Inhaltsübersicht:
- Das Geschäft mit Wallfahrt und Ablaß
- Die Idee des Fegefeuers und die Praxis des Ablasses
- Luther, der Reformator gegen Tetzel, den Ablaßverkäufer
- Geld für Gebet für Tote
- Das Fegefeuer und seine Legenden
- Nicht-katholische Fegefeuer-Lehren
- Die Anbetung des Moloch
Der Verkauf von Reliquien, Kirchenämtern und von Ablässen entwickelte sich innerhalb der Kirche des Mittelalters zum großen Geschäft. Papst Bonifatius VIII verkündete für das Jahr 1300 ein Jubeljahr und bot jenen großzügige Ablässe, die bereit wären, eine Pilgerreise nach dem Petersdom in Rom zu unternehmen. Etwa 2.000.000 Menschen kamen und legten solche Unmengen von Schätzen vor das angebliche Grab des Heiligen Petrus nieder, daß zwei Priester Tag und Nacht damit beschäftigt waren, mit Harken das Geld zusammenzurechen. 1
Das Geschäft mit Wallfahrt und Ablaß Ein großer Teil davon wurde dazu verwandt, die eigenen Verwandten des Papstes - die Gaetani - zu bereichern, die sich in Latinum zahlreiche Schlösser und prachtvolle Güter erwarben. Dies wurde ihm von den Einwohnern von Rom sehr übelgenommen.
Seit den Tagen Konstantins wurde die Römische Kirche sehr schnell immer reicher. Im Mittelalter besaß die Kirche ganze Städte und weite Landstriche. Man forderte von denen, die auf katholischem Land lebten, daß sie Steuern an die Kirche zu zahlen hatten. Es handelte sich dabei nicht um ein Geben von Herzen, sondern um eine »Notwendigkeit«, diese Gebühren zu bezahlen - ein Prinzip, das der Apostel Paulus ablehnte (2.Kor. 9,7).
Damals konnten nur wenige schreiben ; so wurden oftmals Priester eingeschaltet, Testamente zu entwerfen. Im Jahre 1170 verordnete Papst Alexander III, daß niemand mehr ohne die Gegenwart eines Priesters ein gültiges Testament schreiben durfte! Jeder weltliche Notar, der ein Testament entwarf, sollte exkommuniziert werden, es sei denn, es geschah unter den vorher beschriebenen Bedingungen! 2
Es war oft der Fall, daß der Priester die letzte Person war, die sich am Sterbebett eines Menschen aufhielt, denn er war es, der die letzten Riten, d. h. die letzte Ölung, vollzog. Durch diese Praxis wurde die Römische Kirche stets gut bedient.
Die Idee des Fegefeuers und die Praxis des Ablasses Eine weitere Geldeinnahmequelle war der Verkauf von Ablässen. Die »Katholische Enzyklopädie« erklärt, daß Sünden, die nach der Taufe (für einen Katholiken normalerweise Kindstaufe) begangen werden, durch das Sakrament der Buße vergeben werden können, »wobei die göttliche Gerechtigkeit jedoch eine zeitliche Bestrafung verlangt, und diese Forderung muß entweder im gegenwärtigen Leben, oder in der zukünftigen Welt, d.h. im Fegefeuer, erfüllt werden. Der Ablaß bietet dem büßenden Sünder die Entlastung von der Schuld während seines Erdenlebens an«. 3
Viele wissen nur im Allgemeinen, was das Wort »Ablaß« impliziert. Ein Weiteres, was nicht bekannt ist, ist die Grundlage, auf der nach katholischem Glauben solche Ablässe gewährt werden. Nach der »Katholischen Enzyklopädie« ist die Basis für Ablässe der sogenannte »Schatz«. Der schließt das unermeßlich große Erlösungswerk Christi ein, der die Sühnung für Sünden ist (1.Joh. 2,2); denn »außerdem« (beachten Sie dieses Wort!) »sind da die versöhnenden Werke der Gesegneten Jungfrau Maria, die von Strafen, die für Sünden verhängt worden sind, nicht vermindert werden können, und die Tugenden, Bußübungen und Leiden der Heiligen, die jegliche zeitliche Strafe, die diese Diener Gottes erlitten haben könnten, weit übersteigen.«
Aufgrund der Werke, die diese vollbracht haben, ist ein extra Vorrat oder ein besonderer Schatz an Verdiensten vorhanden. Verdienste, die es möglich machen, daß Kirchenglieder, die nicht so heilig gewesen sind, Anteil daran bekommen, durch Ablässe! Dies war die Lehre, die in der Bulle »Unigenitus« des Clemens VI im Jahre 1343 dogmatisch festgehalten wurde. »
Nach dem katholischen Dogma sind also die Quellen der Ablässe die Verdienste Christi und die der Heiligen.« 4
Wenn aber Christus »die Sühnung für unsere Sünden«, ist und »sein Blut uns reinigt von aller Sünde« (1.Joh. 1,7; 2,2), in welcher Weise könnten die Verdienste Marias oder anderer Heiliger dazu beitragen? Das, was Maria oder andere Heilige taten, kann nichts zu dem vollendeten Werk Jesu auf Golgatha hinzufügen. Uns liefert dieses Gerede keine Grundlage für die Ablaß-Lehre, sondern es wird als Menschenwerk erkannt.
Es ist kein Wunder, daß die Ablaß-Idee zu vielerlei Mißbrauch geführt hat, da sie einer festen biblischen Grundlage entbehrt. Da die Gewährung eines Ablasses gewöhnlich mit Geld in Verbindung stand, finden wir in der Katholischen Enzyklopädie Aussagen wie: »die Anwendung war äußerst gefahrvoll und wurde bald zu einer ergiebigen Quelle des Bösen . . . ein Mittel, Geld anzuhäufen . . . Ablässe wurden für geldgierige Klerikale ein Mittel, sich finanziellen Gewinn zu verschaffen, . . . Mißbräuche waren weitverbreitet«! 5
Einer der Mißbräuche war der, daß diejenigen, die Ablässe an Sünder verkauften, selbst noch größere Sünder waren. Etwa im Jahre 1450 beschwerte sich Thomas Gascoigne, der Kanzler der Universität von Oxford, daß Ablaß-Verkäufer durch die Lande ziehen und einen Begnadigungsbrief ausstellen würden, mal für zwei Pence, mal für ein Glas Bier, für eine Prostituierte oder für sonstige fleischliche Liebe. 6
Ablaßverkauf (Holzschnitt von Jörg Breu d.Ä. 16. Jhd.)
Luther, der Reformator gegen Tetzel, den Ablaßverkäufer
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In der Zeit Martin Luthers führte der Papst wegen Bauarbeiten am Petersdom eine besondere Kampagne durch, um durch die Gewährung von Ablässen Geld zu erlangen. Johann Tetzel, bekannt als ein Mann mit schlechten Manieren, aber mit den »guten« Fähigkeiten eines Quacksalbers, Geld anzuhäufen, wurde ernannt, in Deutschland Ablaßbriefe zu verkaufen.
Das Folgende ist ein Augenzeugenbericht über Tetzeis Auftreten in einer deutschen Stadt.
»Als der Ablaß-Verkäufer sich der Stadt näherte, trug er die Bulle auf einem Stück Stoff aus Samt und Gold vor sich her, und alle Priester und Mönche, der Stadtrat, die Lehrer und ihre Schüler und alle Männer und Frauen traten auf die Straße und bildeten eine lange Prozession, um ihn mit Bannern und Kerzen und Liedern zu begrüßen; dann begleiteten sie ihn mit klingenden Schellen und Orgelspiel zu der Hauptkirche; dort war ein Kreuz in der Mitte der Kirche und das Banner des Papstes aufgestellt; kurz, man meinte beinahe, Gott selbst würde empfangen. Vor dem Kreuz stand eine große eiserne Kiste für das Geld, und die Leute wurden nun auf vielerlei Art und Weise dazu angehalten, Ablaßbriefe zu kaufen.«
Es heißt, daß Tetzel ein Bild des Teufels, der Seelen im Fegefeuer quälte, mit sich führte, und daß er häufig die Worte, die auf der Geldkiste standen, wiederholte: »Sobald der pfennig im kästen klingt, die seel' aus dem Fegfeuer springt«. Die Reichen spendeten reichlich, wobei von Armut geprüfte Bauern das gaben, was sie konnten, um den von ihnen geliebten Menschen im Fegefeuer zu helfen, oder um wegen ihrer eigenen Sünden Gnade zu bekommen.
In mittelalterlichen Universitäten war es üblich, daß derjenige, der für bestimmte Meinungen eintreten wollte, öffentlich »Thesen« seiner Vorstellung aushing und zur Diskussion über diese Thesen einlud. Nach diesem Brauch nagelte Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Sein 27. Punkt richtete sich gegen die Idee, daß Seelen aus dem Fegefeuer entfliehen würden, sobald Geld in den Kasten gegeben würde. In der Schloßkirche jedoch predigte Tetzel nicht. Ablaß-Predigten waren in Wittenberg nicht erlaubt. Doch viele der Leute von Wittenberg waren hingegangen, um Tetzel in Jüterborg, einer nicht weit entfernten Stadt, zu hören.
Luther begann, sich gegen den Verkauf von Ablaßbriefen auszusprechen und nach und nach auch gegen Ablässe als solche. Er wurde in einer Bulle des Papstes Leo X für folgende Worte verurteilt: »Ablässe sind frommer Betrug . . . Angesichts der Gerechtigkeit Gottes helfen Ablässe denen nicht, die sie wirklich zum Nachlaß der Strafe, die sie wegen ihrer aktuellen Sünde verdient haben, erwerben.«
Luther-Büste
Geld für Gebet für Tote Die Reformation leistete gute Arbeit in der Enthüllung dieses bösen Brauches, Geld für Seelen im Fegefeuer zu geben.
Heute wird den Leuten nicht mehr gesagt, daß man diese gequälten Seelen freikaufen kann. Trotzdem geht das Geben von Geldern Hand in Hand mit den Gebeten für die Toten.
Seit der Zeit, da die Priester zugeben mußten, daß sie nicht wissen können, wann nun tatsächlich Seelen vom Fegefeuer in den Himmel hinübergehen, gibt es in dieser Angelegenheit keine Ruhe. Die Möglichkeit bleibt immer bestehen, daß mehr Geld für die verstorbenen geliebten Angehörigen gegeben werden müßte. Bei diesem Spiel mit der Liebe und den schmerzlichen Erinnerungen leidgeprüfter Menschen, bei diesem Geschäftemachen mit Gebeten und Messelesen, kommen einem unweigerlich die jüdischen Priester der Zeit Jesu in den Sinn, von denen Jesus sagt: ». . . ihr verschlingt die Häuser der Witwen und haltet zum Vorwand lange Gebete;« (Matth. 23,14).
Das Hochamt kann sehr teuer sein, je nach Anzahl der Priester, und wieviel Blumen und Kerzen dafür eingesetzt werden. Es wird in einem lauten Ton gesungen. Eine einfache Messe ist andererseits viel weniger teuer - es werden dafür nur sechs Kerzen verwandt, und die Worte werden mit leiser Stimme wiederholt. Die Iren haben ein Sprichwort: »High money, High Mass; low money, Low Mass, no money, No Mass!«, was soviel bedeutet wie: »Viel Geld, ein Hochamt; wenig Geld, eine einfache Messe; kein Geld, keine Messe!«Die Toten, die niemanden haben, der ihnen Messen bezahlen kann, werden die »vergessenen Seelen im Fegefeuer« genannt. Derer wird jedoch in speziellen Gebeten am 2. November, dem Tag »Allerseelen« gedacht. Befürchtet ein Katholik, daß er eine dieser »vergessenen Seelen« werden könnte, kann er der Fegefeuer-Gesellschaft beitreten, die im Jahre 1856 gegründet wurde. Verrichtet er jedes Jahr eine Beitragszahlung an diesen Verein, so wird ihm versichert, daß von seinem Tode an für seine Seele Gebete gesprochen werden. Während des Zweiten Weltkrieges drängte der Erzbischof von Winnipeg in einem Brief vom 1. März 1944 Römisch-Katholische Mütter, ihren Söhnen die Erlösung vom Fegefeuer zu garantieren, indem sie ihm 40 Dollar für Gebete und Messen, die er zu deren Gunsten zu halten versprach, geben sollten.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß niemand, sei er heidnisch, päpstlich, protestantisch oder pfingstlerisch; auch kein Papst, kein Priester oder Prediger, durch einen noch so hohen Geldbetrag, der für seine Gebete gegeben wird, die Errettung eines Menschen, lebendig oder tot, garantieren kann. Die Bibel spricht davon, daß es schwer ist für einen Reichen, in das Reich der Himmel einzugehen (Matth. 19,23.24). Wenn aber das Geben von Geld einem Menschen helfen könnte, dem Fegefeuer zu entfliehen und in den Himmel einzugehen, wäre genau das Gegenteil der Fall. Statt daß es »schwer« wäre für einen reichen Menschen, in den Himmel zu kommen, würde Reichtum es ihm leicht machen.
Die Bibel sagt: »Sie vertrauen auf ihr Vermögen und rühmen sich der Größe ihres Reichtums. Niemals kann ein Mann seinen Bruder loskaufen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben.« (Ps.49,7,8).
Wenn Geld einen Bruder, der noch am Leben ist, nicht erlösen kann, wie vermag es das bei einem, der tot ist? Der Standpunkt des Petrus in dieser Angelegenheit ist eindeutig. Er sagt klar, »daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber und mit Gold, erlöst worden seid. . ., sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken.« (l.Petr.1,18.19). Als der ehemalige Zauberer aus Samaria Geld bot, um eine Gabe von Gott zu erhalten, sagte Petrus: »Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du gemeint hast, daß die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei!« (Apg. 8,20)
Das Fegefeuer und seine Legenden
Predella am Hochaltar der Stadtkirche Bad Wimpfen
Die Römisch-Katholischen Vorstellungen über das Fegefeuer (und über Gebete, die denen im Fegefeuer helfen sollen), entsprechen nicht der Lehre Christi und der Apostel. Sie wurden auch nicht in einem großen Umfang gelehrt, bis etwa zum Jahre 600, als Papst Gregor der Große Aussagen über einen dritten Zustand machte. Dies sollte ein Ort für die Reinigung der Seelen sein, bevor sie in den Himmel eintraten. Ein offizielles Dogma ist es erst seit dem Konzil von Florenz im Jahre 1459 geworden.
Während des 12. Jahrhunderts ging eine Legende um, in der es hieß, daß St. Patrick den tatsächlichen Eingang zum Fegefeuer gefunden hätte. Um einige Zweifler zu überzeugen, hatte er in Irland eine sehr tiefe Grube gegraben, in die einige Mönche hinabstiegen. Die Geschichte sagt, daß sie nach ihrer Rückkehr Fegefeuer und Hölle mit entmutigender Anschaulichkeit beschrieben.
Im Jahre 1153 behauptete der Ritter Owen, er wäre ebenfalls durch die Grube hinunter ins Totenreich gestiegen. Von nah und fern kamen Touristen, um den Ort zu besuchen. Als dann finanzieller Mißbrauch damit getrieben wurde, ordnete Papst Alexander VI im Jahre 1497 an, die Grube zu schließen; da das Ganze ein Betrug sei.' Drei Jahre später jedoch hielt und veröffentlichte Papst Benedikt XIV eine Predigt in Rom, die für Patricks Fegefeuer sprach. 8
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Nicht-katholische Fegefeuer-Lehren Den Glauben an ein Fegefeuer gibt es schon eine lange Zeit. Plato (427-347 v. Chr) berichtete von den orphischen Lehrern seiner Zeit folgendes: »Sie kommen in Scharen an die Türen der Reichen und versuchen, diese zu überzeugen, daß ihnen eine Macht zur Verfügung stünde, die sie vom Himmel erhalten hätten, und die sie mittels Opfergaben und Beschwörungen befähige,. . .jegliches Verbrechen, das von dem Einzelnen selbst oder von seinen Vorfahren begangen worden war, wiedergutzumachen . . . Die Inanspruchnahme ihrer Mysterien rette uns vor den Qualen der anderen Welt, während ihre Vernachlässigung mit einem furchtbaren Schicksal bestraft werden würde.« 9
In den heiligen Schriften des Buddhismus findet man eine ausführliche Beschreibung über die Leiden im Fegefeuer. Es gab Zeiten, in denen so viele der chinesischen Buddhisten kamen, um Gebete für die Errettung der ihnen Nahestehenden aus dem Fegefeuer zu kaufen, daß für diesen Zweck besondere Geschäfte eröffnet wurden (siehe Zeichnung).
