Kath. Mysterienkult
Päpstliche Unmoral Woodrow, S. 95-103
Inhaltsübersicht:
- Die unheilige Geschichte der »Heiligen Väter«
- »Die Regierung der Huren«
- Die Regierung der Korruption und Perversion
- Bonifatius VIII
- Johannes XXIII
- Rom in der Zeit der Reformation
- Alexander VI
- Der weibliche Papst
- Apostolische Sukzession?
Die unheilige Geschichte der »Heiligen Väter« Zusätzlich zu den eindeutigen Beweisen, die geliefert wurden, neigt man dazu, gerade aufgrund des Charakters und der Moral vieler Päpste, in ihnen eher Nachfolger heidnischer Priester zu sehen, als Stellvertreter Christi oder Petri. Einige der Päpste waren so verdorben und niederträchtig in ihren Taten, daß selbst Leute, die sich zu gar keiner Religion bekannten, sich für sie schämten. Ehebruch, Sodomie, Simonie, Vergewaltigung, Mord und Alkoholismus, gehörten zu den Sünden, die von Päpsten begangen wurden. Solche Sünden mit Männern zu verbinden, die den Anspruch erhoben, »Heiliger Vater«, »Stellvertreter Christi« und »Bischof der Bischöfe« zu sein, mag schockierend sein; doch diejenigen, die mit der Geschichte des Papsttums vertraut sind, wissen wohl, daß nicht alle Päpste heilige Männer gewesen waren.
»Die Regierung der Huren«
Papst Sergius III
Papst Sergius III (904-911) erhielt das päpstliche Amt durch Mord. Die Geschichte der Kirche Roms erzählt über sein Leben, daß er in offener Sünde mit Marozia gelebt hatte, die ihm einige uneheliche Kinder gebar.1 Baronius beschrieb ihn als »Monster« und von Gregorovius wurde er als ein »terrorisierenderKrimineller« bezeichnet. Ein Historiker schreibt: »Sieben Jahre saß dieser Mann auf dem Stuhl des heiligen Petrus, während seine Konkubine und ihre Semiramis ähnliche Mutter in einem Pomp und einer Üppigkeit schwelgten, die an die schlimme Zeit des alten Römischen Reiches erinnerte.«2
Diese Frau, Theodora, die wegen ihrer schlechten Moral mit Semiramis verglichen wird, und Marozia, die Konkubine des Papstes, »füllten den
päpstlichen Stuhl mit ihren Liebhabern und unehelichen Kindern und verwandelten den päpstlichen Palast in eine Räuberhöhle.«3 Die Herrschaft des Papstes Sergius III leitete die Zeit ein, die als »die Regierung der Huren« (Pornokratie) (904-963) bekannt wurde.
Papst Johannes X (914-928) wurde ursprünglich als Erzbischof nach Ravenna gesandt, aber Theodora hatte ihn nach Rom zurückkommen lassen und ihm das päpstliche Amt verliehen.
Bischof Liutprand von Cremona, der über 50 Jahre später die Geschichte dieser Zeit beschrieb, notierte: »Theodora unterstützte Johannes Wahl, um besser ihre verbotene Verbindung zu ihm zu verdecken.«4 Seine Regierung fand ein plötzliches Ende, als Marozia ihn erstickte! Sie wollte ihn aus dem Weg schaffen, so daß Leo VI (928-929) Papst werden konnte.
Seine Regierungszeit war jedoch kurz, denn er wurde von Marozia ermordet, als sie erfuhr, daß er »sein Herz einer Frau eines niedrigeren Standes als sie ihn innehatte gegeben hatte«!3
Nicht lange danach wurde der jugendliche Sohn von Marozia, unter dem Namen Johannes XI, Papst.
Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt dazu: »Einige belegen mit Liutprand und der »Liber Pontificalis«, daß er der natürliche Sohn Sergius III (ein früherer Papst) gewesen war. Durch die Intrigen seiner Mutter, die zu dieser Zeit in Rom regierte, wurde dieser auf den Stuhl des Petrus erhoben.« 6 Im Streit mit einigen Feinden seiner Mutter unterlag er jedoch und wurde ins Gefängnis geworfen, wo man ihn vergiftete.
