Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


09] Damit ihr aber dessenungeachtet zu einer inneren Anschauung durch das Wort gelanget, so will Ich vermöge Meiner immerwährenden, unbegrenzten Liebe und Barmherzigkeit euch gegen den Schluß dieser Schrift das Versäumte zeigen und nach der Ordnung vorführen. - Zuvor aber muß euch das Naturmäßige dieses Berges sowohl als auch dessen weitgedehnte Umgebung und Fernsicht, wie auch die atmosphärischen Gebilde, näher erklärt und berichtigt werden.

10] Was den Berg selbst betrifft, so hat er denselben Ursprung, wie die euch schon im vorigen Jahre gezeigte Chor- und Kleinalpe. Denn das Gestein hat die nämliche Blätterformation, wie die schon bekannten zwei Alpen. - Seine Neigung ist von Südost nach Nordost. Denn also kam die über hundert Klafter dicke Blätter-Steinmasse als gefestigter periodischer Niederschlag des Meeres nach der schwammartigen Erhebung aus dem Grund an ihre eigene Untermasse zu lehnen, nachdem diese Untermasse von den damaligen noch großen Wasserströmungen abgespült worden war, was euch alle die Kleinhügel zeigen, da sie bis zu einer Höhe von hundert Klaftern und auch darüber von abgerundeten Kieseln mit untermengtem Flugsande oft mehrere Klafter tief überdeckt sind.

11] Ihr werdet zwei vorzügliche Ausläufer von diesem Berge entdeckt haben, von denen sich der eine südlich, der andere aber mehr östlich mit mehreren kleinen Auszweigungen hinzieht. Diese Ausläufer sind, allda sie am höchsten stehen, ähnlichen Ursprungs. Die Niederungen aber oder die Zweige dieser Hauptausläufer sind nichts als Anschwemmung; der Abhang gegen Norden und der kleinere Ast gegen Nordost ist nur eine Form des Urbruchs aus der Tiefe und ist dessen sanfter und sanfter auslaufender Fuß, entstanden teils durch das Abbrechen der hoch über ihre Unterlage ragenden Felsenzinnen, teils aber ebenfalls durch Anschwemmung und Niederschlag von Sand und kleineren Steinchen, welche die Flut oft weit her mit sich geführt hat und dort fallen ließ.

12] Seht, das ist nun die Grundbildung dieses Berges! - Wenn ihr dann und wann eure Augen auf den betretenen Boden geheftet habt, so werden euch auch hier kleine abgerundete Quarzbröckchen notwendig zum Vorschein gekommen sein; nur mit dem Unterschiede, daß ihre Farbe nicht weiß, sondern rötlich ist. Dieser Quarz ist nicht desselben Ursprungs wie der weiße auf der Choralpe, sondern er rührt aus der Noahischen Zeit, allwann wie euch schon ein wenig bekanntgegeben wurde - der großen Wasserflut, welche damals fast über dreiviertel Teile von Asien und ganz Europa und über die nördliche Hälfte Afrikas ging, eine hauptsächlich in Europa und dem westlichen Asien überaus heftige Feuer-Eruption voranging, d.h. ungefähr 77 Jahre vor der darauf folgenden Wasserflut.



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