Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 119


02] Und nun scheibe die Erklärung:

03] O wie schwach ist noch eure Liebe - da ihr nicht begreifet, was das Salz, und noch weniger, was das Feuersalz ist!

04] Seht, wer da meint, es sei das Salz die Weisheit, der ist noch sehr dumm! - Ist's denn nicht so, daß ihr sagt und lehrt: Der Sauerstoff ist die Lebensluft in der Atmosphäre. Und so dieser irgend nicht vorhanden ist, so wisst ihr, daß die Flamme der Fackel erlischt und das Feuer nicht fortkommt in der Stickluft. Und ihr sagt ferner, wenn das Holz nicht trocken ist und hat dadurch nicht viel Sauerstoff eingesogen, so wird es nicht gut brennen und somit auch wenig Flammen geben. Auch wisst ihr, daß im reinem Sauerstoffe sogar das Eisen mit lichten Sprühflämmchen verbrennt. Ja ihr wisst sogar, daß der Phosphor eine reine Säure ist und ein grünlich-weißes Licht in sich hat. - Seht, das wisst ihr alles! Wie ist es denn nun aber, daß ihr nicht wißt, was das Feuersalz des Lebens ist?!

05] O ihr Tauben und Blinden, so hört und seht! - Es ist das Feuersalz ja nichts anderes als die wahre Liebe zu Mir, mit welcher ihr durch und durch gesalzen werden müsset, wollt ihr eingeben in Mein Reich.

06] Denn gleichwie das Salz die allein lebenbringende Würze allen Geschöpfen und zugleich, durch seine zusammenziehende Kraft, die Erhaltung aller Dinge ist - ebenso ist auch die reine Liebe des Geistes zu Mir, gleich dem Feuersalze alles Lebens, die allein erhaltend-wirkende Kraft des ewigen Lehens!

07] Wie aber auch nur der Sauerstoff brennbar ist und helle Flammen bewirkt und mit selben auch die finsteren Gemächer erleuchtet - ebenso ist auch nur die wahre Liebe allein Feuer und Flamme und dadurch auch lichtfähig, welches Licht ein wahres Licht ist, da es ein Ebenlicht Meines ewigen, wahren Weisheitslichtes ist.

08] Und wie ein schales Salz kein nütze ist und nicht taugt zur Flamme, sondern nur eine faule Glut macht, da seine Säure unlauter geworden ist - ebenso auch ist es mit einer lauen Liebe, die nicht zur Flamme angefacht werden mag. Sie ist nur eine todbringende, faule Kohlenglut in einem verschlossenen Gemache, die alles Salz verzehrt, denjenigen aber, die sich daran trüglich wärmen, den Tod bereitet.

09] Sagt ihr nicht zur Magd, so sie eure Gemächer räuchert mit Gewürze: »Wirf zuvor Salz auf die Kohlen!«? - Seht, desgleichen tut auch ihr und werft das Feuersalz Meiner Liebe auf eure todbringende, faule Kohlenglut, damit die Liebesflamme über sie schlage, den Wurm des Todes in euch zerstöre und euch erleuchte und erwärme zum ewigen Leben.



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