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Papst Johannes XII Im Jahre 955 wurde dann der 18jährige Enkel Marozias, unter dem Namen Johannes XII Papst. Die »Katholische Enzyklopädie« beschreibt ihn als »ungehobelten, unmoralischen Mann, der so ein Leben führte, daß das Lateran als ein Bordell bezeichnet wurde, und die Korruption in Rom zum Gegenstand allgemeinen Hasses wurde . . . Am 6. November wurde in der St.Peterskirche eine Synode, bestehend aus fünfzig italienischen und deutschen Bischöfen, einberufen. Johannes war des Sakrilegs, der Simonie, des Meineides, des Mordes, des Ehebruchs und des Inzests angeklagt, und er wurde aufgefordert, sich schriftlich zu verteidigen. Johannes lehnte es ab, die Synode anzuerkennen und drohte, alle Teilnehmer der Versammlung zu exkommunizieren, sollten sie an seiner Statt einen anderen Papst wählen. . .Johannes XII übte blutige Rache an den Leitern der gegnerischen Partei. Kardinal-Diakon Johannes wurde seine rechte Hand abgeschlagen, Bischof Otgar von Speyer wurde gegeißelt, ein hoher kaiserlicher Beamte verlor Nase und Ohren. . . nach der Legende starb Johannes am 14.Mai 964, acht Tage nachdem er, während eines Ehebruchs, gelähmt wurde.«7
Der anerkannte katholische Bischof von Cremona, Luitprand, der während dieser Zeit lebte, schrieb: »Keine ehrliche Frau wagte es, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, denn Papst Johannes hatte weder Respekt vor unverheirateten Mädchen noch vor Ehefrauen oder Witwen. Das Schicksal, von ihm geschändet zu werden, war ihnen sicher und dies selbst noch auf den Grabstätten der heiligen Apostel Petrus und Paulus.« Die katholische Sammlung der Lebensgeschichten der Päpste, die »Liber Pontificalis«, schreibt: »Er verbrachte sein ganzes Leben mit Ehebruch.«8
Die Regierung der Korruption und Perversion Papst Bonifatius VII (984-985) behauptete seine Position durch eine großzügige Verteilung gestohlenen Geldes. Der Bischof von Orleans beschrieb ihn (wie auch Johannes XII und Leo VIII) als »Monster der Schuld, die nach Blut und Schmutz stinkt« und als »Antichristus, der im Tempel Gottes sitzt.«
Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt: »Er überwand Johannes XIV (April 984), ließ ihn in einen Kerker von Sant Angelo werfen, wo der erbarmenswerte Mann vier Monate später starb. . ..
Mehr als ein Jahr ertrug Rom dieses Monster, das im Blut seiner Vorgänger stand. Die Rache jedoch war fürchterlich. Nach seinem plötzlichen Tod im Juli 985, der aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Gewaltakt zurückzuführen ist, wurde der Leib des Bonifatius den Beschimpfungen der Öffentlichkeit ausgesetzt, durch die Straßen der Stadt geschleppt und schließlich, nackt und mit Wunden bedeckt unter die Statue Mark Aurels geworfen. . . Am folgenden Morgen nahmen mitleidige Priester den Leichnam weg und ließen ihm ein christliches Begräbnis zukommen.«9
Der nächste war Papst Johannes XV (985-996), der das Geld der Kirche unter seinen Verwandten aufteilte und der sich selbst den Ruf erwarb, »begehrlich nach dem schnöden Mammon und korrupt in all seinen Handlungen zu sein.«
Benedikt VIII (1012-1024) »kaufte das Amt des Papstes durch offene Bestechung.«
Der nachfolgende Papst Johannes XIX kaufte ebenfalls seinen Papsttitel. Da er ein Laie war, war es nötig, daß er alle Prüfungen nach der Ordnung des Klerus an einem Tag absolvierte! Johannes galt als weltlich orientiert, habgierig und wankelmütig. Der Chronist Rodulfus Glaber von Cluny behauptete, dass dieser sogar die Primatrechte des Papstes an den Patriarchen von Byzanz verkaufen wollte und nur mit Mühe daran gehindert werden konnte.
Danach wurde Benedikt IX (1033-1045) als Jugendlicher von zwölf Jahren (nach einigen Berichten 20jährig) durch ein Geldgeschäft mit den mächtigen Familien, die Rom regierten, zum Papst ernannt! Er »beging Mord und Ehebruch am hellen Tage, raubte Pilger an den Gräbern der Märtyrer aus. Er war ein schrecklicher Krimineller, und das Volk verbannte ihn aus Rom.«10
Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt: »Er war eine Schande für den Stuhl des Petrus.« Simonie, das Kaufen und Verkaufen des päpstlichen Amtes, wurde so üblich und Korruption so ausgeprägt, daß weltliche Herrscher eingriffen.
