Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)
116. Kapitel: Alles Verborgene wird im geistigen Zustand offenbar.
(Am 29. November 1843, von 4 1/4 - 5 3/4 Uhr Abends.)
Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber
Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag 01] Nicht selten geschieht es, daß eine solche gekränkte Jungfrau aus bloßer Rache gegen ihren früheren Liebhaber einen Anderen heirathet, für den sie keinen Funken Liebe in ihrem Herzen trägt. Mit dieser That wollte sie ihren früheren sie verkennenden Liebhaber auf das allerempfindlichste strafen, ja wohl möglich ihn durch solche Kränkung sogar aus der Welt hinaus arbeiten. Was geschieht aber?
02] Der alte Liebhaber kränkt sich nicht, sondern er sucht sich so viel als möglich gutes Muthes eine andere Geliebte aus; und das nicht selten eine bessere, als die erste war. - Welchen Effeet aber bewirkt das nun bei der ersten verheiratheten Geliebten? - Sie wird mürrisch und verschlossen, ihr Mann fragt sie um die Ursache, aber umsonst. - Denn das, was sie drückt, ist vor ihren Augen zu groß und zu schwer, und zu verdächtig gegen ihren neuen Gemahl, als daß sie es ihm anvertrauen sollte. Sie thut zwar keine weiteren Schritte mehr, um ihrem alten Geliebten irgend Steine unter die Füße zu legen und ihn über Abgründe zu locken; aber desto tiefer begräbt sie diese Ursache ihres Grams in ihr Herz. - Es vergehen dann Jahre, und wie die Zeit gewöhnlich das beste Pflaster ist, freilich wohl nur ein palliatives zur Heilung so mancher Wunden, so heilt sie auch diese, und solche Menschen werden nach und nach nicht selten recht gute Freunde.
03] Man wird hier sagen: Nun, wenn das der Fall ist, da wird wohl auch die Hölle ihren letzten Rest schon empfangen haben; denn wo einmal Freundschaft an die Stelle der ehemaligen Feindschaft tritt, da tritt ja doch sicher entsprechender Maßen auch der Himmel an die Stelle der Hölle. So scheint es freilich wohl dem Außen nach; aber da sehen wir eben vor uns einen Krieger, der viele Wunden auf seinem Leibe trägt. - Alle diese Wunden hat ein palliatives Pflaster und die Zeit geheilt. Wenn das Wetter schön ist, da geht unser wundeninnehabender Krieger ganz munter einher, und weiß kaum, daß sein Leib voll vernarbter Wunden ist; - mit einem Worte, er ist dabei gesucht, kreuzfidel und lustig. - Aber nun kommt ein böses Wetter; seine Wunden fangen sich an zu rühren, und je böser das Wetter wird, desto unausstehlicher fangen ihn seine Wunden an zu brennen. Wie ein Verzweifelter wälzt er sich auf seinem Lager, und flucht über das ganze Kriegswesen, über alle Feldherren, über den Kaiser, ja über Gott, über seine Eltern und über den Tag, an dem er geboren ward.
04] Sehet, da haben wir ein treues Bild vor uns für dergleichen moralische Palliativfreundschaften, welche wohl eine Folge der irdischen vergeßlichen Zeit sind; aber lassen wir ein böses Wetter einrücken, d. h. lassen wir von solchen Freunden ihre absoluten Geister jenseits in eben dem Momente zusammen treten, in welchem sie auf der Erde gegeneinander gesündiget haben, und dann im Momente, wo sie mittelst des hellen Schauens ihres Geistes alle die Nachtheile erschauen, welche aus ihrer gegenseitigen Versündigung hervorgegangen sind, daneben aber auch die Vortheile, welche sie auf dem Wege der Nichtversündigung hätten erlangen können, und wir werden die Zwei sich mit der allergrößten Verachtung und gegenseitigen, entsetzlichsten Verwünschung begegnen sehen; - und das ist doch sicher kein Himmel im entsprechenden Maße, wie es sich dem Außen nach zu erschauen gab, sondern die barste Hölle in der untersten Potenz.
