Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


31. Kapitel: Kritische Fragen Martins und die Antworten des Weisen.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Spricht der Weise aus der Gesellschaft: „Frage, und ich will dir antworten; ob zu deiner dich selbst überzeugenden Zufriedenheit oder nicht, das wird wenigstens mir ganz einerlei sein!"

02] B. Martin fragt: „Warum hat die Erde nur Einen höchsten Berg? und liegt darum die Gottheit in ihm, oder über ihm ganz in ihrer Fülle, weil er der einzige höchste Berg der Erde ist?"

03] Spricht der Weise: „Wohl hat die Erde einen Berg, der da höher ist als jeder andere bekannte Berg, der die Erde mit seinem mächtigen Fuße drückt; allein darum ist er nicht der Berge Gott; sondern Gott wußte es und weiß es, warum Er auf diesen Planeten einen höchsten Berg gesetzet hat, wahrscheinlich um damit den Winden einen allgemeinen Theilungs- und Ableitungspunkt zu geben; darum auch zumeist zunächst dem Aequator in den tropischen Ländern die höchsten Berge vorkommen, weil eben in diesen nahe dem Hauptgürtel gelegenen Ländern die Winde zur Folge der Erdrotation am heftigsten sein müßten, weil da die Zentrifugal-Kraft am heftigsten wirken muß, darum da die Umschwungskreise vom Mittelpunkte oder von der Axe am weitesten abstehen.

04] Wären demnach in diesen Gegenden nicht solche höchste Windregulatoren vom Herrn aufgerichtet, da wären sie wohl für ewig unbewohnbar; in der Richtung, und zwar in den größten Continenten, besonders in Asien, wo die Luft in einem Hauptstrome sich einet, sind demnach auch die höchsten Berge, und nehmlich in Asien, als dem größten Continente, auch ein allerhöchster Berg der Erde nothwendig! Bist du mit dieser Antwort zufrieden?"

05] Spricht B. Martin: „Vollkommen in seiner Art; aber nun eine Frage weiter: Warum ist in Amerika der Amazonenstrom sicher der größte auf der ganzen Erde; ist etwa darum die Fülle der Gottheit in ihm?"

06] Spricht der Weise: „Freund, ich weiß wohl, wo du am Ende hinauswillst, aber dessen ungeachtet will ich auch diese deine sehr alberne Frage so gründlich, als thunlich, beantworten.

07] Siehe, Amerika ist ein viel jüngerer Continent, und hat in den Cordilleren ein höchst ausgedehntes Gebirge, so hin an den Anden

08] stehen die Gebirge einerseits sehr nahe an dem größten Weltmeere, und haben daher auch in ihren unterirdischen Fundamenten eine übergroße Menge Wassers, das da fortwährend aufsteiget durch die zahllosen Poren, und durch die vielen größern Adern und Canäle; anderseits aber hat besonders das Südamerika als ein jüngstes, erst kaum einige 1000 Jahre über den Meeresspiegel erhobenes Land überaus große und sehr wenig über den Meeresspiegel emporgehobene Flächen und Ebenen von meistens sehr lockerem Sandgehalte.

09] Wo aber ausgedehnte Gebirge viel Wasser auslaufen lassen, und wo sich dieses dann in den größten ebenen Flächen ansammeln und ohne Widerstand ausbreiten kann, und nur sehr langsam dem Meere zuströmt, da muß es auch nothwendig und leicht den größten und breitesten Strom geben, ohne daß darob mehr von der Gottheit darinnen enthalten zu sein braucht, als in einem Regentropfen! sage, bist du mit dieser Antwort zufrieden?"

10] Spricht B. Martin: „Vollkommen in seiner Art, die Antwort läßt nichts zu wünschen übrig, aber darum nur weiter.

11] Sage mir! warum ist der Diamant der härteste und durchsichtigste edelste Stein, und warum Gold das edelste Metall?"

