Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 158


7.
   07] Es sei, und wär der Ring von schlechtem Erz,
gesteckt an Meinen Finger durch das Herz;
er ist es nicht, wohl aber Der ihn trägt doch wert,
daß man fürs Siegel Achtung hegt! -
Es soll darum da niemand weise streiten,
nicht betend gar zu einem Ringe schreiten;
doch einem Ringe trübe Zeit bereiten,
dadurch wird niemand viel von Mir erbeuten!

8.
   08] Was da gesagt, dem biete niemand Trutz,
wohl aber mach' sich jeder solch's zu Nutz!
Kannst du nicht achten, was dein Auge sieht,
wie ehren dann, das stets dein Auge flieht? -
Wer da von Mir zum Ringe ist gestaltet,
ist er auch gleich dem Moses nicht veraltet,
so wird durch ihn doch alles neu umstaltet,
so da durch ihn die Lieb'der Liebe waltet!

   09] Das ist etwas allein für dich. So du es jemandem zeigen willst, kannst du es ja tun, Pflicht jedoch sei dir solches nicht. - Es gebührt zwar solches dir Meintwegen! - Für dich selbst aber doch ist es besser zu dulden und zu haben, wie bisher, ein demütiges Herz! Darum sei es dir keine Pflicht, solches auch sogleich den anderen mitzuteilen Amen.

Kapitelinhalt Erklärung zum Lied 'Der Siegelring' (12.07.1842)


   00] O Herr, Du allergeduldigster Lehrer und Führer der gesamten Menschheit, siehe, das Lied 'Der Siegelring' ist im ganzen wie im einzelnen etwas zu geheimen Sinnes. Ich verstehe es nicht, denn auf meine Person kann ich das ja nicht beziehen; wie soll ich solches denn nehmen? O Herr, zürne nicht mir Wurme im Staube aller Nichtigkeit vor Dir, und auch nicht, wie ich bin viel geringer denn alle meine Bruder und Freunde und um vieles schlechter denn sie, darum ich nun frage um solches Dich, - sondern sei mir armem Sünder barmherzig und gnädig! Wenn es Dein heiliger Wille wäre, so könntest Du wohl ein leuchtendes Fünklein Deiner Gnade noch hinzufügen! Aber nur - so Du es willst Amen.



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