voriges Kapitel Jakob Lorber: 'Robert Blum - Seine Erfahrungen und Führung im Jenseits' nächstes Kapitel


Kapitelinhalt 286. Kapitel: Eintritt ins Innere. Roberts Empfang als neuer Erzengel und Himmelsfürst. Seine Demut und Weisheit. Jesu Entscheid über Roberts Würdezeichen. (Am 27. Nov. 1850)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Wir treten nun in's erste Gemach, d. h. in eben dasselbe, in das die verschlossen gewesene Thüre führet, zu der man auf den Rubinstufen zuerst gelangt.

02] Robert und sein Gehülfe Peter-Peter sind ganz weg, wie man sagt, vor lauter Verwunderung über Verwunderung. Beide aus dem Uranus abstammend, was aber Peter-Peter aus einem guten Grunde noch nicht weiß, sind sie natürlich große Freunde von Bauwerken, besonders von so recht großen; sind aber solche Bauwerke dazu noch mit entsprechender Pracht und Majestät versehen, so ist das für unsere beiden Freunde gar etwas Enormes. Beide haben nun ihre Augen auf die hohen Galerien und auf die kunstvollsten Säulen, die die Galerien tragen, geheftet, und merken von der allerherrlichsten und liebvollsten himmlischesten großen Gesellschaft kaum etwas, die in Robert einen neuen Erzengel begrüßet, und einen Vorsteher eines neuen großen Vereines.

03] Hier stupst die Helena den Robert, und sagt: „Aber du, mein liebster Robert, verschaue dich doch nicht gar zu sehr! Da siehe, wie du empfangen wirst!" Auf diesen Stupfer kommt Robert von seiner Verwunderung wieder zu sich, und sieht, wie ihm die schönsten Liebeengel auf einem rothstrahlenden Polster eine herrlichste Krone überbringen und ein Szepter aus reinstem durchsichtigen Golde, das einen Glanz um sich wirft, wie eine ausgehende Sonne, und zuletzt auch ein Schwert, das von einer unverlöschbaren Flamme umflossen ist.


04] Die Üeberbringer dieser Insignien verneigen sich nun vor Robert Uraniel, und sagen gar liebfreundlichst: „Herr, liebster, herrlichster Bruder, empfange du den gerechten Lohn, den dir der Vater schon von Anbeginn der Welt vorbereitet hat. Um des Sinnes der Lehre Christi auf Erden wegen bist du ein Märtirer geworden. Wohl hättest du das vermeiden können, so du es gewollt hättest; aber du wolltest das nicht, und so warst du ein Märtirer zumeist des guten Sinnes der reinen Lehre des HErrn Jesus, unseres Gottes und unseres allerliebevollsten und allerheiligsten Vaters von Ewigkeit zu Ewigkeit wegen.

05] Du glaubtest auf der Erde zwar nicht, daß Jesus, zu Bethlehem geboren, von dir „der Weise aus Nazareth" genannt, Gott der HErr Selbst gewesen sei, aber du liebtest diesen Weisen dennoch ganz besonders, und sahest Seine Göttlichkeit in deinem Herzen wohl, obschon dein Verstand da mit deinem Herzen nicht übereinstimmen wollte, und das behielt dir Seine Liebe und Gnade, die dich nun zu einem großen Fürsten der Himmel macht. - Daher nimm nun hin die Krone, Szepter und das Schwert der Kraft, Macht, Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit, und werde ein rechter und weiser Regent deines großen und neuen Vereines. Der HErr hat dich gesegnet und derselbe HErr will es also!"