12] Spricht der Weise: „Weil es die Menschen dazu gemacht haben nach ihrem eitlen Gutachten; und das thaten sie, weil diese Mineralien seltener vorkommen als andere; lassen wir aber die Diamanten so häufig vorkommen wie Kiesel, und das Gold so wie das Eisen, und man wird mit Diamanten die Straßen beschottern, und die Wagenräder mit Gold beschlagen!

13] Warum aber gerade diese zwei Mineralien seltener vorkommen als andere, das wird der Herr am besten wissen, wahrscheinlich, weil sie für den Geist des Menschen einen zu großen Giftgehalt aus der Hölle beigemischt haben, woraus sich mit großer Konsequenz schließen läßt, daß eben in diesen für die Weltmenschen edelsten Mineralien eben nicht eine zu große Portion von der Gottheit stecken wird! Bist du auch mit dieser Antwort zufrieden?"

14] Spricht B. Martin: „Ich kann dir nichts einwenden, daher muß ich mich zufrieden stellen in seiner Art; aber das ich von dir erwartete, fand ich in keiner dieser deiner Antworten, nehmlich einen natürlichen Beweis für die Gottheit Jesu!

15] Siehe, auf der Erde, wie sicher auf jedem Planeten, gibt es in jeder Art der Dinge, der Wesen, und so auch der Menschen gewisse höchste Punkte, die so einzig und alleinig in ihrer Art dastehen, daß sie nie übertroffen werden können; so gibt es sicher irgend eine größte Sonne, einen größten Planeten, auf dem Planeten selbst wieder allererste Vorzüglichkeiten, die unübertrefflich sind in ihrer Art; kann ein Weiser aber darum von solchen allereminentesten Vorzüglichkeiten behaupten, sie seien darum Gottheiten, weil sie in ihrer Art alles in einem beispiellos hohen, ja höchsten Grade übertreffen?! Also thaten es wohl die Heiden, die alles nach ihrer Einsicht unübertrefflich Vollkommenste vergötterten und kamen auf diesem Wege am Ende in die schändlichste Polytheosie! (Vielgötterei).

16] Es gab sicher irgend einmal einen allergelehrigsten Affen, Hund, Esel, gleich dem des Bileam, ein schönstes und muthigstes Pferd, wie der Buzephal des Cäsar, sicher ein schönstes Weib gleich der medizeischen Venus, also auch einen Apollo, eine weise Heldin Minerva, eine eifersüchtigste Juno.


17] Die Heiden haben diese Eminenzen samt und sämtlich vergöttert, was da kein Mensch läugnen kann; so aber die Bewohner eines Planeten schon mit außerordentlichen Vorzüglichkeiten aus allen Reichen der Natur das thaten, nehmlich, daß sie dieselben vergötterten, was Wunder ist es nun, so die gleichen Menschen den weisesten Lehrer, und den größten Magier zur ersten Gottheit erheben, ihm Altäre errichteten, und Ihn bis zur Stunde noch anbeten; ein Theil aus wirklicher, freilich stockblinder Frömmigkeit, der größte und vorzüglichste Theil aber aus Politik, wegen der Erhaltung der Blindheit der Andern!

18] Weil aber eben nur die Menschen aus ihrem weisesten Mitmenschen das machten, frage, ist das wohl ein hinreichender Grund zu dessen vollster Vergötterung?! oder sind je von uns gesehene und gesprochene höhere Wesen zur Erde gekommen, und haben, sage - uns die Gottheit Jesu vollends gezeigt und bestätigt?

19] Man sagt, und erzählt sich wohl Wunderdinge von Seiner Geburt, auch wie da höhere Geister zur Erde sichtbar niedergestiegen sind, und hätten die Menschheit von Dessen Göttlichkeit unterrichtet; ich frage aber mit gleichem Menschenrechte: haben auch wir davon je etwas gesehen? Ich wenigstens nie, vielleicht du?

20] Ja in einem langweiligen und eigennützigen Mönchs- oder Nonnentraume haben sich wohl ähnliche burleske Lügen lassen zusammenlügen und dichten können; aber fragen wir um die Wahrheit, so kommt nichts als Mensch und wieder „Mensch" zum Vorscheine, von denen Jeder mehr, und wunderbar mehr wissen will als sein Nächster, aber bei sich selbst Jeder sagen muß: Herr, ich bin blind, mein ganzes Wissen ist blos ein angewohnter, stumpfer Glaube nur, und sonsten nichts.

