Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 2
137. Kapitel: Gottes Mahnung zu Liebe und Fröhlichkeit. Die Verheißung des Tages der großen Erlösung und der großen Zeit der Zeiten. Liebe als Befreierin vom Joche des Fleisches und des Todes.
01] Auf diese Rede sehr bewegt, fielen die einigen Rechtler und Krittler alsbald nieder vor dem Abedam und baten Ihn, daß Er ihnen solches vergeben möchte.
02] Der Abedam aber behieß sie, daß sie sofort aufstünden und sich auch vollends erheben möchten in ihrem Geiste.
03] Und alle erhoben sich alsbald vom Boden und lobten und priesen Ihn Seiner großen Güte und Gnade wegen, die Er nun abermals an ihnen bezeigt hatte.
04] Der Abedam aber wandte Sich zu ihnen und sagte: »Meine Liebe sei mit euch und in euch! Liebet euch in dieser Meiner Liebe, und seid fröhlich und voll heiteren Mutes untereinander, und seid gegeneinander gefällig und dienstfertig, so werdet ihr dadurch allzeit an den Tag legen, daß ihr wahrhaft Meine lieben Kindlein seid, an denen der heilige Vater Freude hat und allzeit haben kann; denn der Tag der großen Löse ist nahe gekommen!
05] Wenn der Adam auf der Erde leben möchte noch siebenmal so lange, als er schon gelebt hat und noch leben wird, so würde es vor seines Fleisches Augen geschehen.
06] Daher tut nach Meinem Willen, damit euch der Tag nicht verkehrt antreffe, wenn er kommen wird!
07] Zuvor jedoch wird kommen die große Zeit der Zeiten. Wer in dieser wird aufgenommen werden, für den wird auch der große Lösetag in seiner Zeit begriffen sein; wer aber da nicht wird aufgenommen werden, für den wird der Lösetag ein Tag des Gerichtes sein, und zwar eines Gerichtes, welches dann mit Feuer und im Feuer Meines Grimmes gehalten wird!
08] Solches jedoch werden jene verstehen in der Tiefe ihres Lebens, die da sein werden vollkommen aus und im Geiste Meiner Liebe und sonach auch in aller Weisheit aus ihr.
09] Darum also seid ihr auch fröhlich; denn nun wisset ihr es ja, daß dereinst alle harten Bande sollen gelöst werden!
10] Was möchte aber der Mensch darum geben, auf daß er würde ein Herr seines Lebens?!
11] Ich aber habe euch allen nun gezeigt, wie ihr es werden und dann sein könnet im vollsten Maße. Daher sollet ihr auch fröhlich sein; denn darum zeigte Ich euch nun ja den Weg der reinen Liebe, der da jedermann führt zu dieser Herrlichkeit des Lebens ein!
12] So aber da noch jemand sagen möchte: ,Wie bin ich denn ein Herr meines Lebens, so ich nur stets leben soll wie ein gehorsamer Knecht?'
13] Da sage Ich euch aber: Solange ihr da seid Diener der Welt und eures Fleisches, so lange auch seid ihr ans Joch des knechtlichen Gehorsams gespannt! Wenn ihr aber werdet Diener Meiner Liebe sein, dann auch werdet ihr befreit sein von jeglichem Joche und werdet eben dadurch sein vollkommene Herren eures Lebens; denn die Liebe wird und kann euch allein nur völlig frei machen.
14] Wie auch sollte die Liebe das nicht können, da sie ist eine lebendige und allerköstlichste Würze des eigenen Willens?!
15] Wozu aber sollte dem dann noch irgendein Gebot dienen, dem er gehorchen solle, da er die Liebe hat, welche alle Gebote in sich faßt und ein Meister ist alles Gesetzes?!
16] Oder ist es nötig, jemanden zu einer Tat zu nötigen, die er aus sich heraus von ganzem Herzen übergerne tut?!
17] Also ist ja die Liebe somit, da sie erhaben ist über alle Gebote und Gesetze, als das Leben selbst auch ein vollkommener Herr des eigenen Lebens! - Saget, ob es nicht also ist!
18] Da es aber also ist, so seid überfröhlich; denn Ich, euer heiliger Vater, habe euch ja nun die Liebe, ja Meine Liebe selbst, und alle Lebensherrlichkeit mit ihr völlig übergeben!
19] Darum aber auch sollet ihr nicht der Welt und dem Fleische anhangen und somit das dienstbare und knechtische Mittel für den Zweck erwählen!
20] Denn alles das ist nicht aus Meiner Liebe hervorgegangen, sondern alles das ist gezeugt aus Meiner Weisheit, welche da ist und besteht in den unendlichen Lichtkreisen Meiner Göttlichkeit, nun gestaltet zu einer eure Liebe zu Mir prüfenden Unterlage.
21] Saget daher nicht untereinander: Dieser Fleck Erde gehört mir, und dieser Baum ist mein Eigentum und mit meinem Leibe kann ich tun nach meinem Behagen!'; denn das wird euch von Meiner Liebe stets mehr und mehr abziehen, und ihr werdet dadurch Knechte der Welt werden, und somit auch des Todes, und werdet euch schwer, langwierig und äußerst mühsam wieder von der Welt losreißen können, und wird dereinst viel Feuers müssen über euch kommen, um euch loszuschmelzen von den ehernen Banden des Todes.
22] Daher aber seid auch überfröhlich, da ihr erkannt habt, daß da ist nur ein Gott, ein Herr, ein Eigentümer aller Dinge und ein heiliger Vater von euch allen und ihr alle Seine Kinder und untereinander lauter Brüder und Schwestern, denen Ich dieses alles zu gleichen Teilen gegeben habe; denn dadurch wisset ihr nun, daß ihr nicht der Welt, sondern Mir, dem Vater, angehöret in aller Fülle Meiner Liebe und großen Gnade.
23] Solches also beachtet vor allem und seid wie zu Mir also auch gegenseitig voll Liebe, so wird auch alsogleich des Lebens Herrlichkeit euer Anteil sein, in welcher ihr fröhlichst sein und verbleiben werdet ewig!
24] Und nun lasset Meinen Jared zu Mir kommen; denn Ich habe etwas Wichtiges mit ihm zu verhandeln! -Jared, Ich sage dir, komme zu Mir! Amen.«