Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


108. Kapitel: Gleichnis von der klugen Kindererziehung.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Rede Ich: „Allerdings, Ich sage dir, du Meine allerliebste Chanchah, diese und noch viele 1000 andere Fragen sind sehr zu entschuldigen, aber weißt du, es hat wie auf der Erde, also auch hier alles seine Weile.

02] Siehe, auf der Erde sind die Kinder am aller-naschhaftesten, und auch am aller-wißbegierigsten; sie sind fast beständig hungrig, und möchten alles bis auf den Grund wissen, und fragen denn darum ihre Vertrauten auch in einem fort um allerlei Dinge. Meinst du wohl, daß es gut wäre, die Mägen dieser Kleinen zu überladen mit allerlei, darnach ihr sehr reizbarer Gaumen ein heftiges Verlangen verspürt, und ihre Neugierde durch die steten Beantwortungen alles dessen, darnach sie fragen, zu befriedigen?

03] Siehe, weise Eltern legen da ihren Kindern einen rechten Zaum an, und lenken sie also natürlich und sittlich auf einer rechten Bahn zum schönen Ziele der männlichen Entwicklung; dumme Eltern hingegen, die ihren Kindern alles gewähren, was sie ihnen in den Augen ansehen, machen aus ihnen Affen statt Menschen; ihr zu strotzend genährtes Fleisch wird voll Sinnlichkeit, und ihr Geist träge, und endlich ganz stumpf für alles Hohe, Gute und Wahre! wie es dir auf der Erde, besonders in deinem Lande, 1000 mal 1000 Beispiele sicher nur zu klar gezeiget haben!?

04] Wie aber auf der Erde, also ist es auch hier der Fall; es wäre Niemanden gut, sogleich alles zu genießen und zu erfahren, sondern erst nach und nach, wie es eines Jedweden Aufnahmsfähigkeit erheischet; also geleitet, werden dann die hier jüngsten Kindlein stärker und stärker, und können von Weile zu Weile mehr und mehr ertragen, bis sie also zum Empfange des Allerhöchsten stark genug und tauglich werden.

05] Und eben also wirst nun auch du, samt Allen, die du hier erschaust, erzogen von uns Dreien; daher füge du dich auch nur ganz geduldig in alles, so wirst du leicht und bald alle deine Fragen dir selbst vollkommen beantworten können! bist du nun zufrieden mit dem?"

01] Rede Ich: »Allerdings, Ich sage dir, Meine liebste Chanchah, diese und noch viele tausend andere Fragen sind sehr zu entschuldigen. Aber weißt du, es hat wie auf der Erde so auch hier alles seine Weile.

02] Siehe, auf der Erde sind die Kinder am naschhaftesten und auch am wißbegierigsten. Sie sind fast beständig hungrig, möchten alles bis auf den Grund wissen und fragen darum ihre Vertrauten auch in einem fort um allerlei Dinge. Meinst du wohl, daß es gut wäre, die Mägen dieser Kleinen zu überladen mit allerlei, darnach ihr sehr reizbarer Gaumen ein heftiges Verlangen verspürt? Und ihre Neugierde durch die steten Beantwortungen alles dessen, darnach sie fragen, zu befriedigen?

03] Siehe, weise Eltern legen da ihren Kindern einen rechten Zaum an und lenken sie so natürlich und sittlich auf einer rechten Bahn zum schönen Ziele der männlichen Entwicklung! Dumme Eltern hingegen, die ihren Kindern alles gewähren, was sie ihren Augen nur ansehen, machen aus ihnen Affen statt Menschen. Ihr zu strotzend genährtes Fleisch wird voll Sinnlichkeit und ihr Geist träge und endlich ganz stumpf für alles Hohe, Gute und Wahre, wie es dir auf der Erde besonders in deinem Lande tausendmal tausend Beispiele sicher nur zu klar gezeigt haben.

04] Wie aber auf der Erde, also ist es auch hier der Fall. Es wäre niemandem gut, sogleich alles zu genießen und zu erfahren, sondern erst nach und nach, wie es eines jeden Aufnahmefähigkeit erheischt. So geleitet, werden dann die hier jüngsten Kindlein stärker und stärker und können von Weile zu Weile mehr ertragen, bis sie zum Empfange des Allerhöchsten stark genug und tauglich werden.

05] Und ebenso wirst nun auch du samt allen, die du hier erschaust, erzogen von uns dreien. Daher füge dich nur ganz geduldig in alles, so wirst du leicht und bald alle deine Fragen dir selbst vollkommen beantworten können! Bist du nun zufrieden mit dem?«

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