Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


63] Wenn sonach diese schnellen Lichtträger aus der Sonne an eine Form stoßen, so nimmt die Form - je nachdem sie ihrem innern Gehalte nach beschaffen ist - alsbald die ihr zusagenden Teile an sich und läßt das für sie Unbrauchbare wieder in der allerhöchsten Schnelligkeit nach allen Richtungen hin von sich weggehen.

64] Sonach ist denn das Auge nur ein Aufnahmeorgan für die mannigfachen Unterschiede des Haupt und des zurückgeworfenen Lichtes. Und diese mannigfachen Unterschiede des Lichtes sind dann auch natürlicherweise die Bildner aller der verschiedenen Dinge (d.h. der verschiedenartigen Farb- und Formerscheinungen der Dinge) in dem für solche Lichtunterschiede tauglichen Auge.

65] So ihr nun dies wisst und, soviel es euch mit leiblichen Sinnen möglich ist, begreifet, so muß es euch doch endlich klar werden, daß somit alles, was sich nur immer materiell darstellt, im Grunde dennoch nichts Materielles, sondern lauter Geistiges ist. Nur könnt ihr das Geistige nicht schauen, weil ihr noch nicht in der geistigen Polarität seid. Werdet ihr euch aber einmal in der geistigen Polarität befinden, alsdann wird sobald die entgegengesetzte Erscheinlichkeit eintreten, vermöge welcher ihr dann nur das Geistige schauen werdet; aber alles Materielle werdet ihr euch ebenso hinzudenken müssen wie jetzt das Geistige zum Materiellen.

66] Darum muß es euch nun auch nicht allzusehr wundernehmen, so ihr im Verlaufe dieser Mitteilung hier und da auf Punkte treffet, die euch nicht allzu klar werden können. Denn sollten euch nun schon alle diese Verhältnisse ganz vollkommen klargemacht werden können, so müßtet ihr ganz aus der Materie ins rein Geistige hinübertreten, was für jetzt noch nicht an der Zeit ist...

Weltlust und Ewigkeit - Mahnung an eine junge Tochter (10.03.1842)

01] Bewahre treu vor der Welt das Heiligtum der Liebe zu Mir, deinem Vater, in deinem Herzen! Lasse dich nicht gelüsten der eitel nichtigen Dinge der Welt, die da alle für den Geist gar bald vergeben werden wie ein loser Spreu im Winde.

02] Denn was die Welt für ein nichtig Ding ist, das wirst du erst im Geiste völlig ersehen. Lasse dich darum von nichts Weltlichem verleiten, so werde Ich dich bald aufnehmen zu einer gar lieben Tochter Meiner ewigen Vaterliebe und werde dich setzen auf Meinen Arm und dich drücken an Meine Brust, daselbst du erst schmecken wirst, was alles Meine ewige, unendliche, allein wahrhafteste Vaterliebe ist!
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