Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


30] Aber wieder, wie schon gesagt, nicht allein für diese Erde und die Erhaltung der ganzen Schöpfung kam dieser Regen, sondern aus euch wohlbekannten Gründen auch in geistiger Hinsicht für die Zurechtweisung der ganzen aufrührerischen Hölle; denn es geschieht nichts in der geistigen Welt, was sich nicht entsprechend zugleich auch naturmäßig darstellen möchte. Und so geschieht ebenfalls auch in der gesamten Natur nichts ohne zureichenden entsprechenden geistigen Grund. Und daher, so ihr solches seht, so könnt ihr in der Zukunft auch schon wissen, wie und warum solches geschehen ist.

31] Aber wieder nicht nur für die gesamte Hölle, sondern für die gesamte erlöste und unerlöste Geisterwelt; für die erlöste als eine geistige Gnadenspende zum Wachstum in Meiner Liebe, und für die unerlöste als ein Erlösungsmittel aus der dadurch erweichten Materie; denn da ist jeder Tropfen ein goldener Schlüssel zur Eröffnung eines viele Millionen Jahre lang andauernden Kerkers; aber wieder nicht nur für diese allein, sondern auch für den gesamten Himmel, damit er sich entledige und erleichtere von seiner Gnadenüberfülle; aber nicht nur allein für den gesamten Himmel, sondern für Mich, damit Meine Liebe wieder größeren Raum finden möchte in stets gewaltigeren Strömen und Strömen Meinem Vaterherzen zu entquellen; und doch wieder nicht für Mich allein, sondern für euch, damit ihr wieder desto mehr und mehr gewahren sollt, wie überaus gut euer heiliger Vater ist.

32] Und so wie dieser Regen, war auch jede nachfolgende Erscheinung nicht minder von großer Bedeutung. Denn jede war so wohl berechnet, daß nicht ein Nebelstreifchen umsonst über den Abhang irgendeines steilen Felsens schwebte, ohne daß es euch gesagt hätte:

33] »Seht, die große Liebe des allmächtigen Vaters, wie sie mich gefahrlos trägt über den schroffen, tödlichen Abhang dieses hohen Gesteines und wie mich die sorgliche Liebe eben dieses großen Vaters aus der Nacht meines ewigen Kerkers allmählich hinaufzieht an Sein großes licht- und lebensvolles Vaterherz und wie ich zwar jetzt noch als unförmlicher Nebel mich über diesen steilen Abhang erhebe und noch nicht weiß, woher diese große Gnade kommt - aber doch sage ich nun euch, unter meiner nottraurigen Nebelgestalt wandelnden und forschenden Menschen:



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