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Kapitelinhalt 22. Kapitel: Eine rangmäßige Unterordnung ist auch unter den Menschen notwendig. (Am 2. Jan. 1849)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag

Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] (Jesus fährt fort:) „Lieber Freund und Bruder, Ich meine, du wirst aus dieser ganz aus der Natur genommenen Darstellung der Unterwürfigkeitsverhältnisse, sogar an den für dich leb- und somit intelligenzlosen Dingen, sie eben so wohl begriffen und eingesehen haben, als du sie ehedem bei den Thieren und Weltkörpern, wie auch bei den Gewässern begriffen hast - und es daher kaum von nöthen sein dürfte, dir noch mehrere Belege aus der für dich stummen und gewisserart todten Natur vorzuführen, was Ich wohl noch gar sehr könnte, besonders so Ich dich auf andere Planeten hinführete, wo die Ordnung in allem viel genauer und strenger abgemessen erscheint, als auf dem geflissentlich nahe in der größtmöglich (anscheinlichen) Unordnung belassenen Erdplaneten, was den Grund hat - auf daß auf ihm eben die freiesten Geister, als wahrhafte ‚Gotteskinder', desto freier und für ihr Wesen ersprießlicher könnten groß gezogen werden. Du siehst das also nach deiner innersten Bejahung ein, und Ich sage dir, daß Ich damit völlig zufrieden bin.

02] Weil du aber nun sogar an der für dich stummen Natur das einsiehst, daß in ihrem Gefüge eine gewisse stufenmäßige Unterwürfigkeits-Ordnung ganz unerläßlich nothwendig ist, damit sie (die Natur) bestehe, und dauernd erhalten werde; nun denn - denke dir den Menschen, der da begabt ist mit einem absolutest freiesten Geiste, der in seinem Denk-, Beschluß- und Begehrungsvermögen sich in der höchsten Unbeschränktheit befindet! - Stelle dir das so recht kernfest vor, was da am Ende herauskäme, so jeder Mensch zufolge seiner inneren absolutesten Freiheit, ohne alle Beschränkung thun dürfte, was sein inneres Geistwesen aus seinem gottähnlichen unendlichen Ideenreichthume nur immer in seiner unversiegbarsten fantastischen Lebenskammer als geordnet unter zahllosen Formen schöpft!?

03] Ich sage dir, da wäre Erstens - kein Mensch vor dem andern sicher, denn es gibt die [*dir*] Geister, deren innere Fantasien oder Schöpfungen sich hauptsächlich damit beschäftigen und eine eigene Wohllust darinnen finden, alles Bestehende zu vernichten! Einige möchten fort und fort Menschen auf die verschiedensten Arten tödten; Andere wieder möchten alle Berge zerstören; wieder Andere durch die Erde ein Loch graben, dasselbe mit Pulver, so weit als möglich anfüllen, um dadurch möglicher Weise die ganze Erde zu zersprengen; wieder Andere möchten alles Wasser der Erde vertilgen; Andere wieder die ganze Erde ersäufen, noch Andere die ganze Erde verbrennen; Andere den Mond mit einem Stricke an die Erde anhängen und ihn herabziehen!

04] Zweitens - gibt es wieder eine große Menge ungeheuer sinnliche Geister, deren Fantasie aus lauter Genußideeen zusammengesetzt ist; so diese Geister keine Beschränkung durch Gesetz hätten, so würde vor ihrer großen Gailheit kein weibliches Wesen sicher sein, am Ende auch kein Knabe, und sogar kein Vieh mehr! Denn Ich kenne nur zu viele solche Naturfreunde à la Sodom und Gomorrha, die sich zu einem förmlichen Geschäfte macheten, sich für's Erste mit allen möglichen weiblichen Rassen zu begatten, um zu erfahren, was da überall für Früchte herauskämen? wenn dieß Zeugungsspiel ihrer Fantasie nicht genügete, da macheten sie fürs zweite Versuche auch an den verschiedensten Thieren, wodurch auch wirklich nicht selten die sonderbarsten und unordentlichsten Gestalten zum Vorscheine kämen, was besonders bei den raffinirten Heiden gar nicht selten der Fall war.

