Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 2


Kapitelinhalt 74. Kapitel: Die Wichtigkeit der Bestätigung der Gotteslehre durch das Zeugnis des Geistes im Menschenherzen.

01] Nachdem aber Abedam, der bekannte, solche Lektion empfangen hatte, da ward er vollkommen zufrieden, fiel dem hohen Abedam zu den Füßen, dankte Ihm mit aller Inbrunst seines Herzens, richtete sich dann wieder auf und ging auf seinen früheren Platz hin.

02] Der hohe Abedam aber richtete alsbald Seine Augen wieder hin auf den Oalim und sagte zu ihm und somit auch zu allen den Vätern:

03] »Höre nun du, Mein geliebter Oalim, und beachte es wohl ein jeder in sich, was Ich euch hier sagen werde!

04] Denn das ist ein allerwichtigstes Ding; daß ihr das wohl erfaßt im Herzen!

05] Obschon ihr, die ihr Mich mit euren Augen sehet, und mit euren Ohren hört, dessen nun nicht mehr bedürft, so werden aber gar viele euch noch nachkommen, die es dann allernötigst werden haben müssen, so sie Mich werden kennen und in ihren Herzen lebendig gläubig behalten wollen.

06] Bei denen aber diese Lehre vernachlässigt wird, die werden Mich verlieren aus allen ihren inneren Sinnen und werden sich dafür aus der groben Materie Götter machen und werden sie an Meiner Statt anbeten; einige aber werden tun, wie nun schon tut der Lamech in der Tiefe!

07] Daher also beachtet und behaltet wohl die folgende große, heilige Lehre!

08] Solches aber will Ich euch jetzt lehren über das Gesicht Oalims:

09] Siehe und sehet; höre und höret! Der Mensch, der Mich nicht sah und hörte, wie ihr jetzt, kann von Mir lediglich nichts wissen, außer was er gehört hat von seinen nächsten Vormenschen.

10] Also war es auch bei euch bis jetzt der Fall, da außer dem Adam und der Eva niemand Mich je gesehen und gehört hatte - außer durch den Mund Adams und der Eva, die da Mich gesehen und gehört haben, und einigen wenigen Zeitgenossen Ahbels, die da Meine Stimme durch Meinen Engel vernommen haben.

11] Wie es aber euch ergangen ist bis auf diese Zeit, also wird es wieder euren Nachkommen ergehen, die Mich da nur durch euren Mund werden, aber eigentlich besonders nur durch eure Herzen sollen tätig kennen lernen.

12] Was aber könnt ihr euren Kindern von Meinem Dasein denn für Beweise geben, so Ich Mich ihnen nicht auch zeige und zeigen kann und darf, wie nun euch?

13] Ihr könnet ihnen nichts anderes tun, als nur oft genug sagen, daß Ich zwar allenthalben da bin unsichtbar, wohne aber eigentlich dennoch irgendwo über allen Sternen in einer endlosen Höhe der Höhen, oder Tiefe der Tiefen, und daß ihr Mich wesenhaft gesehen habt.

14] Werden eure Kinder aber auch ihren Kindern eine solche Lehre von Mir geben können, da sie keine Zeugen waren Meiner Sichtbarkeit?

15] Sehet, so sie lehrten als Zeugen, da müßten sie ja vor Scham rot werden, und ihre Kinder würden es ihnen ja doch gar bald ankennen, daß ihnen ihre Eltern eine Unwahrheit gesagt haben!

16] Daher müssen sie ihnen sicher doch nur euch als Zeugen Meines Daseins aufstellen, - und so fort auf Kinder und Kinder, und Kinder und Kinder.

17] Wenn aber dadurch die Zeugen stets mehr und mehr veralten werden und lange, lange, lange nicht mehr dasein werden und von den späteren Nachkommen sogar das Dasein der einstmaligen Zeugen selbst bezweifelt wird, sagt, wie wird es da mit der Lehre von Mir aussehen?!

18] Wird am Ende nicht auch deren Echtheit samt eurem Dasein bezweifelt werden?!

19] Und was werden diese Menschen dann tun, wenn für die Echtheit dieser Meiner gegenwärtigen Lehre niemand mehr einen gültigen und haltbaren Beweis wird aufzustellen imstande sein?

20] Ich sage euch, da wird sich dann bald ein jeder nur etwas mächtigere Mensch einen naturmäßigen Gott machen und wird ihn mit seinen Hauptleidenschaften ehren und wird endlich seine Brüder mit Gewalt zwingen, diesem seinem Gotte zu huldigen und zu opfern.