06] Robert, ganz verblüfft über diese Erscheinung, sagt aus seiner Demuthstiefe: „Meine lieben, allerhimmlischesten Freunde und Freundinnen! Hättet ihr mir anstatt dieser königlichen Insignien die eines Schuhputzers überbracht, ich hätte sie mit der größten Rührung meines Herzens angenommen, aber diese um keinen Preis der Himmel. Trägt der HErr und König Himmels und aller Welten keine Krone, Szepter und kein Schwert, wie solle ich das als ein armer Sünder? Da sehet hin! Es stehen neben mir drei Kaiser, die schon von der Erde her gewohnt sind, Kronen zu tragen. Denen reichet die Insignien hin, diese werden nicht eitler durch sie, ich aber könnte am Ende eitler werden, und das wäre wahrlich kein Gewinn weder für mich, noch für euch, und für den Verein, oder für das Gottesreich in meinem Herzen; das ist mein rechtes Haus, dem ich vorzustehen und zu gebieten habe in der Ordnung und im Namen meines und eures HErrn und Vaters. Darum lasset ab von dem, was mir ewig nicht gebührt."

07] Sagen die Ueberbringer: „Freund! Es ist also des HErrn Wille! willst du dich diesem widersetzen?" - Sagt Robert auf Mich hindeutend: „Mein HErr und mein Gott hat noch nichts gesagt, so Er es mir sagen wird, dann in Seinem Namen will ich es wohl thun, aber ohne Sein Wort thue ich nichts; denn Er ganz allein ist mir Alles, ohne Ihn sind mir alle Himmel nichts. Es steht geschrieben: „Ihr müsset Alle von Gott belehret sein. Den Er als Vater nicht erzieht, der taugt nicht für die Himmel, und kommt nicht zum Sohne, Der da ist des ewigen Vaters ewiges Reich!"

08] Kommen die Träger der Insignien zu Mir und sagen: „Vater! Was sollen wir nun thun? Er nimmt diese Auszeichnungen nicht an." - Sage Ich: „So er will bleiben Mir gleich, so lasset ab von der Nöthigung; denn hier gibt es ewig keine Nöthigung mehr, sondern die vollste unbedingteste Freiheit. Dieser Bruder aber ist ganz gewiß kein Alltagsgeist, wie er - gibt es Wenige; daher müssen wir ihn schon auch etwas gelten lassen. Leget aber diese Insignien in sein Gemach; so es nöthig sein wird, wird er sie schon gebrauchen. Aber nun bringet für die drei irdischen Regenten ihre eigenen Kronen, Szepter und Schwerter und Purpur; es sei!"

01] Wir treten nun ins erste Gemach, d.h.in ebendasselbe, in das die verschlossen gewesene Türe führet, zu der man auf den Rubinstufen zuerst gelangt.

02] Robert und sein Gehilfe Peter Peter sind, wie man sagt, ganz dahin vor lauter Verwunderung über Verwunderung. Beide aus dem Uranus abstammend (was aber Peter Peter aus einem guten Grunde noch nicht weiß), sind sie natürlich große Freunde von Bauwerken, besonders von so recht riesenhaft großen. Sind aber solche Bauwerke dazu noch mit entsprechender Pracht und Majestät versehen, so ist das für unsere beiden Freunde gar etwas ganz Außerordentliches. Beide haben ihre Augen ganz auf die hohen Galerien und auf die kunstvollsten Säulen, welche die Galerien tragen, geheftet und merken von der allerherrlichsten und liebvollsten großen Himmels-Gesellschaft kaum etwas, die in Robert einen neuen Erzengel und den Vorsteher eines neuen, großen Vereines begrüßt.

03] Hier stößt die Helena den Robert ein wenig an und sagt: "Aber du, mein liebster Robert, verschaue dich doch nicht gar zu sehr! Da siehe, wie du empfangen wirst!" - Auf diesen kleinen Anstoß kommt Robert von seiner Verwunderung wieder zu sich und sieht, wie ihm die schönsten Liebeengel auf einem rotstrahlenden Polster eine herrlichste Krone überbringen und ein Zepter aus reinstem, durchsichtigem Golde, das einen Glanz von sich wirft wie eine aufgehende Sonne, und zuletzt auch ein Schwert, das von einer unverlöschbaren Flamme umflossen ist.

