Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 93


21] Es gibt dann noch eine dritte Fortbildungsstufe im Meere, welche jedoch seltener, daher auch großartiger und wunderbarer ist, davon Ich euch bei anderer Gelegenheit näheres kundgeben werde.

22] Doch nun kehren wir wieder zu unserer Taube zurück, welche wir noch näher beleuchten wollen.

KapitelinhaltEntstehungsgeschichte und Lebensbestimmung der Taube (16.08.1840)

01] Obschon die Taube auf diese nun bekannte Weise dem Meere entstieg, so gehört sie aber doch in der Klasse der Vögel zu derjenigen Gattung, welche aus allen drei Reichen der Natur - fast gleich einem Menschen - Nahrung zu sich nehmen kann. Sie kann Körner, Gras, Würmer, Insekten und sogar kleine Steinchen verzehren, in welcher Hinsicht sie euren Haushühnern gleichkommt.

02] Die Taube selbst aber zerfällt in ihrem Geschlechte, wie auch jede andere Vogelart, in mehrere Gattungen. Und da gibt es eine sogenannte Holz- oder Wildtaube, eine Turteltaube, eine Lachtaube, eine Feldtaube, eine Haustaube, welch letztere sich noch unterscheidet in die sogenannte Kropftaube oder Goldtaube, Perltaube und so fort. Und so gibt es noch in anderen Ländern viele Gattungen von verschieden gearteten Tauben.

03] Jedoch die edelste von allen diesen Taubengattungen ist die Haustaube, auch »die gemeine Haustaube« genannt, welche an ihrem ungleichartig gefärbten Gefieder leicht zu erkennen ist. Denn es soll euch überhaupt das bei der Tierwelt ein Hauptaugenmerk sein: Wo euch immer eine zahme Tiergattung von derselben Art vielfärbig vorkommt, da steht sie auch schon eurem Wesen am nächsten; weil die Farbe da schon eine Charakteristik der inneren (vielfältigen) Beschaffenheit ausdrückt - aus welchem Grunde daher auch die weiße Farbe aller andern Färbung vorzuziehen ist, da sie bei der Tierwelt einer soviel wie makellosen inneren Gemütsart entspricht. - Da ist nun also eine Charakteristik, nach welcher ihr die Entwicklungsstufe einer Tiergattung vermöge des Vorhergehenden wohl berechnen könnt!



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