Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 262


01] Über die fraglichen Punkte in betreff der a Zeit Meiner Auferstehung diene euch Folgendes zur vollgültigen Aufklärung. (a Matthäus.28,01; Markus.16,01; Lukas.24,01; Johannes.20,01)

02] Fürs erste sprach Ich schon vorher zu öfteren Malen zu Meinen Aposteln und Jüngern, daß Ich am a dritten Tage - und nicht erst nach vollends vorübergegangenen drei Tagen - aus eigener Macht also auferstehen werde, wie Ich auch die Macht habe, das Leben des Leibes freiwillig von Mir zu lassen, auf daß alle Kreatur zur Seligkeit gelangen könne. (a Matthäus.16,21; Lukas.24,46; hos.06,02; 1 kor.15,04)

03] Was diese Varianten in der Angabe der Evangelisten betrifft, so basieren sie alle auf demselben Grunde, auf welchem die euch schon erklärten Widersprüche basieren. Was Johannes spricht, ist allein vollkommen richtig. Es wäre auch ebenso vollkommen richtig, was die andern Evangelisten und Apostel über diese Angelegenheit gesprochen haben; doch mit dem echten Evangelium Matthäi wisset ihr's schon, was es mit demselben für eine Bewandtnis hat; (d.h. daß dieses durch das des L'Rhabbas ersetzt wurde, d.Hrsg.) die Pseudo-Evangelist Matthäus war zwar ein vollkommen ehrlicher, die Wahrheit suchender Mann und war höchst eifrig im Forschen nach der Wahrheit dessen, was da geschah, ungefähr zwanzig Jahre lang, bis er sein Evangelium zusammenzustellen und zu schreiben anfing. In dieser Zeit war im Judenlande kein Apostel von Mir anzutreffen, obschon es an anderen Zeugen für diese Zeit nicht absonderlich fehlte. Wie es aber bei solchen Gelegenheiten schon zu gehen pflegt, so wußten gar viele Menschen aus all den vielen Orten, die Ich besuchte, Verschiedenes von Mir zu erzählen; gewöhnlich aber nur das, was sie selbst in ihren Orten von Mir gesehen, gehört und erlebt haben. Und so ist es denn auch begreiflich, daß es einem l'Rhabbas, wie auch vielen anderen Evangelisten selbst beim redlichsten Willen unmöglich war, über alles von Mir Getane, Gelehrte und an Mir Vollbrachte ins vollkommen klare zu kommen.

04a] Ja, wird man hier fragen: Warum habe denn nicht Ich Selbst solche Menschen heller erleuchtet, auf daß sie dann imstande gewesen wären, nur die vollkommen reine Wahrheit auf das Pergament zu bringen? Ich aber sage, daß Ich bei ganz ehrlichen Menschen, die dieses Bestreben hatten, es an dem auch nie habe fehlen lassen.

04b] Was aber später die schon sehr selbstsüchtig gewordene Welt aus solchen ehrlichen Überlieferungen gemacht hat, dafür kann Ich nicht, da ein jeder Mensch seinen vollkommen freien Willen hat. Daß Ich es nie an Sichtungen habe fehlen lassen, zeigen euch seit sozusagen schon Meiner Zeit alle die großen und kleinen Versammlungen, denen durch Meinen Geist die Aufgabe gestellt war, die eingeschlichene Lüge von der Wahrheit zu scheiden und sie zu verwerfen vor der ganzen Gemeinde. Obschon aber das Unkraut aller Orten unter dem Weizen wuchert, so gelang es ihnen doch nicht, dasselbe völlig zu vertilgen. -

04c] Und so geschehen auch in dieser Zeit, wie hier - und auch andern Orts - gar gewaltige Sichtungen, und der Feind der Wahrheit wird gegen sie nichts mehr auszurichten imstande sein.



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