21] Von einer Ueberzeugung kann da nie die Rede sein; wo ein Mensch auf die Autorität des Andern baut, und sonst nichts als eben diese Autorität als höchstes Beweismittel annimmt und annehmen muß, weil er sich unmöglich von irgend woher andere und lebendigere Beweise verschaffen kann, als - wie gesagt - eben nur von Menschen, wo man dann wohl freilich sagen muß: vox populi, vox dei (Volkes-Stimme, Gottes-Stimme), weil man vom eigentlichen Deus (Gott) außer auf rein menschlichem Wege noch nie etwas gehört und vernommen hat.

22] Eine Offenbarung ist demnach auch nur ein Menschenwerk, und kann nichts anderes sein, indem wir bei unsern Lebzeiten nie eine andere zu Gesichte bekommen haben, als eine solche nur, an der Menschenhände und menschliche Phantasien nur zu sehr erkennbar sind.

23] Also, siehe, du mein liebster Freund, prüfe ich nun wohl alles, bevor ich es annehme, und bin nicht unüberzeugbar, aber Deine Beweise sind mir wahrlich nicht genügend. Ein Mensch kann wohl für Gottes-Erkenntniß den größten Trieb haben, aber diesen kann kein Mensch, sondern nur Gott Selbst befriedigen; ich meine aber: bevor wir zu dieser Befriedigung gelangen werden, werden wir noch viel, ja ungeheuer viel in allen Seinen Schöpfungsräumen durchmachen müssen, bevor wir für eine wahre göttliche Offenbarung werden fähig sein?!

24] Alles aber, was uns bis jetzt begegnet ist, ist nichts als eine erste Elementarschule nur für den einstigen großen heiligen Unterricht! - Kannst Du mir aber auf diese mein klare Argumentation etwas Besseres, Reineres, Wahreres und somit Göttlicheres erwidern, so bin ich in aller Geduld bereit, Dich mit dem aufmerksamsten Gemüthe anzuhören!?"

01] Spricht der Weise aus der Gesellschaft: »Frage, und ich will dir antworten; ob zu deiner dich selbst überzeugenden Zufriedenheit oder nicht, wird wenigstens mir ganz einerlei sein.«

02] Bischof Martin fragt: »Warum hat die Erde nur einen höchsten Berg? Und liegt darum die Gottheit in ihm oder über ihm ganz in ihrer Fülle, weil er der einzige höchste Berg der Erde ist?«

03] Spricht der Weise: »Wohl hat die Erde einen Berg, der da höher ist als jeder andere bekannte Berg, der die Erde mit seinem mächtigen Fuße drückt. Allein, darum ist er nicht der Berge Gott, sondern Gott wußte und weiß es, warum Er auf diesen Planeten einen höchsten Berg gesetzt hat. Wahrscheinlich, um damit den Winden einen allgemeinen Teilungs- und Abteilungspunkt zu geben. Darum auch zumeist zunächst dem Äquator in den tropischen Ländern die höchsten Berge vorkommen, weil eben in diesen nahe dem Hauptgürtel gelegenen Ländern die Winde zufolge der Erdrotation am heftigsten sein müßten. Und weil da die Zentrifugalkraft am heftigsten wirken muß, weshalb die Umschwungkreise vom Mittelpunkt oder der Achse am weitesten abstehen.


04] Wären demnach in diesen Gegenden nicht solche höchsten Windregulatoren vom Herrn aufgerichtet, da wären sie wohl für ewig unbewohnbar. In der Richtung - und zwar in den größten Kontinenten, besonders in Asien -, wo die Luft in einem Hauptstrome sich eint, sind demnach auch die höchsten Berge. Und in Asien, als dem größten Kontinent, ist auch ein allerhöchster Berg der Erde notwendig. - Bist du mit dieser Antwort zufrieden?«

05] Spricht Bischof Martin: »Vollkommen in seiner Art! - Aber nun eine Frage weiter: Warum ist in Amerika der Amazonenstrom sicher der größte auf der ganzen Erde? Ist etwa darum die Fülle der Gottheit in ihm?«

06] Spricht der Weise: 'Freund, ich weiß wohl, wo du am Ende hinauswillst. Aber dessenungeachtet will ich auch diese sehr alberne Frage so gründlich als tunlich beantworten.

