihm gar nichts nützen; denn er ist ja noch der alte Wolf! Er lege den Wolf ganz ab und werde ein Lamm, dann hat er sich selbst seine Sünden vergeben, und sie werden ihm dann im Himmel vergeben sein!« (a jl.ev08.194,03)

zu 4) So überwindet man die Sünden selbst: a »Die Sünde gegen den eigenen Geist kann doch auch sicher niemand anderer vergeben oder nachlassen, als eben der eigene Geist selbst, das heißt durch den vollernstlichen Willen, aus Liebe zum Herrn sich selbst zu verleugnen und solche Sünde fürder nimmer begehen zu wollen.« (a jl.gso1.084,20)

zu 5) Erst nach der Selbstläuterung ist man vor Gott rein. Unter folgenden Voraussetzungen vergibt Gott: a »Wer eine Torheit begeht, der erkenne die Torheit, lege sie ab und begehe sie nicht mehr, und sie wird ihm vergeben sein auch im Himmel; aber solange er das nicht tut und dennoch von Zeit zu Zeit Gott um die Vergebung seiner Sünden bittet, so werden sie ihm nicht vergeben werden eher, als bis er durch die volle Ablegung seiner alten Torheiten sich selbst seine Sünden vergeben hat. ... b Legt alle eure alten Torheiten und leeren Trügereien ab, und macht euch frei von ihnen; reinigt dadurch eure Seelen, und Ich werde dann zu euch auch sagen können: "Nun seid ihr auch rein vor Mir!" Ich werde euch dann stärken durch Meinen Geist, der euch dann beleben wird zur höheren Tatkraft und euch zeihen (erziehen)wird zu wahren und vollkommenen Menschen.« (a jl.ev08.193,14a; jl.ev08.194,09)

zu 6) Jesus sagt über die Wichtigkeit der Fehlererkenntnis und Änderung: a »Wer einen Fehler in sich als solchen erkennt und ihn ablegt, dem ist er auch schon vergeben für immer, und wer sich darauf zu Mir kehrt, dem ist jeder doppelt vergeben! Wer aber seinen Fehler wohl erkennt, ihn aber behält in seiner Natur, dem ist er nicht vergeben, und käme er auch hundert Male zu Mir! Denn Ich sage es dir: Der zu Mir kommt und spricht: "Herr, Herr!", der ist Mein Freund noch lange nicht, sondern nur der, der Meinen Willen tut.« (a jl.ev03.165,05-07; Mt.07,21)

zu 7) Umkehr von den Fehlern nach Jesu Lehre ermöglicht wieder den Zugang zum Himmel: a »Wollt ihr Vergebung eurer Sünden, so werden sie euch vergeben, so ihr wahre Buße wirkt durch Jesus, welcher ist Mein lebendiges Wort und die Liebe in Mir, und die Pforten des Himmels stehen euch offen, und so ihr hinein wollt, könnt ihr hinein und da schauen das Angesicht eures heiligen Vaters, der Ich es bin, der ewige Gott Jehova. Das könnt ihr tun vermöge des lebendigen Wortes, welches ist Jesus Christus oder die ewige Liebe und Weisheit in Mir, woraus alles Gute und Wahre fließt.« (a jl.hag1.004,02 f.)


Home |  Katholische Kirche |  Zurück zur Themaübersicht Sünde, Schuld, Sühne

© by Gerd Gutemann; Weiterverbreitungserlaubnis