Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Ich meine, das sollte euch genügen, um obigen Vers aus dem Grunde zu verstehen. Sollte aber jemandem trotz aller dieser handgreiflich enthüllenden Darstellungen der Vers noch dunkel sein, dann rate Ich ihm einen Versuch zu machen, wann er so recht hungrig ist, und zwar diesen, daß er sich sättige von einem bloß gedachten Brote - da es ihm unglaublich ist, daß da in der gewisserart groben, sichtbaren Materie des Brotes sich aufhalten solle ein ätherisches Brot zur Nährung und Belebung der Geister des natürlichen Lebens!

06] Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen. Denn wer das nicht fasst, dem sind vorher noch zwei Ärzte nötig, nämlich ein Augen und ein Ohrenarzt. - Solches versteht wohl und haltet euch an den »Sohn«, so wird euch der »Vater« nicht durchgehen, indem der Sohn und der Vater auf ein Haar, wie ihr zu sagen pflegt, eines und dasselbe sind.

07] Aber ohne den Sohn gibt es keinen Vater, wie ohne den Vater keinen Sohn! - Solches versteht auch wohl in euch! Amen.

Heilkundlicher Rat Jesu bei Besessenheit (12.04.1842)

00] Lorbers Frage an Jesus: »O Herr, die Kranke F.G. kann seit vierzehn Tagen ihre Augen nicht öffnen, ärztliche Mittel helfen nicht; auch ich Unwürdigster versuchte heute dreierlei magnetische Erweckungsmittel vergeblich, nämlich das Adspirieren, Gegenstriche und das Bestreichen der Augenlider mit kaltem Wasser. - Ich bitte Dich demütigst, Du mächtigster und barmherzigster Arzt aller Ärzte, voll der höchsten Liebe, Gnade und Erbarmung, daß Du mir ein Mittel anzeigen wollest durch Deinen Knecht, wodurch dem Mädchen die krankhaft geschlossenen Augen wieder geöffnet werden könnten. Dein Heiligster Wille geschehe in und an uns jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.«

01] Aber Mein lieber Ans. H.-W., willst du denn schon wieder barmherziger sein, als Ich Selbst es bin? - Kennst du Meine Wege und weißt du denn, warum Ich solches geschehen lasse? - Ich sage dir aber, (bei dieser Kranken) da werden bis zu einer gewissen Zeit alle ordentlichen Mittel nicht viel fruchten! Wann es aber warm wird, da soll sie nur Bäder gebrauchen, erstens laue und dann kältere und stets kältere, so wird es wohl besser mit ihr. Aber ganz gesund wird sie nie, außer durch anhaltendes Gebet so viel möglich von ihrer Seite, und auch hauptsächlich durch das Gebet ihrer Angehörigen. - Denn dies Mädchen hat einen alten, lustigen, aber sehr blinden Familien-Geist in sich, und dieser ist über die Ohren vernarrt in dies Kind; daher zieht er bei jeder Gelegenheit und auf verschiedene Weise das Kind an sich.



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