Chinesische Buddisten verkaufen Ablaß
Nach der Religion Zarathustras, werden Seelen durch 12 Stufen geführt, bis sie endlich ausreichend gereinigt sind, um in den Himmel einzutreten.
Die Stoiker glauben an einen Zwischenstand der Erleuchtung, den sie »Empurosis« nennen, d. h. »ein Ort des Feuers«. 10
Nach der moslemischen Lehre fragen die Engel Munnker und Nekier diejenigen, die sterben, nach deren Religion und deren Propheten. Viele von ihnen gehen ins Fegefeuer. Ein Entkommen ist jedoch möglich, sofern einem Priester Geld gegeben wird.
Diese Idee, Geld für Tote zu geben, ist sehr alt. Dies ist eine Auffassung, von der auch in der Bibel berichtet wird. Offensichtlich waren die Israeliten diesem Glauben zugetan, da sie gewarnt werden, kein Geld »für einen Toten« zu geben (5.Mose.26,14).
Nachdem Hislop den detaillierten Beweis für seine Schlußfolgerung erbracht hatte, sagt er: »In jedem System, außer dem der Bibel, hat deshalb die Lehre vom Fegefeuer nach dem Tod und von Gebeten für die Toten einen wichtigen Platz eingenommen.«" 11
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Die Anbetung des Moloch
Es ist sehr gut möglich, daß der Begriff des Fegefeuers und bestimmte Vorstellungen, die mit der Anbetung des Moloch zusammenhängen, aus derselben Quelle stammen.
Es scheint, daß verschiedenste Völker die Vorstellung hatten, daß Feuer, auf welche Weise es auch immer zur Anwendung kam, notwendig sei, um von Sünde zu reinigen.
Es wurde den Israeliten wiederholt verboten, ihre Kinder »dem Moloch durch das Feuer gehen zu lassen« (3.Mose.18,21; Jer.32,35; 2.Kön.23,10).
Der Moloch (den einige mit Bel oder Nimrod gleichsetzen) wurde mit »Menschenopfern, Reinigungsübungen . . ., mit Verstümmelungen, durch Zölibats- und Jungfrauenschaftsgelübde und mit der Opferung des Erstgeborenen verehrt«. 12
Manchmal wurde er als furchtbarer Götze dargestellt, in dem ein Feuer brannte, so daß das Opfer, das in seine Arme gelegt wurde, verbrannte.
In der obigen Zeichnung hatte ein heidnischer Priester einer Mutter das Baby genommen, um es dem Moloch darzubringen. Wollten die Eltern das Kind nicht hergeben, wurde laut getrommelt, um die Schreie zu übertönen. Das Wort für Trommeln heißt »tophim«, von dem das Wort »Tophet« 13 stammt; der Ort, der in Versen wie Jer.7,31 erwähnt wird: »Und sie haben die Höhen des Tofet gebaut,... um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen.« Während man Trommelwirbel hörte, Musik und die Gesänge von Priestern, wurden Menschenopfer von den Flammen verschlungen.
Ein Baby wird dem Moloch geopfert Wie furchtbar ist es, daß Menschen denken, durch solch grausame Riten oder auch durch das Geben von Geld, ihre Sünden bezahlen zu können. Die gute Nachricht ist, daß der Preis bereits bezahlt ist - durch Jesus Christus! Die Errettung geschieht durch Gnade, es ist eine Gnade, die niemals durch Geld, menschliche Werke oder Opfer verdient werden kann. »Denn aus GNADE seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes GABE ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.« (Eph.2,8.9).
Anmerkungen:
1. Durant, The Story of Civilization: The Age of Faith, S. 753
2. Durant, The Story of Civilization: The Age of Faith, S. 766
3. The Catholic Encyclopedia, Bd. 7, S. 783, Art. »Indulgences«
4. The Catholic Encyclopedia, Bd. 7, S. 784
5. The Catholic Encyclopedia, Bd. 7, S. 786-787
6. Durant, The Story of Civilization: The Reformation, S. 23
7. Durant, The Story of Civilization: The Reformation, S. 735
8. Encyclopedia of Religions, Bd. 2, S. 159
9. Smith, Man and His Gods, S. 127
10. Encyclopedia Britannica, Bd. 22, S. 660
11. Hislop, The Two Babylons, S. 167
12. Fausset's Bible Encyclopedia, S. 481
13. Strong's Exhausitive Concordance of the Bible, No. 8612