04] Die Überbringer dieser Würdezeichen verneigen sich nun vor Robert Uraniel und sagen gar liebfreundlich: "Hier, liebster, herrlichster Bruder, empfange du den gerechten Lohn, den dir der Vater schon von Anbeginn der Welt vorbereitet hat! Um des Sinnes der Lehre Christi auf Erden wegen bist du ein Märtyrer geworden. Wohl hättest du das vermeiden können, so du es gewollt hättest; aber du wolltest es nicht, und so warst du ein Märtyrer zumeist des guten Sinnes der reinen Lehre des Herrn Jesus, unseres Gottes und unseres allerliebevollsten und allerheiligsten Vaters von Ewigkeit zu Ewigkeit wegen.

05] Du glaubtest auf der Erde zwar nicht, daß Jesus, zu Bethlehem geboren, von dir ,der Weise aus Nazareth' genannt, Gott der Herr Selbst gewesen sei. Aber du liebtest diesen Weisen dennoch ganz besonders und sahest Seine Göttlichkeit in deinem Herzen wohl, obschon da dein Verstand mit deinem Herzen nicht übereinstimmen wollte. Und diese deine Liebe behielt dir Seine Liebe und Gnade, die dich nun zu einem großen Fürsten der Himmel macht. - Daher nimm nun hin die Krone, das Zepter und das Schwert der Kraft, Macht, Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit und werde ein rechter und weiser Regent deines großen und neuen Vereines! - Der Herr hat dich gesegnet und derselbe Herr will es also!"

06] Robert, ganz verblüfft über diese Erscheinung, sagt aus seiner Demutstiefe: "Meine lieben allerhimmlischesten Freunde und Freundinnen! Hättet ihr mir anstatt dieser königlichen Würdezeichen die eines Schuhputzers überbracht, ich hätte sie mit der größten Rührung meines Herzens angenommen; aber diese um keinen Preis der Himmel! Trägt der Herr und König Himmels und aller Welten keine Krone, kein Zepter und kein Schwert, wie soll ich das als ein armer Sünder?! Da sehet hin! Es stehen neben mir drei Kaiser, die schon von der Erde her gewohnt sind, Kronen zu tragen. Denen reichet die Insignien hin, diese werden nicht eitler durch sie, ich aber könnte am Ende eitler werden, und das wäre wahrlich kein Gewinn, weder für mich, noch für euch und für den Verein oder für das Gottesreich in meinem Herzen. - Das letztere ist mein rechtes Haus, dem ich vorzustehen und zu gebieten habe in der Ordnung und im Namen meines und eures Herrn und Vaters. Darum lasset ab von dem, was mir ewig nicht gebührt!"

07] Sagen die Überbringer: "Freund! Es ist also des Herrn Wille! Willst du dich diesem widersetzen?" - Sagt Robert, auf Mich hindeutend: "Mein Herr und mein Gott hat noch nichts gesagt! So Er es mir sagen wird, dann in Seinem Namen will ich es wohl tun. Aber ohne Sein Wort tue ich nichts! Denn Er ganz allein ist mir alles, ohne Ihn sind mir alle Himmel nichts! Es stehet geschrieben: »Ihr müsset alle von Gott belehret sein. Wen Er als Vater nicht erziehet, der tauget nicht für die Himmel und kommt nicht zum Sohne, der da ist des ewigen Vaters ewiges Reich!«"

08] Kommen die Träger der Würdezeichen zu Mir und sagen: "Vater! Was sollen wir nun tun? Er nimmt diese Auszeichnungen nicht an!" - Sage Ich: "So er will bleiben Mir gleich, so lasset ab von der Nötigung! Denn hier gibt es ewig keine Nötigung mehr, sondern die vollste, unbedingteste Freiheit. - Dieser Bruder aber ist ganz gewiß kein Alltagsgeist, wie er gibt es wenige! Daher müssen wir ihn schon auch etwas gelten lassen. - Leget aber diese Würdezeichen in sein Gemach! So es nötig sein wird, wird er sie schon gebrauchen. Aber nun bringet für die drei irdischen Regenten ihre eigenen Kronen, Zepter und Schwerter und Purpur! - Es sei!"

voriges Kapitel Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers nächstes Kapitel