07] Siehe, Amerika ist ein viel jüngerer Kontinent und hat in den Kordilleren ein höchst ausgedehntes Gebirge, sowie auch in den Anden.

08] Die Gebirge stehen einerseits sehr nahe an dem größten Weltmeere und haben daher in ihren unterirdischen Fundamenten eine übergroße Menge Wasser, das da fortwährend aufsteigt durch die zahllosen Poren und durch die vielen größeren Adern und Kanäle. Andererseits aber hat besonders Südamerika als ein jüngstes, erst kaum einige 1000 Jahre über den Meeresspiegel erhobenes Land, überaus große und sehr wenig über den Meeresspiegel emporgehobene Flächen und Ebenen von meistens sehr lockerem Sandgehalte.

09] Wo aber ausgedehnte Gebirge viel Wasser ausbeuten und sich diese dann in den größten ebenen Flächen ansammeln, ohne Widerstand ausbreiten können und nur sehr langsam dem Meere zuströmen, da muß es auch notwendig und leicht den größten und breitesten Strom geben. Ohne daß darob mehr von der Gottheit darinnen enthalten zu sein braucht als in einem Regentropfen! - Sage, bist du mit dieser Antwort zufrieden?«

10] Spricht Bischof Martin: »Vollkommen in seiner Art. Die Antwort läßt nichts zu wünschen übrig. Aber darum nur weiter!

11] Sage mir: Warum ist der Diamant der härteste und durchsichtigste Edelstein und warum Gold das edelste Metall?«

12] Spricht der Weise: »Weil es die Menschen dazu gemacht haben nach ihrem eitlen Gutachten. Und das taten sie, weil diese Mineralien seltener vorkommen als andere. Lassen wir aber die Diamanten so häufig vorkommen wie Kiesel, und Gold so wie das Eisen - und man wird mit Diamanten die Straßen beschottern und die Wagenräder mit Gold beschlagen.

13] Warum aber gerade diese zwei Mineralien seltener vorkommen als andere, das wird der Herr am besten wissen. Wahrscheinlich, weil sie für den Geist des Menschen einen zu großen Giftgehalt aus der Hölle beigemischt haben, woraus sich mit großer Konsequenz schließen läßt, daß in diesen für die Weltmenschen edelsten Mineralien eben nicht eine zu große Portion von der Gottheit stecken wird. Bist du auch mit dieser Antwort zufrieden?«

14] Spricht Bischof Martin: »Ich kann dir nichts einwenden - daher muß ich mich zufriedenstellen in seiner Art. Aber das, was ich von dir erwartete, fand ich in keiner dieser deiner Antworten: nämlich einen natürlichen Beweis für die Gottheit Jesu!

15] Siehe, auf der Erde, wie sicher auf jedem Planeten, gibt es in jeder Art der Dinge, der Wesen und so auch der Menschen gewisse höchste Punkte, so einzig und alleinig in ihrer Art, daß sie nie übertroffen werden können. So gibt es sicher irgendeine größte Sonne, einen größten Planeten, auf dem Planeten selbst wieder allererste Vorzüglichkeiten, die unübertrefflich sind in ihrer Art. Kann ein Weiser aber darum von solchen Vorzüglichkeiten behaupten, sie seien darum Gottheiten, weil sie in ihrer Art alles in einem beispiellos höchsten Grade übertreffen? - Also taten es wohl die Heiden, die alles nach ihrer Einsicht unübertrefflich Vollkommenste vergötterten, aber auf diesem Wege am Ende in die schändlichste Vielgötterei kamen.


