Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


Druck des Neuen Wortes (09.06.1844)

00]Frage Lorber: O Herr! Siehe, ich habe jetzt so viel Gnade von Dir empfangen, daß ich mich ob der großen Menge nicht genug wundern kann. Es ist auch die Bedeutung der gegebenen Gnade so groß und erhaben, daß ich sie nimmer ermessen kann. - Soll denn dieses heilige Licht nur allein mir und meinen wenigen Freunden zu eigen verbleiben? - Oder soll es nicht vielmehr durch den Druck für alle Menschen in die Welt gehen? - Und wenn es in die Öffentlichkeit übergehen soll, da fragt es sich: Wie, wann und wo? - O Herr! Darüber bitte ich Dich inbrünstigst um einen Bescheid!

01] Daß und worin das, was Ich dir gebe, groß und wichtig ist, das weiß Ich am besten. - Das »wie, wann und wo für die Welt« aber ist eine Frage, für die eine effektive Antwort - so wie die Welt - nicht reif ist! - Ich sage dir aber:

02] Die Welt ist jetzt wie ein Mensch, der sich bei einer schlechten Mahlzeit gar sehr den Magen verdorben hat, daß ihm dann auch die allerbeste Speise zum Ekel wird. Wenn du sie ihm vorsetzest, da wird es ihm alsbald bis zum Erbrechen übel, und er wird das beste Gericht fliehen!

03] Siehe, gerade also erginge es vor der Welt nun Meinem Worte! Die Welt würde es fliehen und sich vielfach ärgern an ihm und würde es verdammen und verwünschen, weil es nicht für ihre Interessen gegeben ist, sondern nur für die Interessen des Geistes, den aber die Welt schon lange nicht mehr hat!

04] Es hat aber diese Meine große, lebendige Gnadengabe wohl die Bestimmung in die Welt überzugehen, aber erst dann, wenn die verdorbene Welt den Hunger nach Meiner Mahlzeit wieder bekommen wird!

05] Den Hunger aber bereitet nun die römische Kirche! - Wie aber? Durch ihre schlechte Mahlzeit und durch die eben durch diese Mahlzeit bewirkte Verschlechterung des seelischen Magens. Dieser wird dann eine Zeitlang jede Kost fliehen und dadurch in den gerechten Hunger gesetzt werden; dann aber mit gar großer Gier nach diesem Meinem wahren Himmelsbrote greifen und sich an ihm sättigen zum ewigen Leben.

06] Siehe, also will Ich es haben! Weil die dumme, arge Welt noch nicht genug gewitzigt ist durch alle die namenlosen Tormente, die sie von der Hure Babels zu bestehen hatte, und ihr noch immer die Cour macht von allen Seiten, aus lauter schändlichen, weltinteresselichen Rücksichten. - Darum schlage Ich nun solche Welt mit dreifacher Blindheit, auf daß sie ja desto sicherer ins alte, aber nun neu ausgebesserte und gar kunstvoll aufgerichtete Garn geht, auf daß dann Babel mit solcher gefangenen Welt auf eine Art verfahren wird, wovon die Geschichte kein Beispiel aufzuweisen hat!



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