Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


11] Darum aber entstehen auch von Jahr zu Jahr stets mehr und neue Übel, leiblich und geistig, unter den Menschen, und die Ärzte wissen dafür kein Rezept!

12] Tut daher, was ihr wollt - aber vergesst Meiner nicht und Meiner Zeit nicht!

13] Ich verbiete euch damit nicht im geringsten, zu dieser noch stark ungünstigen Zeit auf euren beabsichtigten Berg zu gehen. Und so ihr geht, wird es euch auch zu keiner Sünde gerechnet, so wenig wie jemandem, der in die Freie geht, so ein Hagel aus den Wolken stürzt. - Aber euretwegen kann Ich aus dem Juli dennoch keinen September machen, also Meine Zeit und Ordnung nicht ändern!

14] Nun wisst ihr genug und könnt ohne Gewissensangst tun, was ihr wollt. - Aber ob dabei euer Leib sozusagen einen »Buckel voll Schläge« bekommt - dessen werde Ich Mich nicht allzusehr kümmern. Amen. - Das sagt Der, der in allen Dingen Seine Zeit und Ordnung hat. Amen.

Das Wettrennen - Ein Gleichnis des Weltlebens (18.07.1847)

01] Heute produziert die nun in dieser Stadt anwesende sogenannte Kunstreitergesellschaft ein Wettrennen zu Pferde, und zwar auf dem Glacis. Jeder Reiter muß die elliptische Bahn in wenigen Minuten dreimal durchreiten; und wer aus der ganzen Reitergesellschaft in der kürzesten Zeit die Rennbahn dreimal durchreitet, bekommt eine Ehrenfahne als Siegesprämie und sonst nichts als seine gewöhnliche Gage. - Also zeigt es der Kündzettel an.

02] Diese an sich ganz wertlose und Mir höchst zuwidre Sache ist aber dennoch ein treffliches Bild der Menschheit und ihres Strebens in dieser Zeit.



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