16] Es gab sicher irgend einmal einen gelehrigsten Affen, Hund, Esel gleich dem des Bileam, ein schönstes und mutigstes Pferd, wie der Buzephalus des Cäsar (Irrtum Bischof Martins; Buzephalus war ein Lieblingspferd Alexander d. Gr., d. Ed.], sicher ein schönstes Weib gleich der Mediceischen Venus, also auch einen Apollo, eine weise Heldin Minerva, eine eifersüchtigste Juno.

17] Die Heiden haben diese Eminenzen samt und sämtlich vergöttert, was kein Mensch leugnen kann. So aber die Bewohner eines Planeten schon mit außerordentlichen Vorzüglichkeiten aus allen Reichen der Natur das taten, was Wunder, so die gleichen Menschen den weisesten Lehrer und größten Magier zur ersten Gottheit erhoben, ihm Altäre errichteten und ihn bis zur Stunde noch anbeten; ein Teil aus wirklicher, freilich stockblinder Frömmigkeit, der größte Teil aber aus Politik wegen der Erhaltung der Blindheit der andern.


18] Weil aber nur die Menschen aus ihrem weisesten Mitmenschen das machten - Frage: Ist das wohl ein hinreichender Grund zu seiner vollsten Vergötterung?! Oder sind je von uns gesehene und gesprochene höhere Wesen zur Erde gekommen und haben die Gottheit Jesu vollends gezeigt und bestätigt?

19] Man erzählt sich wohl Wunderdinge von seiner Geburt, auch, wie da höhere Geister zur Erde sichtbar niedergestiegen sind und hätten die Menschheit von seiner Göttlichkeit unterrichtet. Ich frage aber mit gleichem Menschenrechte: Haben auch wir davon je etwas gesehen? Ich wenigstens nie! Vielleicht du?

20] Ja, in einem langweiligen und eigennützigen Mönchs- oder Nonnentraum haben sich wohl ähnliche Lügen lassen zusammendichten können. Fragen wir aber nach der Wahrheit, so kommt nichts als Mensch und wieder Mensch zum Vorschein, von denen jeder mehr und wunderbar mehr wissen will als sein Nächster, aber jeder bei sich selbst sagen muß: 'Herr, ich bin blind; mein ganzes Wissen ist bloß ein angewohnter, stumpfer Glaube und sonst nichts!'

21] Von einer Überzeugung kann da nie die Rede sein, wo ein Mensch auf die Autorität des andern baut und sonst nichts als eben diese Autorität als höchstes Beweismittel annimmt. Und annehmen muß, weil er sich unmöglich von irgendwoher lebendigere Beweise verschaffen kann als eben nur von Menschen, wo man dann freilich wohl sagen muß: 'Vox populi, vox dei' (Volkes Stimme = Gottes Stimme!), weil man vom eigentlichen Deus außer auf rein menschlichem Wege noch nie etwas vernommen hat.


22] Eine Offenbarung ist demnach auch nur ein Menschenwerk und kann nichts anderes sein, indem wir bei unsern Lebzeiten nie eine andere zu Gesichte bekommen haben als eine solche nur, an der Menschenhände und menschliche Phantasien nur zu sehr erkennbar sind.

23] Also, mein liebster Freund, prüfe ich nun wohl alles, bevor ich es annehme, und bin nicht unüberzeugbar. Aber deine Beweise sind mir wahrlich nicht genügend. Ein Mensch kann wohl für Gotteserkenntnis den größten Trieb haben; diesen aber kann kein Mensch, sondern nur Gott selbst befriedigen. Ich meine aber: Bevor wir zu dieser Befriedigung gelangen werden, werden wir noch ungeheuer viel in allen Seinen Schöpfungsräumen durchmachen müssen, bevor wir für eine wahre göttliche Offenbarung werden fähig sein!


24] Alles aber, was uns bis jetzt begegnet ist, ist nichts als nur eine erste Elementarschule für den einstigen großen, heiligen Unterricht. - Kannst du mir aber auf diese meine klaren Argumente etwas Besseres, Reineres, Wahreres und somit Göttlicheres erwidern, so bin ich in aller Geduld bereit, dich mit aufmerksamstem Gemüte anzuhören.«

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