05] Daher heißt es auch in der Schrift, daß sich ein Jeder gar wohl prüfen solle, und es ist nichts so verborgen und so Geheimes in dem Menschen, als daß es dereinst nicht sollte laut von den Dächern der Häuser verkündet werden; welches so viel sagen will, als: Der Mensch hat nichts so vollkommen Allerinwendigstes in sich, als daß es sich im absolut geistigen Zustande nicht ganz äußerlich erschaulich beurkunden sollte; aus diesem Grunde denn wohl einem jeden Menschen überaus zu rathen ist, alle seine freundlichen und feindlichen Verhältnisse, in denen er sich je befunden hat, ja allergenauest zu prüfen, welchen Effeet sie auf sein Gemüth ausüben würden, so er wieder in optima forma in dieselben zurückversetzt werden möchte. Denn auf das muß sich ein Jeder hier auf der Erde lebende Mensch gefaßt machen, daß er jenseits im absolut geistigen Zustande in alle jene verhängnißvollen Zustände ganz lebendigst versetzt wird, welche ihm hier als die größten Steine des Anstoßes galten; - denn der Herr Selbst ist mit diesem Beispiele voran gegangen.
06] Zuerst auf der Welt wurde Er von Seinen Feinden gerichtet und zwischen Missethätern gekreuziget, dann stieg seine wesenhafte Seele nicht sogleich in den Himmel, sondern zur Hölle hinab, da Seine größten Feinde Seiner harrten, wenn schon mitunter auch so manche alte Freunde, als die alten Väter und gar viele Propheten und Lehrer.
07] Wenn Jemand auf dieser Welt nicht den letzten Heller zurückbezahlt hat, wird er nicht vermögend sein, in das Himmelreich einzugehen, darum heißt es hier fleißig alle die alten Schuldbücher durchgehen, und besonders diejenigen, welche das Wort „Liebe" als Aufschrift führen. Liebeschulden sind für Jenseits die hartnäckigsten; ein Millionraub wird leichter aus der geistigen Gedächtnißkammer vertilgt, als eine Liebeschuld. - Warum denn? - Weil ein Millionraub nur eine äußere, den Geist nichts angehende, gewaltige Verschuldung ist; aber die Liebeschuld betrifft gerade zu allermeist den ganzen Geist, weil Alles, was Liebe ist, das eigentliche Wesen des Geistes ausmacht. Aus diesem Grunde ist für den Menschen auch nichts so gefährlich auf dieser Welt, als das sogenannte Verliebtwerden; denn dieser Zustand nimmt den ganzen Geist in Anspruch. Treten hernach äußere Hindernisse ein, welche dergleichen vorzeitige gegenseitige Geschlechtsliebe nicht reussiren lassen, so ziehen sich die beleidigten Geister wohl zurück, lassen sich durch allerlei Weltgeflitter vertheilen; aber nichts desto weniger werden sie aus dem Grunde geheilt.
08] Kommt dann das geistige böse Wetter hinterdrein, so brechen diese Wunden von Neuem auf; und dieser zweite Zustand wird dann um Vieles ärger sein, als der erste, wie auch in der Schrift von den ausgetriebenen sieben Geistern die Rede ist. Da wird auch durch äußere Mittel wohl das Haus gereiniget, und der böse Feind durchwandert dürre Wüsten und Steppen, nimmt noch sieben Andere, die ärger sind, denn er, zu sich, und zieht dann wieder in sein altes gereinigtes Haus ein.
