Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


19] Also sei heiter und fröhlich, denn auch dein Kreuz ist eine Gabe von Mir, deinem ewig guten und heiligen Vater!

20] Vertraue dich Mir in allem! Und gehe es da in deiner Familie, wie es gehe, so denke, der große Steuermann ist dem Ruder nicht ferne!

21] Nehme somit hin Meinen Segen für allezeit und ewig! Amen.

Der Herr als »prüfende Braut« (01.01.1843)

01] »Suchet, so sollt ihr finden, bittet, so wird man euch geben, und klopft an, so wird euch aufgetan!« - Oder: »Betet ohne Unterlaß«, - d.h. habt eure Herzen beständig bei Mir, und das vollkommen, nicht aber stets zur Hälfte auch bei der Welt, so werdet ihr gar bald und leicht finden, was ihr sucht, ebenso leicht und bald empfangen, um was ihr bittet, und die Pforten des Lebens werden euch ohne weiteren Verzug aufgetan werden.

02] So aber jemand also beschaffen ist, daß er nur sucht in der »Mauer« (Tempel aus Stein), die da angestopft ist voll von heidnischen Schnitz- und Pinselwerken, und bittet vor Statuen und betet vor dem gebackenen Brote (Hostie) und klopft an die Steine, wahrlich, der wird wenig finden, noch weniger empfangen, und die Steine werden sich nicht an sein Klopfen kehren!

03] So aber da jemand sagen möchte: »Herr, ich habe schon eine geraume Zeit gesucht, gebeten und geklopft, und es hat sich dennoch nichts Eigentliches finden lassen, noch habe ich etwas Bestimmtes erhalten, noch hat sich vor mir etwas aufgetan!« - dem sage Ich: Freund, was sprichst du?! - Höre und siehe, Ich will dir gute Bilder zeigen, und diese sollen Mich rechtfertigen bei dir, auf daß du dich nicht grämest über Meinen Verzug!

04] Siehe, es hatte ein Bräutigam eine reiche und überaus schöne Braut. Die Braut aber war überaus klug und sprach bei sich selbst: »Ich weiß, was ich tun will, damit es sich zeige, ob mein Bräutigam es völlig ernstlich mit mir meine. Ich werde verreisen und er soll nicht erfahren wohin. So ich aber verreise, da will ich es also anstellen, daß ich es nur tue zum Scheine und verbleibe in Wirklichkeit dennoch in der Nähe des Bräutigams, damit mir nichts entgehe und ich es genau merke, wie sein Herz beschaffen ist.«



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