Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] »Und die Jünger fragten Ihn«. - Auch ihr werdet Mich da leichter und sorgloser fragen können als hier. Denn wo man »mehr daheim« ist, da kann man sich auch ungehinderter besprechen. Und ihr werdet gleich den Jüngern fragen: »Warum konnten wir ihn (den Geist der Finsternis) nicht austreiben?« - oder: »Warum verstanden wir Dich früheren Orts nicht also wie hier, und warum warst du dort nicht so freimütig und kräftig wie hier?«

06] Und Ich sage euch und werde euch sagen: Fürs erste bin Ich hier mehr daheim als früheren Orts. Und fürs zweite hättet ihr für solche Gaben früheren Orts viel beten und fasten müssen, auf daß euch der Feind nicht in die Karte geschaut hätte. Denn wo Ich weniger daheim bin, da ist es der Feind desto mehr! Wo Ich aber mehr daheim bin, da ist es der Feind desto weniger, und es braucht da nicht so viel des Betens und des Fastens oder nicht so viel stetigen Wachens, um die höheren Gaben vor dem Geifer der Schlangenbrut zu verwahren.

07] Von da wird es dann auch leicht sein, »durch Galiläa zu wandeln«, und es wird »niemand etwas davon erfahren«. Denn wahrlich, es ist nicht Mein Wille, daß jemand unberufenermaßen vor der Zeit etwas davon erfahre! - »Galiläa« aber bezeichnt die Freiheit. Und »durch Galiläa wandeln« heißt: einen freien Fuß haben.

08] Ich meine aber, daß es kaum nötig sein wird, euch die Sache noch deutscher zu sagen; denn ihr könnt es ja gleich Meiner lieben Textzeigerin nun mit den Händen greifen, wo es mit der Sache hinaus will!

09] Daher beachtet solches wohl! Denn wie Ich die Hand Meiner Tochter auf den rechten Fleck im Buche hingeführt habe, also werde Ich auch euch, dieser Anzeige zufolge, auf den rechten Fleck führen, wo Ich »mehr daheim« bin denn hier. - Versteht solches wohl! Denn Ich, euer Vater, gebe euch ja solches kund in dieser Stund. Amen.



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