09] Das alte gereinigte Haus ist der Geist, der gereiniget wird auf dieser Welt durch äußere Mittel; der böse Geist ist der schlechte Zustand, in dem sich ein Mensch einmal auf dieser Erde befunden hat. Dieser ward freilich durch die äußeren Mittel völlig hinausgeschafft; er durchwandert nun dürre Wüsten und Steppen, d. h. der Geist des Menschen heilt und vernarbt seine Wunden, daß sie dürre werden und nicht mehr bluten; aber der böse Geist kehrt zurück mit noch sieben Anderen, das heißt so viel, als: Im absolut geistigen Zustande werden alle seine Wunden wieder bloßgestellt, brechen von Neuem auf und mit beiweitem größerer Heftigkeit; und das ist dann der Zustand, der schlimmer ist, wie der erste.
10] Ueberall aber, wo ihr ein Wesen gegen das andere im höchsten verderblichsten Zorne auftreten sehet, da ist auch schon die Fundamentalhölle vollendet da!
11] Aus diesem Grunde rathe ich Johannes, als nun wohlerfahrner ewiger Diener und Knecht des Herrn, allen Menschen, besonders aber den Eltern, die da Kinder haben, daß sie eben ihre Kinder vor nichts so sorgfältigst warnen sollten, als vor dem sogenannten Verliebtwerden; wie sehr der Geist darunter leidet, könnt ihr bei jedem studirenden Jünglinge, der sich irgend unzeitiger Maßen verliebt hat, schon naturmäßig klar erschauen; denn ein solcher Jüngling ist sicher für seine ganze Lebenszeit verdorben, und ist keines geistigen Fortschrittes fähig, möchte er sonst auch was immer für eine Leidenschaft haben, so könnt ihr sie ihm durch eine gerechte Leitung hinweg nehmen und aus ihm einen ordentlichen Menschen machen; - aber ein gewisses lebendiges Zauberbild, das sich mit dem Geiste einmal amalgamirt hat, bringet ihr schwerer aus einem jugendlichen Gemüthe, was immer für Geschlechtes, als einen Berg von seiner Stelle.
12] Und in eben solchem unzeitigen Verliebtwerden liegt die größte geistige Unzucht zu Grunde; denn Unzucht oder Hurerei ist Alles, was auf den Betrug des Geistes abgesehen ist.
13] Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe, oder eine offenbare Verschuldung an derselben der wahren geistigen Unzucht tiefster und unterster Grad, oder die eigentliche unterste Hölle.
14] Das bisher Gesagte hat Jedermann überaus gut und lebendigst zu beherzigen; - nächstens solcher speciellen Betrachtungen mehr.
01] Nicht selten Geschieht es, daß eine solche gekränkte Jungfrau aus bloßer Rache gegen ihren früheren Liebhaber einen andern heiratet, für den sie keinen Funken Liebe in ihrem Herzen trägt. Mit dieser Tat wollte sie ihren früheren, sie verkennenden Liebhaber aufs empfindlichste strafen, ja womöglich ihn durch diese Kränkung sogar aus der Welt schaffen. Was geschieht aber?
02] Der alte Liebhaber kränkt sich nicht, sondern sucht sich guten Mutes eine andere Geliebte. Nicht selten eine bessere, als die erste war. Welche Wirkung aber hat das bei der verheirateten ersten Geliebten? Sie wird mürrisch und verschlossen. Ihr Mann fragt sie um die Ursache, aber umsonst! Was sie bedrückt, ist vor ihren Augen zu groß und schwer und zu verdächtig gegen ihren neuen Gemahl, als daß sie es ihm anvertrauen wollte. Sie unternimmt zwar keine weiteren Schritte mehr, um ihrem alten Geliebten Steine unter die Füße zu Legen und ihn über Abgründe zu locken, aber desto tiefer begräbt sie die Ursache ihres Grams in ihr Herz. Es vergehen Jahre, und wie gewöhnlich die Zeit das beste Pflaster ist zur Heilung mancher Wunden, freilich nur ein palliatives (umhüllendes), so heilt sie auch diese. Solche Menschen werden dann nicht selten noch recht gute Freunde.
03] Man wird hier sagen: Nun, wenn das der Fall ist, da wird wohl auch die Hölle ihren letzten Rest empfangen haben; denn wo Freundschaft an die Stelle ehemaliger Feindschaft tritt, da tritt doch sicher entsprechendermaßen auch der Himmel an die Stelle der Hölle. So scheint es wohl dem außen nach. Aber da sehen wir eben vor uns einen Krieger, der viele Wunden auf seinem Leibe trug. Diese Wunden haben ein palliatives Pflaster und die Zeit geheilt. Wenn das Wetter schön ist, geht unser Krieger munter einher und weiß kaum, daß sein Leib voll vernarbter Wunden ist. Aber nun kommt ein böses Wetter. Seine Wunden fangen an, sich zu rühren, und je böser das Wetter wird, desto unausstehlicher brennen ihn seine Wunden. Wie ein Verzweifelter wälzt er sich auf seinem Lager. Er flucht über das Kriegswesen, über alle Feldherrn, über den Kaiser, ja über Gott, über seine Eltern und über den Tag, an dem er geboren wurde.
04] Seht, in dem haben wir ein treues Bild für dergleichen moralische Palliativfreundschaften, welche eine Folge der irdischen vergeßlichen Zeit sind. Lassen wir aber ein böses Wetter kommen, das heißt, lassen wir solcher Freunde absolute Geister jenseits in dem Momente zusammentreten, in dem sie auf der Erde gegeneinander gesündigt haben, dann im Momente, wo sie mittels des hellen Schauens ihres Geistes die aus ihrer gegenseitigen Versündigung hervorgegangenen Nachteile erschauen, daneben aber auch die Vorteile, welche sie auf dem Wege der Nichtversündigung hätten erlangen können, und wir werden sie einander mit größter Verachtung und entsetzlichen Verwünschungen begegnen sehen. Und das ist doch sicher kein Himmel im entsprechenden Maße, wie es sich nach außen zu erschauen gab, sondern die barste Hölle in unterster Potenz.
05] Daher heißt es auch in der Schrift, daß sich ein jeder gar wohl prüfen soll, und: es ist nichts so verborgen und so Geheimes im Menschen, daß es dereinst nicht laut von den Dächern der Häuser venkündet würde. Das will sagen: Der Mensch hat nichts so vollkommen Allerinwendigstes in sich, daß es sich im absolut geistigen Zustande nicht äußerlich erschaulich beurkundet. Aus diesem Grunde ist einem jeden Menschen nachdrücklich zu raten, alle freundlichen und feindlichen Verhältnisse, in denen er sich je befunden hat, genauest zu prüfen, welche Wirkung sie auf sein Gemüt ausüben würden, so er in diese zurückversetzt würde. Denn darauf muß sich ein jeder hier auf der Erde lebende Mensch gefaßt machen, daß er jenseits im absolut geistigen Zustande in alle jene verhängnisvollen Zustände lebendigst versetzt wird, welche ihm hier als die größten Steine des Anstoßes galten; - denn der Herr Selbst ist mit diesem Beispiele vorangegangen.
06] Zuerst wurde Er auf der Welt von Seinen Feinden gerichtet und inmitten von Mißtätern gekreuzigt, dann stieg Seine wesenhafte Seele nicht sogleich auf in den Himmel, sondern hinab zur Hölle, wo Seine größten Feinde Seiner harrten, wennschon auch manche alte Freunde wie die alten Väter und gar viele Propheten und Lehrer. (Als Schutz zwischen der eigentlichen Hölle und der Geisterwelt. d.Hsg.)07] Wenn jemand auf dieser Welt nicht den letzten Heller zurückbezahlt hat, wird er nicht vermögen, in das Himmelreich einzugehen. Darum heißt es hier fleißig alle diese alten Schuldbücher durchgehen und besonders diejenigen, welche das Wort Liebe als Aufschrift führen. Liebeschulden sind fürs Jenseits die hartnäckigsten. Ein Millionenraub wird leichter aus der geistigen Gedächtniskammer vertilgt als eine Liebesschuld. Warum? Weil ein Millionenraub nur eine äußere, den Geist nichts angehende, große Verschuldung ist; aber die Liebeschuld betrifft zumeist den ganzen Geist weil alles, was Liebe ist, das eigentliche Wesen des Geistes ausmacht. Aus diesem Grunde ist für den Menschen auf dieser Welt nichts so gefährlich, wie das sogenannte »Verliebtwerden«; denn dieser Zustand nimmt den ganzen Geist in Anspruch. Treten hernach äußere Hindernisse ein, welche dergleichen vorzeitige gegenseitige Geschlechtsliebe nicht verwirklichen lassen, so ziehen sich die beleidigten Geister wohl zurück, lassen sich durch allerlei Weltgeflitter ihre erhaltenen Wunden wohl palliativ verheilen; aber nichtsdestoweniger werden sie aus dem Grunde geheilt.
08] Kommt dann das geistige böse Wetter hinterdrein, so brechen diese Wunden von neuem auf. Dieser zweite Zustand wird um vieles ärger sein als der erste; wie auch in der Schrift von den ausgetriebenen sieben Geistern die Rede ist. Da wird auch durch äußere Mittel wohl das Haus gereinigt und der böse Feind durchwandert dürre Wüsten und Steppen; aber weil er da keines Bleibens findet, nimmt er noch sieben andere, die ärger sind denn er, zu sich und zieht dann wieder in sein altes, gereinigtes Haus ein.
09] Das alte, gereinigte Haus ist der Geist, der auf dieser Weit durch äußere Mittel gereinigt wird; der böse Geist ist der schlechte Zustand, in dem sich ein Mensch auf dieser Erde einmal befunden hat. Dieser wurde durch die äußeren Mittel völlig hinausgeschafft. Er durchwandert nun dürre Wüsten und Steppen, das heißt, der Geist des Menschen heilt und vernarbt keine Wunden, daß sie dürre werden und nicht mehr bluten. Aber der böse Geist kehrt zurück mit noch sieben anderen, das heißt, im absolut geistigen Zustande werden alle Wunden wieder bloßgestellt, brechen von neuem und mit bei weitem größerer Heftigkeit auf; und das ist dann der Zustand, der schlimmer ist als der erste.
10] Überall aber, wo ihr ein Wesen gegen das andere im höchsten, verderblichsten Zorne auftreten seht, da ist auch schon die Fundamentalhölle vollendet da!
11] Aus diesem Grunde rate ich, Johannes, als nun wohlerfahrener, ewiger Diener und Knecht des Herrn allen Menschen, besonders aber den Eltern, daß sie ihre Kinder vor nichts so sorgfältigst warnen wie vor dem sogenannten Verliebtwerden. Wie sehr der Geist darunter leidet, könnt ihr bei jedem studierenden Jünglinge, der sich unzeitigermaßen verliebt hat, schon naturmäßig klar erschauen; denn ein solcher Jüngling ist sicher für seine ganze Lebenszeit verdorben und keines geistigen Fortschrittes fähig. Mag er sonst auch was immer für eine Leidenschaft haben, so könnt ihr sie ihm durch eine gerechte Leitung hinwegnehmen und aus ihm einen ordentlichen Menschen machen. Aber ein gewisses lebendiges Zauberbild, das sich mit dem Geiste einmal verbunden hat, bringet ihr schwerer aus einem jugendlichen Gemüte, gleich welchen Geschlechtes, als einen Berg von seiner Stelle.
12] Und eben solchem unzeitigen Verliebtwerden liegt die größte geistige Unzucht zugrunde; denn Unzucht oder Hurerei ist alles, was auf den Betrug des Geistes absieht.13] Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe oder eine offenbare Verschuldung an dieser der wahren geistigen Unzucht tiefster und unterster Grad oder die eigentliche unterste Hölle.
14] Das bisher Gesagte hat jedermann überaus und lebendigst zu beherzigen. - Nächstens solcher speziellen Betrachtungen mehr. -