21] Wenn aber solches zustande gebracht wird, so wird durch solche Abgötterei auch alles hinabsinken in die allertiefste Nacht des Verderbens und des ewigen Todes, und Ich werde dann gezwungen werden, mit feurigen Schwertern und flammenden Ruten zu richten die in den Tod gesunkene Welt, um sie wieder so weit zu beleben, daß sie fähig werde eines anderen Gerichtes; und da wird aus Tausenden kaum einer zur Freiheit gelangen, oder - was ebensoviel heißt - Tausende werden da kaum das freie Leben eines einzelnen haben, und ihr Wohnort wird heißen Materie.

22] Ich meine aber nun, ihr werdet in die Genüge haben, um einzusehen, daß alle Lehre vom Munde zu Munde kein nütze ist und also auch die vom Herzen zu Herzen, wenn sie nicht durch eine innere heilige Zeugenschaft auf das lebendigste bestätigt wird.

23] Ja wahrlich, sage Ich euch, die Lehre mag an und für sich noch so wahr, gut und schön sein, wenn sie aber allein auf den Glauben angewiesen wird, der da nichts als die alleinige schale Überlieferung zum Grunde und die Blindheit des Herzens zum zeugenden Beweise für die Echtheit der Lehre hat, so ist die Lehre alles dessen ungeachtet zu nichts nütze!

24] Ihr aber seid schon überschwach geworden, da (obwohl) doch alle eure Urlehrer noch am Leben sind; wie wird es denn hernach erst jenen ergehen, die über eure jetzige Existenz selbst in den blindesten Kampf geraten werden?!

25] Daher sage Ich euch noch einmal, daß da keine Lehre zu etwas nütze ist, wenn ihre Satzungen nicht durch Mein lebendiges Zeugnis in jedes Menschen Herz können bestätigt werden!

26] Im Oalim habt ihr dieses lebendige Zeugnis ganz vollkommen dargestellt gefunden. Also ist es auch hernach zu nehmen, daß ihr zwar Meinen Namen und Meine urewige Gnade Heiligkeit und liebevollste Wesenheit lehrt die Kinder schon aus eurem Munde auf die Art, wie Ich es euch nun bis zur Genüge schon gezeigt habe aber nur lasset es nicht bei der Lehre allein bewendet sein, sondern sorget eifrigst dafür, daß diese Lehre bei ihnen alsbald übergehe zur vollen, lebendigen Tat, und seid versichert, daß da jeder, der in und an sich diese Lehre ernstlich tätig aufnehmen wird, alsbald das große, lebendige, heilige Zeugnis Oalims in sich finden wird, welches da überstark leuchtend zeugen wird von der lebendigen Echtheit dieses Meines nun an euch alle gerichteten Wortes! ( Vergleiche Johannes 7,17 )

27] Sehet, Oalim fand im dritten Keimherzen, nachdem es sich gestaltet hatte zu einem Menschen, noch ein Sonnenherz und in diesem Herzen endlich Mich Selbst, wie ihr das erwärmende Bild der Sonne in jeglichem Tautropfen findet; und dieses Mein Bild in ihm redete gleich Mir in ihm, und dessen Wort zeugte ihm Mich als den ewigen, heiligen Vater in der Höhe Meiner unendlich heiligen Göttlichkeit!

28] Dieser innere Mensch Oalims wollte schon eins werden mit seinem äußeren substantiellen, und zu einem Teile auch mit dessen gar äußerem materiellen Menschen; allein dazu war der Oalim noch nicht reif.

29] Ihr aber sollt alles dieses erfahren erst in eurer Vollreife, aber dann bleibend ewig.

30] Eben also auch tuet und lehret danach eure Nachkommen, so werdet ihr ihnen ein bleibendes Zeugnis von der Echtheit dieser Meiner Lehre überliefern, und dieses Zeugnis wird ihnen sein zum Lohne, darum (daß) sie diese Worte tätig beherzigt haben, für alle Zeiten der Zeiten.

31] Wer aber dieses Zeugnis in sich wird finden, der hat auch das ewige Leben schon empfangen aus Mir, das ihm da ewig nimmer wird genommen werden.

32] Sehet, solches alles besagt das wahre Gesicht Oalims; doch was da noch ferner zu verstehen ist und auch wohl zu beachten, solches sollen euch die Gesichte der noch Folgenden kundgeben, und so lasset uns zu dem Behufe auch den Thuarim vernehmen! Amen.«



Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers