Kath. Mysterienkult
Die unmenschliche Inquisition Ralph Woodrow: "Die römische Kirche - Mysterienreligon aus Babylon", Verlag 7000, 1. Aufl. 1992, Kap. 14, S. 109-113
Inhaltsübersicht:
- Die Verfolgung der Protestierenden
- Inquisition - die teuflische Untersuchung
- Die häufigsten Folterinstrumente
- Kreuzzüge gegen Ketzer in Europa
Die Verfolgung der Protestierenden Die abgefallene Kirche wurde im Mittelalter so offensichtlich korrupt, daß wir sehr gut verstehen können, warum an vielen Orten Menschen aufgestanden sind und protestiert haben. Es gab viele solcher edlen Seelen, die die falschen Behauptungen des Papstes ablehnten und statt dessen beim Herrn Jesus das Heil und die Wahrheit suchten. Sie wurden »Ketzer« genannt und von der Römisch-Katholischen Kirche bis aufs Äußerste verfolgt.
Eines der Dokumente, in dem solche Verfolgungen angeordnet wurden, war die unmenschliche Bulle »Ad exstirpanda«, die von Papst Innocenz IV im Jahre 1252 herausgegeben wurde. In dem Dokument steht, daß Ketzer »wie Giftschlangen vernichtet« werden sollen. Es wird darin offiziell die Anwendung der Folter befürwortet. Den staatlichen Regierungen wurde aufgetragen, Ketzer zu verbrennen.
Die obenerwähnte Bulle »Ad exstirpanda« blieb von da an ein fundamentales Dokument der Inquisition, erneuert oder bestätigt von etlichen Päpsten: Alexander IV (1254-61), Clemens IV (1265-68), Nikolaus IV (1288-92), Bonifatius VIII (1294-1303) und anderen.
Die Zivilregierungen wurden deshalb eindringlich von den Päpsten unter Androhung der Exkommunikation ermahnt, die gerichtlichen Urteile zu vollstrecken, die die reuelosen Ketzer zum Tod durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen verdammten. Es soll bemerkt werden, daß die Exkommunikation keine Kleinigkeit war; denn wenn es jemandem, der exkommuniziert wurde, nicht gelang, sich innerhalb eines Jahres davon zu befreien, wurde er aufgrund der Gesetzgebung dieser Zeit als Ketzer betrachtet und zog somit alle Strafen, die für Ketzerei galten, auf sich.«1
Inquisition - die teuflische Untersuchung
Die häufigsten Folterinstrumente In diesen Tagen dachten Menschen lange nach, um Methoden zu erfinden, die die größten Qualen und Schmerzen verursachten. s. Folterinstrumente
![]()
Eine der beliebtesten Methoden war die Verwendung der Folterbank. Dies war ein langer Tisch, auf dem der Angeklagte an Händen und Füßen festgebunden wurde, mit dem Rücken nach unten. Mit Seil und Winde wurde er dann gestreckt. Das renkte die Gelenke aus und verursachte große Schmerzen.
Schwere Zangen wurden verwendet, um Fingernägel herauszuziehen oder wurden glühendheiß gemacht, um damit Schmerzen an verschiedenen Körperteilen zu verursachen.
![]()
Über Rollen mit scharfen Messerklingen und Stacheln wurden die Ketzer vor- und rückwärts gerollt.
![]()
Da gab es die Daumenschraube, ein Werkzeug, mit dem man Finger ausrenkte,
Folterraum der Inquisition von Picart (1673-1733) 110
![]()
»Spanische Stiefel«, die verwendet wurden, um Beine und Füße zu zermalmen.
![]()
Die »eiserne Jungfrau« war ein hohles Gerät, das die Größe und die Gestalt einer Frau hatte. Messer waren in einer Art und Weise und unter solchem Druck angebracht, daß die Angeklagten durch die tödliche Umarmung der »eisernen Jungfrau« aufgeschlitzt wurden. Dieses Foltergerät wurde mit »geweihtem Wasser« besprengt und auf lateinisch beschriftet mit: »Gott allein sei die Ehre.«2
![]()
Strappado: Es wurden Opfern, nachdem man ihnen die Kleider ausgezogen hatte, die Arme mit einem rauhen Strick auf ihrem Rücken zusammengebunden. An ihren Füßen wurden Gewichte angebracht. Mit einem Flaschenzug wurden sie um die Mittagszeit im Freien aufgehängt, oder ruckartig heruntergelassen oder hochgezogen, was dazu führte, daß Gliedmaßen ausgerenkt wurden.
Einigen, die die Lehren der Römischen Kirche ablehnten, wurde geschmolzenes Blei in Ohren und Münder gegossen. Den einen wurden die Augen ausgestochen, andere wurden grausam mit Peitschen geschlagen. Einige wurden gezwungen, von Klippen auf lange unten angebrachte Nägel zu springen, wo sie, zitternd vor Schmerzen, langsam starben. Andere wurden mit übel zugerichteten Teilen ihres eigenen Körpers erwürgt oder auch mit Urin oder Exkrementen erstickt. In der Nacht wurden die Opfer der Inquisition eng am Boden oder an die Wand angekettet, wo sie hilflose Opfer von Ratten und Ungeziefer waren, die solche blutigen Folterkammern bevölkerten.
Während solche Folterungen durchgeführt wurden, hielten Priester Kreuze hoch und versuchten, die Ketzer zum Widerruf ihrer Uberzeugungen zu bringen.
In »Ridpath's History of the World« (Ridpaths Weltgeschichte) finden wir eine Illustration der Arbeit der Inquisition in Holland. Einundzwanzig Protestanten hängen an einem Baum. Ein Mann, der sich gerade auf der Leiter befindet, soll aufgehängt werden. Unter ihm steht ein Priester, der ein Kreuz hochhält. 3
»Im Jahre 1554 wurde Francis Gamba, ein Lombarde von protestantischer Überzeugung, festgenommen und von einem Mailänder Gericht zum Tode verurteilt. Auf dem Hinrichtungsplatz hielt ihm ein Mönch ein Kreuz hin. Gamba sagte zu ihm: 'Mein Innerstes ist so voll von den wahren Vorzügen und von der wahren Güte des Christus, daß ich nicht ein Stückchen eines sinnlosen Stockes, der mich an ihn erinnern soll, brauche. Für diese Äußerung wurde seine Zunge durchbohrt, und danach wurde er verbrannt.«4
![]()
Exekution von Protestanten in den Niederlanden
Weiterführende Links:
Das InquisitionsverfahrenHenker, Folter - Geschichte der Inquisition
Kreuzzüge gegen Ketzer in Europa Die religiöse Intoleranz, die der Grund für die Inquisition war, verursachte Kriege, in die ganze Städte hineingezogen wurden. Im Jahre 1209 wurde die Stadt Beziers in Südfrankreich von Männern eingenommen, denen der Papst versprochen hatte, daß, wenn sie an dem Kreuzzug gegen die Ketzer teilnähmen, sie nach ihrem Tod, vom Fegefeuer verschont, sofort in den Himmel kämen. Es wird berichtet, daß sechzigtausend Menschen in dieser Stadt durch das Schwert umkamen, während das Blut die Straßen herunterlief.
Im Jahre 1211 in Lavaur wurde der Bürgermeister an einem Galgen aufgehängt und seine Frau in einem Brunnen gesteinigt. Vierhundert Menschen wurden in dieser Stadt lebendig verbrannt. Die Kreuzfahrer besuchten am Morgen das Hochamt und fuhren dann fort, andere Städte des Gebietes einzunehmen.
Es wird geschätzt, daß in diesem Krieg (Albigenserkreuzzug) 100.000 Albigenser (auch Katharer genannt, südfranzösische Protestanten nicht im Sinne der Reformation, Anm. Übers.) an einem Tag fielen. Ihre Leichen wurden zusammengehäuft und verbrannt.