König Heinrich III erhob Clemens II (1046-1047) auf den Stuhl des Papstes, »da kein römischer Geistlicher gefunden werden konnte, der frei von Verunreinigung durch Simonie und Hurerei war!«"
Papst Innozenz III Es gibt eine Reihe von Päpsten, die Morde verübten, aber Innocenz III (1198-1216) übertraf darin alle seine Vorgänger. Obwohl er nicht persönlich tötete, förderte er die teuflischste Sache, die jemals in der menschlichen Geschichte geschehen ist, die Inquisition. Schätzungen über die Anzahl der »Ketzer«, die Innocenz III (der gar nicht »innocens« = Lat. unschuldig war), töten ließ,gehen bis zu einer Million Menschen!
Über 500 Jahre lang benutzten Päpste die Inquisition, um ihre Macht denen gegenüber zu behaupten, die die Lehren der Römischen Kirche nicht bejahten.
Bonifatius VIII
In Konflikten mit Kardinälen und Königen wurden gegen Papst Bonifatius VIII (1294-1303) zahlreiche Anklagen erhoben.
Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt: Kaum ein mögliches Verbrechen wurde ausgelassen - Untreue, Ketzerei, Simonie, grobe und unnatürliche Unmoral, Götzendienst, Zauberei, Verlust des Heiligen Landes, Schuld am Tod Cöestins V, usw.
Protestantische Historiker im allgemeinen und selbst moderne katholische Autoren zählen ihn zu den gottlosen Päpsten. Sie bezeichnen ihn als einen ehrgeizigen, hochmütigen und unbarmherzigen Mann, der auch noch ein Betrüger und Verräter war. Sein ganzes Pontifikat war eine einzige Auflistung von Bösem.«12
Es ist nicht notwendig, darauf zu bestehen, daß all die Anklagen, die hervorgebracht wurden, wahr gewesen sein mußten, aber sie können gewiß auch nicht alle abgetan werden.
Während seiner Regierungszeit besuchte der Dichter Dante Rom, und er beschrieb den Vatikan als einen »Pfuhl der Korruption«.
Er sagte von Bonifatius (und von anderen Päpsten), »daß tiefere Örter der Hölle für sie bestimmt seien«.
Obwohl sie versuchten, auf bestimmte gute Charaktereigenschaften des Bonifatius hinzuweisen, »geben auch katholische Historiker die explosive Gewalttätigkeit und die anstößigen Äußerungen in einigen seiner öffentlichen Dokumente zu.«13
Ein Beispiel seiner anstößigen Aussagen war, daß »sich vergnügen und das fleischliche Liegen mit Frauen oder mit Jungen keine größere Sünde sei, als die Hände aneinander zu reiben.«14
Bei anderen Gelegenheiten, offensichtlich bei solch »explosiven« Momenten, nannte er Christus einen Heuchler und bekannte, ein Atheist zu sein.
Dennoch - und dies scheint beinahe unglaublich zu sein - war es dieser Papst, der im Jahre 1302 das bekannte »Unam Sanctum« herausgab, das offiziell erklärte, daß die Römisch-Katholische Kirche die einzige wahre Kirche sei, außerhalb derer niemand gerettet werden kann. Die Bulle sagt: »Wir behaupten, bestimmen und erklären, daß es zum Heil notwendig ist, zu glauben, daß jedes menschliche Wesen dem Pontifex von Rom unterworfen ist.«
Da es sündige Päpste gegeben hat, warf das »Unterworfen Sein« unter den Papst eine Frage auf. Sollte diesem sündigen Papst immer noch gehorcht werden? Die katholische Antwort ist folgende: »Ein sündiger Papst. . . bleibt ein Mitglied der (sichtbaren) Kirche und muß als ein sündiger, ungerechter Führer, für den wir beten müssen, behandelt werden, dem wir aber unseren Gehorsam nicht entziehen sollen.« 15
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Papst Bonifatius VIII
Johannes XXIII Vom Jahre 1305 bis 1377 befand sich die päpstliche Residenz in Avignon in Frankreich. Während dieser Zeit klagte Petrarch den päpstlichen Hof an wegen »Vergewaltigung, Ehebruch und aller Arten der Unzucht.« In vielen Gemeinden bestanden die Gläubigen darauf, daß sich die Priester Konkubinen hielten »als Schutz für ihre eigenen Familien!«16
