Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 2


Kapitelinhalt 228. Kapitel: Gottes Rede über die wahre Gottesverehrung.

01] Der Herr aber behieß alsbald alle die Kinder der Tiefe, sich wieder zu erheben vom Boden, und sagte dann zu ihnen:

02] »Höret ihr alle, Meine Kindlein Ich bin der alleinige, heilige, allmächtige Gott und Schöpfer aller Dinge und Wesen im Himmel und auf Erden! Außer Mir gibt es keinen Gott mehr, und alle Unendlichkeit und alle Ewigkeiten sind vollkommen von der Macht Meiner Liebe, Weisheit, Erbarmung und Gnade erfüllt; und so bin Ich von Ewigkeiten her ein Herr über alles vollkommen, da alles aus Mir ist und alles Meiner unendlichen Macht notwendig untertan ist!

03] Denn wie sollte solches auch anders sein, da alles, was da ist, nur da ist aus Meinem Willen und besteht aus demselben und kann daher auch nimmer entweichen demselben?! Denn könnte es möglich sein, daß da etwas entweichen könnte Meiner Macht, so müßte es dadurch auch notwendig seinem Dasein entweichen, indem in aller Unendlichkeit ewig nichts dasein kann außer allein nur durch und in Meinem Willen, welcher da ist die ganz alleinige Grundbedingung alles Seins und allenthalben vollkommenst erfüllt den unendlichen Raum ewig!

04] Da es aber demnach also ist und unmöglich anders sein kann, so müsset ihr Mich auch als das zwar erkennen, was Ich bin, also als den alleinigen Gott und als den alleinigen Herrn!

05] Denn nur Der ist ein Herr, der da im ewigen Vollbesitze aller unendlichen Macht, Kraft und Gewalt ist aus Sich.

06] Ich aber besitze solches ewig und unendlich; also bin Ich auch ein alleiniger Herr. Aber dessenungeachtet sollet ihr euch vor Mir nicht im Staube herumwälzen und beschmutzen euren Leib und desselben Umhüllung für nichts und wieder nichts; denn Ich habe euch ja nicht darum einen aufrechtstehenden Leib gegeben, daß ihr denselben gleich den Würmern vor Mir gebrauchen sollt, sondern nur, daß ihr als freie Menschen, als Meine Kinder und untereinander als lauter Brüder und Schwestern vor Mir, eurem Vater, allezeit aufrecht wandeln sollet.

07] Daher sollet ihr auch erfahren nun aus Meinem Munde, daß Ich durchaus kein Wohlgefallen habe an irgendeinem Leibesdienste! Denn darum auch habet ihr den Leib nicht erhalten, daß ihr mit demselben Mir dienen sollet, entweder auf die eine oder auf die andere Art; denn der Leib ist ja nur euch gegeben, damit er euch diene zur rechten Zeit und im billigen wohlgeordneten Maße zur Kräftigung eures Geistes, der da ist euer eigentliches Wesen.

08] Was sollte demnach das heißen, so da jemand seinen Leib hinwirft vor Mir in den Staub?!

09] Sollte Ich dadurch etwa ein Wohlgefallen daran gewinnend nehmen, oder werdet ihr dadurch besser, so ihr euch eine Zeitlang im Staube herumgewälzt habet?!

10] Ich aber sage euch: Solches alles ist eitel töricht! Sehet, so jemand ist ein Handwerker und hat dazu nötig irgendein Werkzeug, - wäre es nicht völlig töricht von ihm, so er vor irgendeiner Verrichtung das Werkzeug eine Zeitlang möchte im Staube und Kote herumwälzen aus lauter Hochachtung vor der Arbeit, die er mit dem Werkzeuge verrichten soll?!

11] Ich meine aber, es wird der Handwerker besser tun, so er das Werkzeug nur rechtlich dazu verwendet, dazu es taugt und nicht auch dazu, dafür es nicht gemacht ist!

12] Es wird aber schon im gut dargestellten Werke sich die Achtung vor der Arbeit zeigen, aber nicht in dem Werkzeuge!

13] Ich aber bin ja die Hauptarbeit für euren Geist und bin stets gleichmäßig ein und derselbe Gott!

14] Wer Mich aber ehrt und sich vor Mir demütigt, der ehre Mich beständig und sei ohne Unterlaß demütig vor Mir; denn Ich bin ja beständig heilig vor jedermann!

15] Wer Mich demnach aber mit seinem Leibe im Staube ehren will, da muß er ja auch Tag und Nacht ohne Unterlaß sich im Staube herumwälzen!

16] Wenn Ich aber von euch solches wollte, da hätte ich euch zu Würmern gestaltet, aber nicht zu freien Menschen.

17] Die wahre Ehrung aber besteht darinnen, daß ihr alle ohne Unterlaß Meinen Willen tuet, welcher euch dreifach geoffenbart ist, nämlich in der Ordnung der Natur der Dinge, dann durch euer eigenes geistiges Herz, welches ist die reine Liebe, und dann durch Meine Boten, und nun bestätigend durch Mich Selbst.

18] Liebet Mich über alles und euch untereinander wie jeder sich selbst, so werdet ihr Mich im Geiste und somit in aller Wahrheit ehren!

19] Solches also ist Mein Wille und gilt bei Mir allein als etwas; alles andere aber ist eitel und töricht.

20] Also tuet danach, so werdet ihr Mir allzeit wohlgefällig sein! Amen.«



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