1. Mose.04,09] a Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? b Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? (a jl.hag1.020,18 f.; b jl.hag1.020,19)
18] Und siehe, a da sprach Jehova aus den Wolken: »Cahin! Wo ist dein Bruder Ahbel, - wo hast du ihn hingtan?« (a 1. Mose.04,09)
19] Cahin aber ermannte sich bald durch den Anblick der Schlange am Boden und sagte: »Wie fragst Du mich darob? b Bin ich ein Hüter dessen?« (b 1. Mose.04,09)
20] Und die Stimme Jehovas sprach heftiger denn früher: a »Das Blut deines Bruders, damit du die Erde hast getränkt, schreit zu Mir! Ich habe deine Tat gesehen; wo ist Ahbel, dein Bruder?« (a 1. Mose.04,09)
1. Mose.04,13] Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als daß ich sie tragen könnte. (a jl.hag1.020,21)
21] Und Cahin aber sprach: »Herr, a meine Sünde ist so groß, daß sie mir nie mehr vergeben werden kann!« (a 1. Mose.04,13)
1. Mose.04,11] Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. (a jl.hag1.020,22)
22a] »Ja", sprach Jehova, a »daher sei verflucht auf der Erde, die Ahbels Blut verschlang; (a 1. Mose.04,11)
1. Mose.04,12] Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. (a jl.hag1.020,22a)
22b] und b wenn du auf derselben künftighin einen Acker machen wirst, so wird er dir kein Brot mehr geben und du sollst fürder unstet und flüchtig herumirren auf derselben ohne Dach wie ein reißendes Tier, und sollst dich ernähren von Dornen und Disteln!« (a 1. Mose.04,11; b 1. Mose.04,12)
1. Mose.04,14] Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, daß mich totschlägt, wer mich findet. (a jl.hag1.020,23; Hiob 15,20-24)
23] Da erschrak der Cahin gewaltig und sagte mit bebender Stimme: »Herr, Du Allgerechter, siehe, a Du treibst mich heute aus diesem Lande, und ich muß fliehen vor Deinem Angesichte und unstet und flüchtig sein auf der Erde. Und mir Armem wird's dann ergehen, daß mich totschlagen wird, wer mich findet; daher sei gnädig mir der Meinen wegen!« (a 1. Mose.04,14)
1. Mose.04,15] a Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände. (a jl.hag1.020,24; Hesekiel.09,06; Offenbarung.07,03, 04)
24] Und siehe, a da sprach Jehova: »Nein, es soll niemand totschlagen den Cahin, - sondern wer den *Cahin töten würde, der soll getötet werden siebenmal! Damit sich aber niemand an dir vergreife, so will Ich dich bezeichnen an der Stirne mit einem schwarzen Flecke, damit dich niemand mehr erkennen und erschlagen soll.« (a 1. Mose.04,15; Hesekiel.09,06; Offenbarung.07,03, 04))
1. Mose.04,16] a So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten. (a jl.hag1.020,25)
25] Und nun siehe, a da floh Cahin mit den Seinen aus Meinem Angesichte weit jenseits Heden (Eden) in ein tiefgelegenes Land Nhod. Heden aber war ein schönes Kleinhügelland, voll von den besten Früchten; da gefiel es Cahin, und er wollte sich niederlassen daselbst. Als er aber auf zu den Hügeln geblickt hatte, da sah er überall einen Mann stehen, grimmen Gesichtes, bewaffnet mit einem Steine in der Hand, als wartete er auf den Cahin, zu rächen seine Untat; und diese Erscheinung war ein Werk der großen Furcht in ihm. Und er sah, daß hier keines Bleibens war für ihn. (a 1. Mose.04,16)
26] Da floh er weiter und weiter gegen Morgen und gelangte in eine große Niederung; da fiel er ermattet nieder und schlief drei Tage und drei Nächte. Dann aber kam ein mächtiger Wind von den Bergen herab, erweckte die Schlafenden und sauste und brauste dann über die weiten Ebenen dahin und legte sich endlich in den Tiefen des Landes, das da hieß 'Nhod' oder 'trockener Grund des Meeres'. (a 1. Mose.04,16)
27] Und der Cahin blickte wieder empor zu den hohen Zinnen der Berge, und er entdeckte keine Männer mehr; da wußte er nicht, was er da tun sollte. Nach einer kurzen Weile aber streckte er seine Arme aus und schrie überlaut: »Herr, Du Gerechtester, so an Dein Ohr aus dieser großen Ferne noch dringt mein Geschrei, so siehe her über diese Zinnen gnädig der Kinder und meines Weibes wegen auf den gezeichneten Flüchtling der Heiligkeit Deiner Augen, die da gezeichnet hat meine Stirn mit der Nacht der Sünde, damit ich nicht erkannt würde mit freier Stirne an der Untat, die da gezeichnet steht auf der Stirne, in den Händen und auf der Brust des großen Sünders, dessen Sünde zu groß ist, als daß sie ihm je vergeben werden könnte.«
28] Und siehe, da kam eine Wolke über die hohen Berge herab, 77 Manneshöhen hoch über den Flüchtigen, und eine starke Stimme sprach aus derselben, und das war die Stimme Ahbels, die da sagte: »Cahin, kennst du diese Stimme?«
29] Und Cahin entgegnete: »O Bruder Ahbel, kommst du daher, um dich billig zu rächen an mir, deinem Mörder, so tue mir nach der Gerechtigkeit; aber schone deiner gesegneten Schwester und ihrer Kinder!«
30] Da sprach die Stimme abermals und sagte: »Cahin, wer da Böses tut, ist ein Sünder; a wer da Böses vergilt mit Bösem, der ist ein Knecht der Sünde; wer Gutes tut fürs Gute, der hat die Schuld abgetragen, und es wird nichts übrigbleiben zu seinem Teile; wer das Gute erstattet mehrfach, der ist wert seiner Brüder; aber vor Gott zählt nur eines, und das ist: b Gutes tun für Böses, und segnen, die da fluchen den Wohltätern, und das Leben geben für den Tod! (a Johannes.08,34; b Matthäus.05,44; Lukas.06,28)
31] Und siehe, als dieser Letzte komme ich zu dir; daher fürchte dich nicht vor mir, da ich gesandt bin von oben nun zu dir, um dir für's erste zu zeigen, daß der Herr wahrhaft und getreu ist in allen Seinen Verheißungen, und um fürs zweite dir aber anzudeuten, daß du in diesem Lande zu verbleiben hast mit den Deinigen und dich und sie zu ernähren hast mit den Früchten, die du antreffen wirst in diesem Lande, und um dann dir auch anzuzeigen, daß dir dein Bruder vergeben hat deine Tat durch die große Liebe des Vaters in ihm.
32] Mein Blut aber sollst du sühnen mit deinen Reuetränen, bis der Fleck gewaschen werde damit von deiner Stirne; und deine Kinder und dein Weib sollst du führen in aller Furcht vor dem Herrn. Und so du es tun wirst frei aus dir aus Furcht vor dem Herrn, so wirst du bleiben und leben, wie du bist, ein Geächteter; aber in der Liebe wirst du rühren das hartgemachte Herz der Gerechtigkeit.«