Papst Johannes XXIII Während des Konzils von Konstanz verfluchten sich jeden Morgen gegenseitig drei, manchmal vier Päpste und nannten ihre Gegner Antichristen, Dämonen, Ehebrecher, Sodomisten, Feinde Gottes und der Menschen. Einer dieser »Päpste«, Johannes XXIII (1410-1415) »war von 37 Zeugen (hauptsächlich Bischöfe und Priester) angeklagt der Unzucht, des Ehebruchs, des Inzests, der Sodomie, der Simonie, des Diebstahls und des Mordes! Es wurde von einer großen Anzahl von Zeugen bewiesen, daß er 300 Nonnen verführt und ihnen Gewalt angetan hatte. Sein eigener Sekretär, Niem, sagte, daß er sich in Boulogne einen Harem hielt, bei dem nicht weniger als 200 Mädchen die Opfer seiner perversen Sexualität wurden.«17 Alles zusammen sind es 54 Verbrechen der schlimmsten Art, für die er vom Konzil angeklagt wurde.18
Ein Dokument des Vatikans liefert diese Informationen über seine unmoralische Regierung. »Seine Exzellenz, Papst Johannes, beging Perversität mit der Frau seines Bruders, Inzest mit heiligen Nonnen, Verkehr mit Jungfrauen, Ehebruch mit Verheirateten und alle Arten von sexuellen Verbrechen . . . dem Schlaf und anderen fleischlichen Bedürfnissen hingegeben, vollkommen dem Leben und der Lehre des Christus widersprechend, wurde er öffentlich der leibhaftige Teufel genannt.«19
Um seinen Reichtum zu vermehren, besteuerte Papst Johannes alles, Prostitution, Spiel und Wucher eingeschlossen. Er wurde »der verderbteste Kriminelle genannt, der jemals auf dem päpstlichen Thron gesessen hatte.« 20
Rom in der Zeit der Reformation Papst Pius II (1458-1464) soll der Vater von vielen unehelichen Kindern gewesen sein. Er »sprach öffentlich von den Methoden, die er gebrauchte, um Frauen zu verführen. Er ermutigte junge Männer dazu und bot auch noch an, sie in Methoden der Selbstbefriedigung zu unterweisen.«21
Pius wurde von Paul II (1464-1471) abgelöst, der ein Haus voller Konkubinen unterhielt.
Seine päpstliche Tiara war mehr wert als ein Palast.
Danach kam Papst Sixtus IV (1471-1484), der seine Kriege dadurch finanzierte, daß er Kirchenämter an den Meistbietenden 22 verkaufte, und »er nutzte das Amt des Papstes, um sich selbst und seine Verwandten zu bereichern.
Acht seiner Neffen machte er zu Kardinälen, als einige von ihnen noch Knaben waren. In luxuriöser und verschwenderischer Unterhaltung konkurrierte er mit den Cäsaren. In Reichtum und Pomp übertrafen er und seine Verwandten die alten römischen Familien.«23
Papst Innocenz VIII (1484-1492) war der Vater von 16 Kindern, die ihm verschiedene Frauen geboren hatten. Einige dieser Frauen feierten ihre Hochzeiten im Vatikan.24
Die »Katholische Enzyklopädie« erwähnt nur »zwei uneheliche Kinder, Franceschetto und Teodorina«, aus den Tagen seiner »ausschweifenden Jugend.« 25 Wie zahlreiche andere Päpste vermehrte er Kirchenämter und verkaufte sie für enorme Geldsummen. Er erlaubte Stierkämpfe auf dem St. Petersplatz.
Alexander VI
Als nächstes kam Rodergio Borgia, der den Namen Alexander VI. (1492-1503) angenommen hatte. Er hatte seine Wahl zum Papst durch Bestechung der Kardinäle gewonnen. Bevor er Papst wurde, lebte er als Kardinal und Erzbischof in Sünde mit einer Dame von Rom, Vanozza dei Catanei, und danach mit ihrer Tochter Rosa, von der er fünf Kinder hatte. An seinem Krönungstag, ernannte er seinen Sohn, einen Jugendlichen von üblem Temperament und üblen Gewohnheiten, zum Erzbischof von Valenzia.26
Viele betrachteten Alexander VI. als den korruptesten Papst der Renaissance. Er lebte in öffentlichem Inzest mit seinen zwei Schwestern und seiner eigenen Tochter Lucretia, von der er, wie gesagt wurde, ein Kind hatte.27 Am 31. Oktober 1501 führte er eine Sexorgie im Vatikan durch, die wegen ihrer Schrecklichkeit keinen Vergleich in der menschlichen Geschichte hatte. 28
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Alexander VI
Nach der Zeitschrift »Life« hatte Papst Paul III (1534-1549) als Kardinal drei Söhne und eine Tochter gezeugt. An seinem Krönungstag feierte er die Taufe seiner zwei Urenkel. Er ernannte zwei seiner Neffen, noch im jugendlichen Alter, zu Kardinälen, unterstützte Feste mit Sängern, Tänzern und Narren und suchte Rat bei Astrologen.29
Papst Leo X (1513-1521) wurde am 11.Dezember 1475 geboren. Er empfing die Tonsur im Alter von sieben Jahren, wurde mit acht Jahren Abt und mit 13 Kardinal!