05] Nun denke dir aber eine große Gesellschaft von solchen sinnlichen und gailen Genußmenschen im völlig sowohl moralisch als auch politisch gesetzlosen Zustande! - Von welch verschiedensten Kreaturen und barsten Scheusalen wird es unter ihnen wimmeln?! - Nach wenigen Hunderten von Jahren würde es auf der Erde wimmeln von Wesen, vor denen am Ende kein menschliches Leben mehr sicher wäre! Moses hat darum auch ein äußerst scharfes Gebot ergehen lassen, und sogar den Feuertod als Strafe darauf gesetzt für solch einen Gailer, der sich unterfienge, so was zu thun, was Moses, der als ein königlicher Adoptivsohn in alle die damaligen ägyptischen Scheußlichkeiten eingeweiht war, nur zu gut kannte, und wußte!

06] So hat es auch von den sinnlichen Geistern solche gegeben, und giebt es leider noch hie und da, die ihre, man kann sagen, echt teuflische Genußsucht nur dann befriedigten, so sie die Maid während und auch vor dem Akte auf das grausamste quälten und marterten! erst ihre letzten schmerzvollsten Lebensäußerungen gewährten ihnen die größte Wollust! (Lustmord.) - Ich brauche dir nicht eine Menge spezielle Thaten aufzuführen; denn es sind manche von der Art, daß du sie gar nicht anhören könntest! - Es ist genug, daß du weißt, welche Früchte daraus zum Vorscheine kommen, so irgend eine Menschengesellschaft sich in einem gesetzlosen Zustande befindet.

07] Drittens - giebt es wieder Geister, die von sich die außerordentlichsten Ideen fassen, und alles endlos tief unter ihrer Würde finden! Diese Geister sind stolz, und über die Maaßen herrschsüchtig; vor ihnen solle sich alles bis in den Staub verkriechen, und nur das thun, was sie wollen (sog. ‚Uebermenschen'.) Denke dir aber nun eine ganze große Gesellschaft von lauter solchen Menschen; wie würden sie mit einander leben?! - Ich sage dir, eine Welt voll Tiger, Löwen und Panther würden mit einander in einer beiweitem größeren Harmonie leben, als solche Menschen, so sie nicht durch moralische wie auch durch weise politische Gesetze beschränkt wären!

08] Und so giebt es noch eine Menge zahlloser Abarten von den verschiedensten Geistern (unter den Menschen), deren Grundfantasien und Hauptneigungen in ihrer Art natürlich gegen alle nothwendige positive Ordnung so höchst lasterhaft verschieden sind, daß du dir davon nicht die allerleiseste Idee machen kannst!

09] Wenn aber alle diese Geister von ihrer absolutesten innern Freiheit nur zum millionsten unbeschränkten Theile den Gebrauch machen dürften, denke, und sage es Mir, wie würde es dann nur zu bald auf einem Weltkörper aussehen?! Du sprichst: Freund! das wäre entsetzlich! das wäre die Hölle aller Höllen auf der Oberfläche der Erde! - Richtig, sage Ich dir, du hast wohl und richtig gedacht und gesprochen!

10] Ich aber frage dich weiter, und sage: Was aber ist demnach allerhöchst nothwendig, damit die vollste Hölle so viel als möglich von der Oberfläche der Erde hintan gehalten werde? Siehe, nun kommen wir Beide erst dorthin, von wo wir ausgegangen sind, und wo Ich dich eigentlich haben wollte!

11] Kennst du's nun, was Ich damit sagen wollte, so Ich, wie auch der Paulus, allen echten Bekennern Meiner Lehre den Gehorsam gegen eine rechtmäßige weltliche Obrigkeit anempfahl!

12] Siehst du nun, warum man dem Kaiser, was sein ist, und Gott, was Gottes ist, geben solle.

13] Sage Mir nun, wie du die Sachen jetzt einsiehst! kommen sie dir noch so widersinnig vor, als sie dir ehedem vorgekommen sind? findest du den gerechten Gehorsam, und die rechte Demuth immer noch als des freien Menschengeistes unwürdig?! - Rede nun; die Reihe ist wieder an dir; Ich will dich hören."