Bei dem Massaker von Merindol (Waldenser) wurden fünfhundert Frauen in eine Scheune eingesperrt, die angezündet wurde. Wenn eine von ihnen aus dem Fenster sprang, landete sie auf Speerspitzen. Frauen wurden öffentlich aufs Jämmerlichste gequält. Kinder wurden vor ihren Eltern ermordet, die keine Macht hatten, sie zu schützen. Manche wurden von den Klippen geschleudert, oder, ihrer Kleider entrissen, durch die Straßen geschleift.
Beim Massaker von Orange im Jahre 1562 wurden ähnliche Methoden angewandt. Die italienische Armee wurde von Papst Pius IV ausgesandt, um Männer, Frauen und Kinder zu ermorden. Der Auftrag wurde mit schrecklicher Grausamkeit ausgeführt. Die Menschen wurden der Schmach und der Folter jeglicher Art ausgeliefert.
Zehntausend Hugenotten (französische Protestanten) wurden in dem blutigen Massaker von Paris im Jahre 1572 am »St.-Bartholomäus-Tag« umgebracht.
Der französische König ging daraufhin zur Messe, um feierlichen Dank darzubringen, daß so viele Ketzer umgebracht worden waren. Der päpstliche Hof empfing die Nachricht mit großer Freude, und Papst Gregor XIII suchte in einer großen Prozession die St.-Ludwigskirche auf, um Dank zu sagen! Er ordnete an, in der päpstlichen Münzanstalt Münzen prägen zu lassen zum Gedenken an dieses Ereignis. Die Münzen zeigten einen Engel mit einem Schwert in der einen Hand und einem Kreuz in der anderen, vor dem eine Gruppe von Hugenotten mit angstverzerrten Gesichtern flieht. Die Worte " Ugonottorum Strange 1572«, was bedeutet: »Das Schlachten der Hugenotten im Jahre 1572«, erschienen auf den Münzen.
Paris während der Bartholomäusnacht. Zeitgenössisches Gemälde von François Dubois: Le massacre de la Saint-Barthélemy
Eine Illustration aus »Ridpaths Weltgeschichte«, wie sie unten zu sehen ist, zeigt ein Beispiel der Ausführung der Inquisition in Holland. Ein protestantischer Mann hängt mit seinen Füßen in einem Stock. Ein Schürhaken wird im Feuer erhitzt, um ihn zu brandmarken und zu blenden. 5
Einige der Päpste, die heute als »Große« gefeiert werden, lebten in dieser Zeit, hatten Ansehen und Macht. Warum haben sie nicht die Kerkertüren geöffnet und das mörderische Feuer erstickt, das den Himmel von Europa für Jahrhunderte verdunkelte?Wenn man auch den Verkauf von Ablaßbriefen, das Anbeten von Statuen als Götzendienst oder die Tatsache, daß Päpste in Unzucht gelebt haben, als »Mißbräuche« erklären kann, oder diese Vorkommnisse damit entschuldigen zu können glaubt, daß sie entgegen der offiziellen Gesetze der Kirche geschehen seien; was ist aber mit der Inquisition?
Inquisition in Holland
Man kann sie nicht so leicht mit irgendwelchen Erklärungen vom Tisch fegen. Denn obwohl es manchmal geschehen ist, daß Folterungen über das eigentlich Vorgeschriebene hinaus ausgeführt wurden, bleibt die Tatsache bestehen, daß die Inquisition auf päpstlichen Erlaß hin ausgeführt wurde und von Papst zu Papst bestätigt wurde! Ist es jemandem möglich zu glauben, daß solche Handlungen den repräsentieren, der sagte: »Man solle die andere Wange hinhalten, unseren Feinden vergeben und an denen Gutes tun, die uns Unrecht tun?«
Literaturquellen
1. The Catholic Encyclopedia, Bd. 8, S. 34
2. Smith, Man and His Gods, S. 286
3. Ridpath's History of the World, Bd. 5, S. 304
4. Fox's Book of Martyrs, S. 103
5. Ridpath's History of the World Bd. 5, S. 297
Kath. Mysterienkult