Die rechts gezeigte Illustration zeigt die Bulle von Papst Leo X. Auf der einen Seite des bleiernen Siegels erscheinen die Apostel Petrus und Paulus, auf der anderen der Name des Papstes und sein Titel. Das Wort »Bulle«, nach einem lateinischen Wort, das von »rund« abgeleitet ist, wurde als erstes für die Siegel verwendet, die päpstliche Dokumente beglaubigten und bezeichneten später auch die Dokumente selbst.
Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt, daß Papst Leo X sich uneingeschränkt den Vergnügungen hingab, die in Hülle und Fülle und in verschwenderischer Weise angeboten wurden. Er war von einer unersättlichen »Liebe« zum Vergnügen besessen. ... Er liebte es, Bankette und teure Veranstaltungen zu organisieren mit wildem, lautem Tanz und ordinären Spaßen und mit einer großen Menge von Alkohol zu feiern.«30Während dieser Tage reiste Martin Luther, ein Priester der päpstlichen Kirche, nach Rom. Als er die Silhouette der siebenhügeligen Stadt erblickte, fiel er zu Boden und sagte: »Heiliges Rom, ich grüße dich.« Er hatte noch nicht viel Zeit dort verbracht, als er jedoch sah, daß Rom alles andere als eine heilige Stadt war. Greueltaten waren unter allen Schichten des Klerus anzutreffen. Priester erzählten anstößige Witze und waren von schlimmer Profanität selbst während der Messe. Der päpstliche Hof wurde beim Abendessen von zwölf nackten Mädchen bedient.31 »Niemand kann sich vorstellen, welche Sünden und unrühmlichen Taten in Rom begangen werden,« sagte Luther, »sie müssen gesehen und gehört werden, damit man sie glauben kann. Daher pflegen die Römer zu sagen: 'Wenn es eine Hölle gibt, ist Rom darüber gebaute«
Bulle des Leo X
Der weibliche Papst Eines Tages, während seines Besuches in Rom, bemerkte Luther eine Statue auf einer der öffentlichen Straßen, die zur Peterskirche führte. Es war die Statue eines weiblichen Papstes. Da diese für die Päpste ein Gegenstand des Abscheus sein mußte, würde kein Papst jemals diese bestimmte Straße hinabgehen. »Ich bin erstaunt«, sagte Luther, »wie die Päpste es dennoch zulassen, daß die Statue bleibt.« 32
Erst vierzig Jahre nach Luthers Tod wurde die Statue von Papst Sixtus V. entfernt.
Obwohl die »Katholische Enzyklopädie« die Geschichte der Päpstin Johanna als ein bloßes Märchen betrachtete, liefert sie die folgende Zusammenfassung: »Nach Leo IV (847-855) hatte der Engländer Johann von Mainz das Amt des Papstes zwei Jahre, sieben Monate und vier Tage lang inne. Er sei angeblich eine Frau gewesen. »Sie« ist von ihrem Liebhaber in Männerkleidung nach Athen gebracht worden und hat dort solche Fortschritte im Studium gemacht, daß ihr keiner gleichkam. Sie kam nach Rom, wo sie Naturwissenschaften unterrichtete und dabei die Aufmerksamkeit gelehrter Männer auf sich zog . . . und wurde schließlich zum Papst gewählt. Sie wurde jedoch schwanger von einem ihrer vertrauten Begleiter und kam nieder während einer Prozession von der Peterskirche zum Lateran . . . Dort starb sie beinahe auf der Stelle und es wird gesagt, sie wurde an dem gleichen Ort begraben.«33
Gab es wirklich einen weiblichen Papst? Von der Reformation, die so viele Fehler in der Römischen Kirche aufdeckte, wurde die Geschichte bereits geglaubt sowie von Chronisten, Bischöfen und Päpsten. Die »Katholische Enzyklopädie« schreibt: »Im 14. und 15. Jahrhundert wurde diese Päpstin bereits als eine historische Person anerkannt, deren Existenz niemand leugnete. Sie hatte ihren Platz unter den geschnitzten Büsten, die in der Kathedrale von Siena standen.