01] Rede Ich weiter: "Lieber Freund und Bruder, Ich meine, du wirst aus dieser ganz aus der Natur genommenen Darstellung sogar an den für dich leblosen und somit intelligenzlosen Dingen die Unterwürfikeitsverhältnisse ebensowohl eingesehen haben, wie du sie ehedem bei den Tieren, Weltkörpern und Gewässern begriffen hast. Und es dürfte daher kaum vonnöten sein, dir noch mehrere Belege aus der für dich stummen und gewisserart toten Natur vorzuführen. Ich könnte das wohl noch gar sehr, besonders so Ich dich auf andere Planeten hinführte, wo die Ordnung in allem viel genauer und strenger abgemessen erscheint als aus dem geflissentlich nahezu in der größtmöglichen Unordnung belassenen Erdplaneten, - was den Grund (darin) hat, daß aus ihm eben die freiesten Geister, als wahrhafte ,Gotteskinder', desto freier und für ihr Wesen ersprießlicher könnten großgezogen werden. - Du siehst also das (alles nun) nach deiner innersten Bejahung ein. Und Ich sage dir, daß Ich damit völlig zufrieden bin!

02] Weil du aber nun sogar an der für dich stummen Natur einsiehst, daß in ihrem Gefüge eine gewisse stufenmäßige Unterwürfigkeits-Ordnung ganz unerläßlich notwendig ist, damit die Natur bestehe und dauernd erhalten werde nun denn, so denke dir (jetzt) den Menschen, der da begabt ist mit einem absolut freiesten Geiste, der in seinem Denk-, Beschluß- und Begehrungsvermögen sich in der höchsten Unbeschränktheit befindet! Stelle dir so recht kernfest vor, was da am Ende herauskäme, so jeder Mensch, zufolge seiner inneren, absolutesten Freiheit, ohne alle Beschränkung tun dürfte, was sein inneres Geistwesen in seiner unversiegbaren, fantastischen Lebenskammer aus seinem gottähnlichen, unendlichen Ideenreichtume nur immer (als geordnet) unter zahllosen Formen schöpft!

03] Ich sage dir, da wäre kein Mensch vor dem andern sicher. Denn erstens gibt es da Geister, deren innere Phantasien oder Schöpfungen sich hauptsächlich damit beschäftigen und eine eigene Wollust darin finden, alles Bestehende zu vernichten. Einige möchten fort und fort Menschen auf die verschiedensten Arten töten, andere wieder möchten alle Berge zerstören; wieder andere durch die Erde ein Loch graben, dasselbe mit Pulver so weit als möglich anfüllen, um dadurch möglicherweise die ganze Erde zu zersprengen; wieder andere möchten alles Wasser der Erde vertilgen; andere wieder die ganze Erde ersäufen; noch andere die ganze Erde verbrennen; andere den Mond mit einem Stricke an die Erde anhängen und ihn herabziehen!

04] Zweitens - gibt es wieder eine Menge ungeheuer sinnlicher Geister, deren Phantasie aus lauter Genußideen zusammengesetzt ist. So diese Geister keine Beschränkung durch Gesetze hätten, so würde vor ihrer großen Geilheit kein weibliches Wesen sicher sein, am Ende auch kein Knabe und sogar kein Vieh mehr! Denn Ich kenne nur zu viele solche Naturfreunde nach der Art von Sodom und Gomorra, die sich zu einem förmlichen Geschäfte machten, sich fürs erste mit allen möglichen weiblichen Rassen zu begatten, um zu erfahren, was da überall für Früchte herauskämen. Wenn dies Zeugungsspiel ihrer Phantasie nicht genügte, da machten sie fürs zweite Versuche auch an den verschiedensten Tieren, wodurch auch wirklich nicht selten die sonderbarsten und unordentlichsten Gestalten zum Vorscheine kämen, was besonders bei den raffinierten Heiden gar nicht selten der Fall war.

