Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


12] Es heißt ja aber, daß ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Nun denn, so tut auch ihr, wie Ich, euer Vater, es will und selbst tue! Könnt ihr auch nicht tun, was Ich tue im Unendlichen, so tut es doch im Kleinen! Dann werdet ihr sein gleich einem kleinen Kreise, der ja in all seiner Geringfügigkeit doch vollkommen gleich ist dem großen Kreise Meines unendlichen Wesens.

KapitelinhaltErziehungswink (30.11.1840)

01] Und nun höre, Mein lieber Andreas - Willig, schließlich noch: Es ist ein kleiner Wusch von Mir dir gegenüber - und du weißt nun schon, was Ich unter »Wunsch« verstehe, nämlich die Vereinigung Meines Willens mit dem euren - daß du deinen Kindern nicht (zuchtlos) den freien Willen lassen möchtest; sondern, was du sie lernen lässest, das sollen sie willig lernen aus Gehorsam gegen dich, und nicht ob es sie freue oder nicht. Sondern so du dies oder jenes für gut findest, so muß es auch ihnen gut und recht sein, weil es dir gut und recht ist. Und es wird dann auch wirklich daraus Gutes und Rechtes, so es geheiligt wird durch den Gehorsam. Sonst aber wird alles schlecht und unnütze.

03] Siehe, der Fehler bei aller Erziehung besteht gewöhnlich darin, daß die Eltern die Sache der Kinder für zu wenig bedeutend nehmen. Aber bedenke nur, wo bei Mir die Erziehung beginnt, von welcher Bedeutung Mir schon ein Sonnenstäubchen sein muß! Und nun denke dir, wie hernach erst ein Kind! - So du das recht bedenkst, wirst du wohl leichtlich einsehen, warum die Erziehung der Kinder sehr beachtet werden soll!

03] Siehe, Mein lieber Willig, wandle stets emsig auf Meinen Wegen, und Ich werde dich ewig nicht aus Meiner Liebe lassen und werde allezeit sein dein guter, heiliger Vater und ewig dein größter, allergrößter Lohn. - Amen.



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