Unter Clemens VII (1592-1595) wurde sie auf seine Bitte hin in »Papst Zacharias« umgewandelt.
Der Ketzer Jan Hus bezog sich in der Verteidigung seiner »falschen Lehre« vor dem Konzil von Konstanz auf die Päpstin, und es fand sich keiner, der die Tatsache ihrer Existenz in Frage stellte.«34 Einige haben sich gefragt, wie Papst Clemens eine weibliche Päpstin, die Johanna genannt wurde, in einen männlichen Papst, der Zacharias genannt wurde, Jahrhunderte nach ihrem Tod, »umwandeln« konnte!
Apostolische Sukzession? Auch wenn wir die grobe Unmoral, die im Leben vieler Päpste existiert hatte, erwähnt haben, wollen wir nicht den Eindruck hinterlassen, als ob alle Päpste so schlecht wie die beschriebenen waren. Wir glauben jedoch, daß der vorstehend erbrachte Nachweis der Unglaubwürdigkeit jener Päpste die Lehre von der »Apostolischen Sukzession« ernsthaft in Frage stellt, sowie den Anspruch, daß die Römisch-Katholische Kirche die einzig wahre Kirche ist, weil sie glaubt, eine Linie von Päpsten zurück bis zu Petrus ziehen zu können.
Ist dies wirklich ein entscheidender Punkt? Wenn dem so ist, müßten alle Päpste, auch diejenigen, die als unmoralisch und grausam bekannt waren, in die »Apostolische Sukzession« eingeschlossen werden. Selbst einen weiblichen Papst kann es gegeben haben, der die Nachfolgerreihe vervollständigte!
Für das Heil ist es jedoch nicht notwendig, eine Linie von Päpsten zurück bis zu Petrus ziehen zu können.
Das Heil ist auch nicht abhängig von einer Religion, die behauptet, Christus zu repräsentieren. Das Heil ist nur in Christus selbst zu finden.
Weitere Artikel zu solchen PäpstenDie kriminelle Geschichte des Papsttums
Anmerkungen
1. Chiniquy, The Priest, the Woman and teh Confessional, S. 138
2. Cotterill, Medieval Italy, S. 331
3. Halley, Halley's Bible Handbook, S. 774
4. The Catholic Encyclopedia Bd. 8, S. 425, Art. »John X, Pope«
5. Chiniquy, The Priest, the Woman and the Confessional, S. 138
6. The Catholic Encyclopedia, Bd. 8, S. 426, Art.«John XI«
7. ebd. S. 427 Art. »John XII«
8. Liber Pontificalis, Bd. 2, S. 246
9. The Catholic Encyclopedia, Bd. 2, S. 661-662, Art. »Boniface VII«
10. Halley, Halley's Bible Handbook, S. 775
11. ebd.
12. The Catholic Encyclopedia, Bd. 2, S. 668, Art. »Boniface VIII« 13. ebd. S. 670
14. History of the Church Counsils, Bk. 40, Art. 697
15. The Catholic Encyclopedia Bd. 4, S. 435, Art. »Counsils«
16. Halley, Halley's Bible Handbook, S. 778
17. Chiniquy, The Priest, The Woman and teh Confessioal, S. 139
18. Durant, The Story of Civilization: The Reformation, S. 10
19. Sacrorum Conciliorium, Bd. 27, S. 663
20 Durant, The Story of Civilization: The Reformation, S. 10
21. Halley, Halley's Bible Handbook, S. 779
22. Durant, The Story of Civilization: The Reformation, S. 13
23. Halley, Halley's Bible Handbook, S. 779
24. ebd.
25. The Catholic Encyclopedia, Bd. 8, S. 19, Art. »Innocent VIII«
26. D'Aubigne, History of the Reformation, S. 11
27. Chiniquy, The Priest, the Woman, and the Confessional, S. 139
28. Diarium, Bd. 3, S. 167
29. Life 5. Juli 1963
30. The Catholic Encyclopedia, Bd. 9, S. 162-163 Art.«Leo X«
31. Durant, The Story of Civilization: The Reformation; S. 344
32. D'Aubigne, History of the Reformation, S. 59
33. The Catholic Encyclopedia, Bd. 8, S. 407, Art. »Joan Popess«
34. ebd. S. 408
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