Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 189
17] Es heißt aber ja im 14. Verse: "Und es war niemals zuvor und darnach ein so langer Tag gewesen, als da der Herr der Stimme eines Menschen gehorchte; denn der Herr stritt da für das israelitische Volk."
18] Heißt aber das nicht soviel als: Der Herr tat in Seiner Schöpfung der Unkenntnis mit der Ordnung der Weltkörper eines Menschen Genüge und erfüllte in der Erscheinlichkeit den Wunsch eines Menschen, der nicht wußte, was er sprach!
19] Ich meine aber, wenn der neue Bileam alles so schlecht aus Meinem Worte für Mich bemessen kann, da könnte er ja auch also messen, wie Ich es jetzt gezeigt habe?! - Ja, er könnte es wohl, aber sein Lasttier ist stetig geworden; darum ist er auch blind in Meiner Sphäre! -
20] ,Sonne' aber bezeichnet auch die Weisheit und der Mond' die Liebe!
21] Allein Strauß nimmt ja nichts Geistiges an, daher wollen wir ihn auch mit dem inneren Sinne dieser Texte verschonen! Versteht solches also auch ihr wohl, selbst im Sinne des Buchstabens amen. -
Fortsetzung am 23. Januar 1843. Vormittag.
2. Buch Mosis, 11. Kapitel, Vers 2, und 12. Kapitel, Vers 36.
22] Hier frage man den gelehrten Mann, woher denn die Könige und Fürsten das Recht haben, Steuern von ihren Unterlanen zu verlangen und woher die Priester den Zehnten? - Warum soll der rechte Staatsbürger denn geben dem Kaiser, was dessen ist, und Gott, was dessen ist? Warum heißt es denn: Seid der weltlichen Macht untertan; denn es besteht nirgends eine Macht, außer in Gott. So aber einem ist Macht gegeben, so ist sie ihm ja aus Gott gegeben, mag sie nun so oder so beschaffen sein! - Wie mag demnach solches wohl den Mann beirren?!
23] Ich meine aber, daß das, was der Herr tut und getan hat, doch recht getan sein sollte, indem der Herr doch sicher ein vollkommener Herr ist und somit ganz allein der vollkommenste Inbegriff allen Rechtes über alle Dinge und über alle Seine Geschöpfe?! - Sollte etwa dagegen der Mann auch etwas einzuwenden haben? So ein Nachbar zum andern sagte: Freund! Ich verlange von dir jährlich ein Drittel deiner Ernte! - Was wird da der Nachbar wohl sagen? - Ich sage, er wird dem also Fordernden gar übel begegnen und wird ihn gar ernstlich fragen: Mit welchem Rechte verlangst du solches von mir?! Ziehe ab mit solcher Forderung, so du von mir nicht willst verderbet werden!