05] Nun denke dir aber eine große Gesellschaft von solchen sinnlichen und geilen Genußmenschen in moralisch wie auch politisch völlig gesetzlosem Zustande! - von welch verschiedenartigsten Kreaturen und barsten Scheusalen wird es unter ihnen wimmeln?! Nach wenigen Hunderten von Jahren würde es auf der Erde wimmeln von Wesen, vor denen am Ende kein menschliches Leben mehr sicher wäre! Moses hat darum auch ein äußerst scharfes Gebot ergehen lassen und sogar den Feuertod als Strafe gesetzt für solch einen Geiler, der sich unterfinge, so etwas zu tun, was Moses, der als ein königlicher Adoptivsohn in alle die damaligen ägyptischen Scheußlichkeiten eingeweiht war, nur zu gut kannte und wußte.

06] So hat es auch von den sinnlichen Geistern solche gegeben, und gibt es leider noch hie und da, die ihre, man kann sagen, echt teuflische Genußsucht nur dann befriedigten, so sie die Maid während und auch vor dem Akte auf das grausamste quälten und marterten. Erst ihre letzten, schmerzvollsten Lebensäußerungen gewährten ihnen die größte Wollust! Ich brauche dir nicht eine Menge spezieller Taten aufzuführen; denn es sind manche von der Art, daß du sie gar nicht anhören könntest! Es ist genug, daß du weißt, welche Früchte daraus zum Vorscheine kommen, so irgendeine Menschengesellschaft sich in einem gesetzlosen Zustande befindet.


07] Drittens gibt es wieder Geister, die von sich die außerordentlichsten Ideen fassen und alles endlos tief unter ihrer Würde finden. Diese Geister sind stolz und über die Maßen herrschsüchtig; vor ihnen soll sich alles bis in den Staub verkriechen und nur das tun, was sie wollen. Denke dir aber nun eine ganze, große Gesellschaft von lauter solchen Menschen; wie würden sie miteinander leben?! Ich sage dir, eine Welt voll Tigern, Löwen und Panthern würde miteinander in einer bei weitem größeren Harmonie leben als solche Menschen, so sie nicht durch moralische wie auch durch weise politische Gesetze beschränkt wären!

08] Und so gibt es unter den Menschen noch eine Menge zahlloser Abarten von den verschiedensten Geistern, deren Grundpfantasien und Hauptneigungen in ihrer Art gegen alle notwendige, positive Ordnung so höchst lasterhaft verkehrt sind, daß du dir davon nicht die allerleiseste Idee machen kannst!

09] Wenn aber alle diese Geister von ihrer absolutesten innern Freiheit nur zum millionsten Teile einen unbeschränkten Gebrauch machen dürften, denke und sage es Mir, wie würde es dann nur zu bald auf einem Weltkörper aussehen?! Du sprichst: »Freund, das wäre entsetzlich! Das wäre die Hölle aller Höllen auf der Oberfläche der Erde!« Richtig, sage Ich dir, du hast wohl und richtig gedacht und gesprochen!

10] Ich aber frage dich weiter und sage: was aber ist demnach allerhöchst notwendig, damit die vollste Hölle soviel als möglich von der Oberfläche der Erde hintangehalten werde? Siehe, nun kommen wir beide erst dorthin, von wo wir ausgegangen sind, und wo Ich dich eigentlich haben wollte!

11] Erkennst du's nun, was Ich damit sagen wollte, so Ich, wie auch der Paulus, allen echten Bekennern Meiner Lehre den Gehorsam gegen eine rechtmäßige, weltliche Obrigkeit anempfahl! -

12] Siehst du nun, warum man dem Kaiser, was sein ist, und Gott, was Gottes ist, geben soll!?

13] Sage Mir nun, wie du die Sachen jetzt einsiehst!? Kommen sie dir noch so widersinnig vor, als sie dir ehedem vorgekommen sind? Findest du den gerechten Gehorsam und die rechte Demut immer noch als des freien Menschengeistes unwürdig? - Rede nun; die Reihe ist wieder an dir! Ich will dich hören."

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