H. E. Sponder

Seele


Selbstverständlich ist die Seele eines der großen Zentralthemen der Neuoffenbarungsschriften, und dies um so mehr, als es weder irgend ein unbeseeltes Leben noch "tote" Materie oder solche Kräfte gibt. Und somit begegnen wir der Seele in ihren vielfältigen Gegebenheiten, auch als Seelensubstanz, auf Schritt und Tritt, und ganz besonders unter den unten zum Thema angegebenen Stichwörtern. -

An dieser Stelle sei nun ein Gesamtüberblick dieses überaus komplexen Themas im Hinblick auf das Endziel aller seelischen Evolution, nämlich auf die Seele des Menschen gegeben.

Als das Endglied der materiellen Schöpfung, muß diese notwendig in den Menschen einmünden, bzw. umgekehrt, der Mensch diese in sich selbst enthalten. Und da laut "Erde und Mond", (Kapitel 54), "alles Seele ist, was immer in die Erscheinlichkeit tritt", bildet schließlich die menschliche Seele gleichsam das Sammelgefäß der materiellen Schöpfung - in bezug auf deren seelischen Gehalt - und als solches ist die menschliche Seele ein ganz komplexer Zusammenschluß unzähliger Intelligenz-Spezifika aus allen Naturreichen und Wesensreihen.

Mit dieser Entwicklung der Seelenform vom kleinsten Geschöpf an durch die lange aufsteigende Stufenreihe bis zum Menschen, wobei "stets eine Stufe die andere ergänzt, größere Vollkommenheiten bietet und dadurch auch stets größere Intelligenz entwickeln kann", befassen sich in den Neuoffenbarungsschriften eine ganze Reihe von Texten in verschiedenen Zusammenhängen, unter anderem auch Kapitel, wo erläutert wird, daß die Anzahl der Tiergattungen "so unendlich groß ist, um eine möglichst große Verschiedenheit der Charakteranlagen ermöglichen zu können".

"Bei den Tieren harmonieren die verschiedenen zu durchschreitenden Formen mit den Zeitabschnitten oder Entwicklungsjahren des Menschen. Ist nun die höchste tierische Intelligenz entwickelt, so können diese entwickelten Intelligenzen zusammenfließen zu einer Menschenseele." (Siehe auch jl.ev04.106, z. T. zitiert unter Stichwort Rückerinnerung an Vorexistenzen.)

In jl.ev02.216,03 und 04 wird der vorleibliche Aufenthalt einer schon ganz ausgebildeten solchen Seele und ihre Einzeugung in einen menschlichen Mutterleib besprochen. Von diesem Augenblicke an gleicht die Seele dann dem Samenkorne in der Erde und "macht alle Stadien entsprechend durch bis zur Ausgeburt in die Welt".

In jl.ev04.051 (und analog auch in jl.ev06.218) wird der ätherische Leib der Seele gezeigt, der für sie "ebenso vollkommen Leib ist" wie dem Fleisch der körperliche Leib. Die Seele hat auch dieselben Sinne wie der Körper, wobei "die Sinne des Leibes die Leitzügel in den Händen der Seele sind zur Beherrschung ihres Leibes für die Außenwelt".

Das Erinnerungsvermögen besitzt die Seele aber nur in ihrem freien Zustand, nicht aber in ihrem "durch und durch verdunkelnden Leib". In jl.ev04.054 wird das Verhältnis zwischen Körper, Seele und Geist erörtert. "Die Verbindung zwischen Seele und Geist ist eine allerintensivste, weil die Seele selbst ein ganz geistiges Urelement ist"; Dennoch muß die Seele das Materielle ganz ablegen, bis der Geist durch das ihm Verwandte in der Seele mit dieser ein vollkommenes Ich werden kann.

Zu diesem gleichen Thema heißt es in jl.ev06.013,08: "Das Fleisch kann den Geist nicht fassen und ist in sich ohnehin tot und hat kein anderes Leben als allein nur das zeitweilige Mitleben aus der Lebenskraft der Seele, die mit dem Geiste verwandt ist und Ihm ganz ähnlich, so daß sie eins mit Ihm werden kann, so sie sich von der Welt ganz abwendet..."

Ebenfalls vom Wesen der Seele und des Geistes handelt jl.ev07.066, wo auch betont wird, daß Seele des Menschen eine rein ätherische Substenz ist, "aus sehr vielen Lichtatomen und möglich kleinsten Teilchen zu einer vollkommenen Menschenform zusammengesetzt". Der reine Geist aber ist der von Gott ausgehende Wille, und (jl.ev07.066,07) die Seele ist gewisserart durch die Kraft des reinen Geistes wieder aufgelöste Materie, die in des Geistes eigene Urform, durch seine Kraft genötigt, übergeht und sodann, mit ihrem Geiste vereint, gleichsam seinen lichtätherisch-substantiellen Leib ausmacht, so wie Seele aus der sie umgebenden Fleischmaterie, wenn diese völlig verwest und aufgelöst worden ist, sich durch ihren rein geistkräftigen Willen ihr einstiges Kleid formt und bildet."

Die Außenlebenssphäre der Seele wird in jl.ev04.215-218 eingehend behandelt, und in diesem Zusammenhang in jl.ev04.262 die große Kraft der ursprünglichen und unverdorbenen (noch nicht degenerierten Menschensele eindrucksvoll gezeigt.


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