Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


09] Daraus aber sollst du ersehen, warum Ich nicht will und vor der Zeit nicht wollen kann, daß da jemand eine Abschrift von diesem Meinem lebendigen Liebeworte machen soll in unvorbereitetem Zustande, da dadurch seines Geistes Leben in die größte Gefahr käme!

10] Du wirst freilich wohl nicht ganz gründlich einsehen, wie solches möglich ist. - Bedenke aber: Wenn ein verkrüppelter Baum an einem Felsen sitzt und (daselbst ein schwaches) Leben hat, wirst du ihm dadurch das Leben retten, so du ihn von seinem mageren Platze nimmst und ihn in ein fettes Erdreich setzest? - Also ist es auch besser, die Begründeten da zu lassen, wo sie sind. Denn eine gewaltsame Umsetzung kostet ihnen das Leben!

11] Verharre dich aber noch eine kurze Zeit wegen der Abschrift, und du wirst schon noch alles auf einem guten und ganz gefahrlos sicheren Wege erhalten! - Solches ist wohl zu beachten! Amen.

Die Seelenlampe der Selbsterkenntnis (21.04.1843)

01] Gebe dieses Meinem lieben A.H.-W. an seinem Leibesnamenstage, da er wissen möchte, warum die Schwachheit besser ist denn die Stärke.

02] Höre du, Mein geliebter Freund und Bruder in Meiner Liebe zu dir! Was da deine drei dir etwas dunkel vorkommenden Texte Meines lieben Paulus aus dem 12. Kapitel des zweiten Briefes an die Korinther betrifft, so sind sie von Mir auch schon im Evangelium wie auch in den Propheten hie und da ausgesprochen, besonders aber im Hiob, im Jeremias und in den Bußpsalmen Davids.

03] Dessenungeachtet aber sind sie für ein noch etwas schwaches Geistesauge ein wenig dunkel. Daher will Ich dir denn auch nun zu deinem Tage eine kleine Lampe, gefüllt mit dem Gnadenöle aus Meiner Liebe, geben. Diese Lampe wird dir dergleichen Texte so herrlich erhellen, daß sie dir wie von der Sonne durchsichtig erleuchtet vorkommen werden! - Und so höre denn! - Das aber ist und darin besteht die Lampe:

04] Als Ich Selbst einmal zu Meinen Fleischzeiten auf der Erde vor den Juden, Schriftgelehrten und Pharisäern die wahre Rechtfertigung vor Gott darstellte, da sagte Ich folgendes Gleichnis, welches aus dem Leben gegriffen war:



Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers