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Kapitelinhalt 210. Kapitel: Jesus über Wunder und ihre Wirkung. Der Dynast erkennt Jesu Weisheit. Sein Christusbekenntnis und seine Vorbehalte. Die Dynasten beraten sich. (Am 29. Juni 1850)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Rede Ich: „Freund, was ein Wunder auf dich für einen Eindruck machen würde, das weiß wohl nur Ich am besten; daher solle dir auch keines erzeiget werden! Daß übrigens die gesamte materielle Schöpfung, die Erhaltung und Führung derselben allerdings ein bleibend großes Wunderwerk göttlicher Macht und Weisheit ist, das die Bewohner der Erde tagtäglich schauen und bewundern können, das ist in jedem Falle wahr und richtig. Aber weil die Bewohner der Erde wie aller anderen Weltkörper eben solche Wunder schauen, die daselbst freilich wohl die sprechendsten Gotteszeugen sind, so müssen sie aber auch in diesen Wundern sterben dem Fleische nach, das eben auch ein gleiches Wunder ist.

02] Jedes Wunder ist für die dasselbe beschauende Seele ein Gericht, von dem die Seele nur durch die Macht der möglichst größten Selbstverleugnung wieder befreit werden kann. Nun aber kann diese nur in Dem bestehen, daß der Seele Alles, was nur immer nach einer Nöthigung den leisesten Geruch hat, hinweggenommen wird. Diese Hinwegnahme aber ist eben das, was ihr das Sterben, oder den Tod des Leibes, oder der Materie nennet.

03] Es muß aus der Seele alles hinaus- und hinwegsterben, was nicht des Geistes ist; denn so lange irgend eine äußere Nöthigung die Seele noch in einigen Lebensfibern gefangen hält, kann der freie Gottesgeist sich nicht in ihr völlig ausbreiten und die Seele frei machen von jeglichem Gerichte.

04] Die Gottheit an und für sich kann freilich wohl, um eine Seele zur Ueberzeugung zu bringen, Wunder wirken; aber diese Wunder, da sie nur von Außen her auf die Seele einwirken können, binden und knebeln dann die Seele aber auch derart, daß diese an eine freie Bewegung sich gar nicht mehr erinnern kann, die doch die alleinige Bedingung des Lebens vor Gott ist; daher muß dann die Seele in einen solchen Zustand kommen, in welchem sie aller Aeußerlichkeit ledig wird, auf daß in ihr dasjenige Gott ganz gleiche Wesen, das ist der Geist, sich ausbreiten kann, und die Seele für ewig als beständig zeihen vor Gott; denn Gott gegenüber kann nichts bestehen, als nur das, was Selbst Gott ist.

05] Verstehst du nun, warum ich dir Wunder vorenthalte? Sieh, wenn Gott in die schon vernünftige und einsichtige Seele nicht den Geist gelegt hätte, so könnte sie keinen Augenblick bestehen als ein freies Wesen; es würde ihr ergehen wie einem Wassertropfen auf weißglühendem Eisen; die Thiere aber müssen eben darum ganz dumm und nahe ohne alle Erkenntniß einhergehen, weil sonst ihr Bestehen eine Unmöglichkeit wäre. Verstehst du solches?"

06] Sagt der Dinast: „Ja, Freund, mir kommt es vor, als sollte ichs verstehen, und doch verstehe ich es nicht; denn derart Dinge zu begreifen, dazu gehört mehr, als daß man einige Jahre auf der Erd' die Krone und den Szepter getragen hat. Uebrigens aber sehe ich das nun sehr wohl ein, aus was für einem Grunde Du der eigentlich Erste Deiner kleinen Gesellschaft bist. Denn Du bist beiweitem der Weiseste unter ihnen; Du kennst die Natur dieser Geister- und der Materienwelt aus dem Salze, und siehst die wechselseitigen Beziehungen wohl bestens ein; das muß man offen gestehen; ob aber deßhalb Du auch schon Christus der Herr Selbst bist? das ist wieder eine leider freilich wohl ganz andere Frage." (Am 1. Juli 1850)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11] Hierauf wendet sich der Dinast an die gesamten Familiengruftbewohner, und sagt: „Ihr Alle habt es vernommen, was dieser Freund hier geredet hat, und ich brauche es euch deßhalb nicht zu wiederholen; ich aber bin der Meinung, indem wir hier wahrhaftigst je fernerhin etwas zu gewinnen, und an diesem unserem Zustande noch um Vieles weniger zu verlieren haben, so sollten wir gut gläubig den Antrag annehmen. Berathet euch deßhalb, und gebet mit eurer gesamten Einstimmung mir euren Willen und Entschluß kund, und wir werden dann entweder diesen Ort auf immer verlassen, oder aber auch, was sehr traurig wäre, Gott weiß es, wie lange noch in diesem wahrlich nicht angenehmen Orte verbleiben.

12] Ich war und bin noch ein fester Christ, und meine Loosung war stets: Christus; oder alles ist verloren. Und so glaube ich denn auch jetzt: Christum müssen wir um jeden Preis des Lebens uns zu erringen streben; denn ist Der nicht unser, oder solle Er nach einiger Meinung uns auch blos nur eine Fabel sein, dann sind wir die allerunglücklichsten Wesen. Denn wer ist dann Gott, und wie, wann und wo? Wann aber Christus Gott ist und ein Herr Himmels und aller Welt, so haben wir an Ihm einen sichtbaren ewigen Vater voll Liebe, Güte und Erbarmung, Der Seine Kinder nicht so leicht verstoßt, als ein irgendwo seiender allmächtiger gerechtester Gott allein, in Dem wohl die höchste Weisheit sein müßte, aber keine Vaterliebe und keine Erbarmung.

13] Ich, der erste aus Habsburg, aber denke so, und habe bei mir stets so gedacht: - „Wer in sich selbst voll Stolzes und Hochmuthes ist, der will auch einen allerhöchst stolzen und hochmütigsten, und allerunzugänglichsten Gott, eine Sünde des Stolzen, die manchmal auch meine Seele beschlichen hat. Aber dieser weiseste Freund hat mir ehedem begreiflich gemacht, worin die Unzugänglichkeit des Lichtes besteht, in welchem Gott wohne, nehmlich in der Demuth und unbegreiflich tiefsten Herablassung Gottes, die dem Stolzen ein Greuel ist. Und ich sage nun nach meiner eigenen Denkweise: Mea culpa, mea maxima culpa! Ich war einst als Kaiser auch in der Werkthat so, obschon ich immer den Hauptgedanken hatte, daß nur der Stolze und Hochmüthige sich Gott also denkt; aber nun ist der Gedanke in mir zur Wahrheit geworden, und ich mache euch Allen meinen irdischen Kindern den Antrag, diesem guten Freunde zu folgen. Er sagt von Ihm Selbst aus, daß Er Christus sei; allein das lassen wir aber unterdessen noch. Möglich ist alles; aber des Evangeliums wegen, das in der Hinsicht die möglich größte Behutsamkeit anrathet, wollen wir diese Sache noch sehr scharf prüfen. - Also was dünket euch? ihr meine lieben Freunde und irdischen Kinder, was werdet ihr thun?"


14] Sagt Einer aus der Mtte: „Ich und wir wissen's, daß du Rudolf bist von Habsburg des Namens und der Würd' der Erste; aber dein Höchstadlingspalast ist nicht hier, sondern wo anders; du bist hier nur ein Einwohner, und sollst daher hier nicht das Haupt- und Vorwort führen. Uns Vielen behagt es hier; wir sind gerecht, sind auch Christen; daher werden wir denn auch bleiben, bis uns die Posaune zum jüngsten Gericht hinausrufen wird, allwo uns der liebe Herrgott gnädig und barmherzig sein wolle. - Wir waren zwar nach unserem Gewissen, und nach der Möglichkeit der Sachen und Dinge, die wir schlichteten, gerecht und strenge gegen Jedermann, der gegen uns gesündigt hatte; aber wir übten auch Gnade sehr oft für Recht; und so möge uns auch der liebe Herrgott Gnade fürs Recht ergehen lassen am jüngsten Tage; bis dahin wir in aller Ruhe verharren wollen."

15] Fragt der Dinast R. I.: „Warum seid ihr aber dann mit uns ausgezogen, als wir diesen Sechsen entgegengezogen sind?" - Sagen einige Hauptthronisten: „Das thaten wir allein nur der Parade wegen, und auch aus etwas Furcht ob der tamischen Profezeihung des feurigen Reiters. Allein da wir nun sehen, daß da an der ganzen Sache nichts ist, so bleiben wir wieder in diesem unserm Höchstadlings-Palaste, verstanden? Wir bleiben hier fest."

01] Rede Ich: "Freund, was ein Wunder auf dich für einen Eindruck machen würde, das weiß wohl nur Ich am besten; daher soll dir auch keines erzeiget werden! - Daß übrigens die gesamte materielle Weltschöpfung, die Erhaltung und Führung derselben allerdings ein bleibend großes Wunderwerk göttlicher Macht und Weisheit ist, das die Bewohner der Erde tagtäglich schauen und bewundern können, das ist in jedem Falle wahr und richtig. Aber weil die Bewohner der Erde wie aller anderen Weltkörper eben solche Wunder schauen, die daselbst freilich wohl die Sprechendsten Gotteszeugen sind, so müssen sie aber auch in diesen Wundern sterben dem Fleische nach, das eben auch ein gleiches Wunder ist.

02] Jedes Wunder ist für die dasselbe beschauende Seele ein Gericht, von dem die Seele nur durch die Macht der möglichst größten Selbstverleugnung wieder befreit werden kann. Nun aber kann diese nur in dem bestehen, daß der Seele alles, was nur immer nach einer Nötigung den leisesten Geruch hat, hinwegenommem wird. Diese Hinwegnahme aber ist eben das, was ihr das Sterben oder den Tod des Leibes oder der Materie nennet.

03] Es muß aus der Seele alles hinaus- und hinwegsterben, was nicht des Geistes ist. Denn solange irgendeine äußere Nötigung die Seele noch in einigen Lebensfibern gefangenhält, kann der freie Gottesgeist sich nicht in ihr völlig ausbreiten und die Seele frei machen von jeglichem Gerichte.

04] Die Gottheit kann an und für sich, um eine Seele zur Überzeugung zu bringen, freilich wohl Wunder wirken; aber diese Wunder, da sie nur von außen her auf die Seele einwirken können, binden und knebeln dann die Seele auch derart, daß diese sich an eine freie Bewegung, die doch die alleinige Bedingung des Lebens vor Gott ist, gar nicht mehr erinnern kann. Daher muß dann die Seele in einen solchen Zustand kommen, in welchem sie aller Äußerlichkeit ledig wird, auf daß in ihr jenes gottgleiche Wesen, das da ist der Geist, sich ausbreiten und der Seele vor Gott ewige Beständigkeit verleihen kann. Denn Gott gegenüber kann nichts bestehen als nur das, was selbst ,Gott' ist.

05] Verstehst du nun, warum Ich dir Wunder vorenthalte? - Sieh, wenn Gott in die schon vernünftige und einsichtige Seele nicht den Geist gelegt hätte, so könnte sie keinen Augenblick bestehen als ein freies Wesen; es würde ihr ergehen wie einem Wassertropfen auf weißglühendem Eisen. Die Tiere aber müssen eben darum ganz dumm und nahezu ohne alle Erkenntnis einhergehen, weil sonst ihr Bestehen eine Unmöglichkeit wäre. - Verstehst du solches?"

06] Sagt der Dynast: "Ja, Freund, mir kommt es vor, als sollte ich's verstehen, und doch verstehe ich es nicht. Denn derartige Dinge zu begreifen, dazu gehört mehr, als daß man einige Jahre auf der Erde die Krone und den Szepter getragen hat. - Übrigens aber sehe ich das nun sehr wohl ein, auf was für einem Grunde du der eigentlich erste deiner kleinen Gesellschaft bist; denn du bist bei weitem der Weiseste unter ihnen. Du kennst die Natur dieser Geister- und der Materiewelt aus dem Salze und siehst die wechselseitigen Beziehungen wohl bestens ein, das muß man offen gestehen! Ob aber deshalb du auch schon Christus, der Herr Selbst bist - das ist leider freilich wohl eine wieder ganz andere Frage!"

Anm.: die Verse 07 bis 10] sind in der 1. Auflage nicht enthalten!

07] Weißt du nicht, daß man als ein rechter Christ etwas behutsam sein muß mit der Annahme, daß da ein jeder, der irgend weise ist und im Notfalle vielleicht auch einige Wunderzeichen gleich meinem Gott Merkurius zuwegebringt - Christus sei?! Heißt es doch in der Schrift: »Es werden aber in der Zeit viele falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen tun und sagen: ,Sieh, hier ist Christus, oder dort ist Er!'- so glaubet es aber nicht! Denn des Menschensohnes Ankunft wird sein also wie ein Blitz, der da vom Aufgange bis zum Niedergange fährt. Auch wird die Ankunft des Herrn sein also wie die eines Diebes zur Nachtzeit!« - die freilich etwas fatal sein möchte. Denn ein Dieb tut nichts Gutes, so er geheim in ein Haus kommt!

08] Und so, mein Freund, mußt du uns allen schon etwas zugute halten, so wir mit der Annahme, daß du Christus seist, etwas zaudern. Übrigens haben wir alle gegen die wahrlich große, ja übergroße Weisheit und Schärfe deines Geistes nicht das geringste einzuwenden. Mit den Wundern wird es sich schon also verhalten, wie du es gesagt hast, und ebenso auch mit der Materie der Außenwelt. Aber daß du deshalb auch schon Christus bist, weil du das alles also einsiehst und uns erklären kannst - das anzunehmen wäre, wie gesagt, von uns etwas sehr Gewagtes. - Petrus, Paulus, Johannes, Jakobus - das geht alles an; aber Christus?! - Freund, da hört aller Scherz auf und der vollste Ernst nimmt seinen Anfang!"

09] Rede Ich: "Ich verlange das im Grunde aber auch gar nicht, da es völlig genügt, so ihr Christum als Gott und Herrn aller Welten und aller Himmel bekennet. - Aber ihr müßt euch darüber untereinander beraten und fest bestimmen - erstens: ob alle Christum als Gott, Herrn und Vater in ihrem Herzen anerkennen und ob alle, die hier in dieser Gruft rasten, uns folgen wollen, um Christi des Herrn willen!? - Denn die andern alle, die ihr hier sehet, sind uns darob gefolget, und sie werden darum ihr Heil finden. Tuet ihr sonach desgleichen, und ihr sollet darob auch das eurige finden!"

10] Sagt der Dynast: "Gut, das wollen wir sogleich in Vollzug bringen! Geht es, so ist's gut, und geht es nicht vollkommen, so wird es doch unvollkommen gehen!"

11] Hierauf wendet sich der Dynast an die gesamten Familiengruftbewohner und sagt: "Ihr alle habt es vernommen, was dieser Freund hier geredet hat, und ich brauche es euch deshalb nicht zu wiederholen. Ich aber bin der Meinung, da wir hier in diesem unserem Zustande wahrhaftig je länger desto weniger etwas zu gewinnen und noch um vieles weniger zu verlieren haben, so sollten wir gutgläubig den Antrag annehmen. Beratet euch deshalb und gebet mit eurer gesamten Einstimmung mir euren Willen und Entschluß kund; und wir werden dann entweder diesen Ort auf immer verlassen, oder aber auch, was sehr traurig wäre, Gott weiß es wie lange noch in diesem wahrlich nicht angenehnmen Orte verbleiben.

12] Ich war und bin noch jetzt ein fester Christ, und meine Losung war stets: »Christus! oder alles ist verloren!« - und so glaube ich denn auch jetzt: Christum müssen wir um jeden Preis des Lebens uns zu erringen streben! Denn ist der nicht unser, oder sollte er nach der Meinung etlicher aus euch bloß nur eine Fabel sein - dann sind wir die allerunglücklichsten Wesen; denn wer ist dann Gott, und wie, wann und wo?! - Wenn aber Christus Gott ist und ein Herr Himmels und aller Welt, so haben wir an Ihm einen sichtbaren, ewigen Vater voll Liebe, Güte und Erbarmung, der Seine Kinder nicht so leicht verstößt wie ein irgendwo seiender, allmächtiger, gerechtester Gott allein, in dem wohl die höchste Weisheit sein müßte, aber keine Vaterliebe und keine Erbarmung.

13] Ich, der erste aus Habsburg, aber denke so und habe bei mir stets so gedacht: Wer in sich selbst voll Stolz und Hochmut ist, der will auch einen allerhöchst stolzen und hochmütigsten und allerunzugänglichsten Gott - eine Sünde des Stolzen, die manchmal auch meine Seele beschlichen hat. Aber dieser weiseste Freund hat mir ehedem begreiflich gemacht, worin die Unzugänglichkeit des Lichtes besteht, in welchem Gott wohne, nämlich in der Demut und unbegreiflich tiefen Herablassung Gottes, die dem Stolzen ein Greuel ist. - Und ich sage nun nach meiner eigenen Denkweise: "Mea culpa, mea maxima culpa (meine Schuld, meine höchsteigene Schuld!) - Ich war einst als Kaiser auch in der Werktat so, obschon ich immer den Hauptgedanken hatte, daß nur der Stolze und Hochmütige sich Gott also denkt. Aber nun ist der Gedanke in mir zur Wahrheit geworden, und ich mache euch allen meinen irdischen Kindern den Antrag, diesem guten Freunde zu folgen! Er sagt von sich selbst auch, daß er Christus sei. Allein das lassen wir unterdessen noch (auf sich beruhen). Möglich ist alles. Aber des Evangeliums wegen, das in dieser Hinsicht die möglich größte Behutsamkeit anratet, wollen wir diese Sache noch sehr scharf prüfen. - Also was dünket euch, ihr meine lieben Freunde und irdischen Kinder - was werdet ihr tun?"

14] Sagt einer aus der Mitte: "Ich und wir alle wissen es, daß du, Rudolf von Habsburg, des Namens und der Würde der Erste bist; aber dein Höchstadlings-Palast ist nicht hier, sondern woanders. Du bist hier nur ein Einwohner und sollst daher hier nicht das Haupt- und Vorwort führen! Uns vielen behagt es hier. Wir sind gerecht, sind auch Christen! Daher werden wir denn auch bleiben, bis uns die Posaune zum Jüngsten Gericht hinausrufen wird, allwo uns der liebe Herrgott gnädig und barmherzig sein wolle! - Wir waren zwar nach unserem Gewissen und nach der Möglichkeit der Sachen und Dinge, die wir schlichteten, gerecht und strenge gegen jedermann, der gegen uns gesündigt hatte; aber wir übten auch sehr oft Gnade für Recht. Und so möge uns auch der liebe Herrgott Gnade für Recht ergehen lassen am Jüngsten Tage - bis wohin wir in aller Ruhe verharren wollen!"

15] Sagt der Dynast Rudolf: "Warum seid ihr aber dann mit uns ausgezogen, als wir diesen sechsen entgegengezogen sind?" - Sagen einige Hauptthronisten: "Das taten wir allein nur der Parade wegen und auch aus etwas Furcht ob der damischen Prophezeiung des feurigen Reiters! - Allein da wir nun sehen, daß da an der ganzen Sache nichts ist, so bleiben wir wieder in diesem unserm Höchstadlings-Palaste! - Verstanden?! Wir bleiben hier fest!"

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