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Kapitelinhalt 218. Kapitel: Kaiser Joseph über seine Erfahrungen mit dem kath. Klerus. Grund des frühen Todes dieses Kaisers, welcher nun als Engel des Gerichts gegen das Papsttum bestellt wird.

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Hier tritt der Kaiser Josef hin zu Mir, und sagt: „Herr, sei mir Sünder gnädig! Ich sollte zwar nicht über Andere etwas reden; denn ich bin selbst noch voll von allerlei Schulden; aber da es sich hier um den römischen hohen Klerus handelt, da, Herr, vergieb mir alle meine Sünden, kann ich unmöglich schweigen. Ich habe diese Brut kennen gelernt, wie keiner vor, und nicht leicht Einer nach mir; sie ist aber von mir auch auf eine Art gesalbt worden, die ihr in ewigem Angedenken bleiben dürfte. O Herr! es ist mir vor Dir nahe unmöglich, alles zu beschreiben, was ich als Kaiser mit diesen Wesen alles erlebt habe. Die Schändlichkeit und barste Gewissenslosigkeit erreicht bei dieser Kaste einen solchen Grad, daß man, um sie zu beschreiben, wahrlich keine Worte finden kann; denn ihre Betrügereien auf Kosten Deines allerheiligsten Namens sind wahrlich von der Art, daß sie bisher noch mit keinem tauglichen Namen bezeichnet werden.




 
02] Wahrlich, so ich hätte thun können und dürfen, wie ich es als höchst nöthig angesehen haben mußte, da es mir als Bekenner Deiner reinen Lehre, in der ich wohl bewandert war, nur zu grell einleuchtend war, welch ein Unterschied zwischen der Lehre Roms und zwischen Deiner reinsten hervortrat, so hätte ich der allerfalschesten Römerin für alle Zeiten ein Garaus gemacht; und wäre es mir vergönnt gewesen, nur noch 10 Jahre zu leben auf der Erde, bei Deinem heiligsten Namen, da hätte ich's auch gethan! - Aber eben diese Luder, denen ich zum ärgsten Steine des bittersten Anstoßes geworden bin, haben gewußt, sich wie ein böses Krebsgewürm hinter meinen irdischen Lebensfaden zu schleichen, und ihn vor der Zeit, durchzunagen, und so mußte mein Vorhaben unterm Wege verbleiben.

03] Aber es freuet mich dennoch, daß ich wenigstens den Weg zu ihrem Verfalle gebahnt habe, und er hat gute Folgen; denn so oft ich nur in dieser Welt von der Erde Kunde erhalte, so heißt es allzeit, daß die Hure Babels an der unheilbarsten Abzehrung leide; und das ist für mich eine Wonne, ja ein völliger Himmel. „O Herr! segne Du meine Arbeit, auf daß sie auf Deiner Erde gute Früchte trage; das wird meine größte Freude sein, so Du es mir sagst, daß ich Dir auf der Erde kein ganz unnützer Knecht war."

04] Sage Ich: "Mein liebster Bruder Josef! Ich kann dir vor der Hand nichts anderes sagen, als: Du warst Mir ein Knecht wie wenige vor, und bisher keiner mehr nach dir; du handeltest ganz nach Meinem Herzen, und warst treu in dem dir anvertrauten Haushalte; daß ich es zuließ, daß du nur eine kurze Zeit auf der Erde Mir zu dienen hattest, das hatte seinen Grund darinnen, weil die Menschheit deiner nicht werth war; denn sie war zu schlecht; darum Ich sie aber dann auch durch Kriege und allerlei andere Nöthen und Trübsale heimgesucht habe, wodurch sie durch die Bank hoch und nieder gedemüthigt ward, wie nicht leichtlich irgendwann vorher; und diese Demüthigungen sollen fortdauern, bis der letzte böse Same von der Erde vertilgt wird.

05] Dir aber werde Ich erst jetzt ein rechtes Schwert geben, mit dem du der Hure Babels ganz anders wirst zusetzen können, als du es auf der Erde je hättest zu thun vermocht; denn du bist Mir ein rechter Kämpfer für diese allerwichtigste Sache. Was aber Babel und dessen schwarze und scharlach- und purpurrothe Knechte alles für Gräuel getrieben haben, brauchst du Mir gar nicht hier wieder zu erzählen; denn alles das weiß Ich am allerbesten, darum aber nun auch die Zeit des Gerichtes über sie gekommen ist.

06] Jetzt aber gebe Acht; dort aus einem überaus finsteren Gewölbe trabt ein Erzbischof aus deiner Zeit zu uns hervor; du wirst ihn sogleich erkennen; auch er dich; dem gebe eine gemessene Antwort, wie Ich sie dir in den Mund legen werde.

01] Hier tritt der Kaiser Joseph*) hin zu Mir und sagt: "Herr, sei mir Sünder gnädig! Ich sollte zwar nicht über andere etwas reden, denn ich bin selbst noch voll von allerlei Schulden; aber da es sich hier um den römischen hohen Klerus handelt, so kann ich - Herr, vergib mir alle meine Sünden! - unmöglich schweigen. Ich habe diese Brut kennengelernt wie keiner vor und nicht leicht einer nach mir. Sie ist aber von mir auch auf eine Art gesalbt worden, die ihr in ewigem Andenken bleiben dürfte. O Herr, es ist mir vor Dir nahe unmöglich, alles zu beschreiben, was ich als Kaiser mit diesen Wesen erlebt habe! Die Schändlichkeit und barste Gewissenlosigkeit erreicht bei dieser Kaste einen solchen Grad, daß man, um sie zu beschreiben, wahrlich keine Worte finden kann. Denn ihre Betrügereien auf Kosten Deines allerheiligsten Namens sind wahrlich von der Art, daß sie bisher noch mit keinem tauglichen Namen bezeichnet werden konnten.
[* Josef II., geb. 13. März 1741, gest. 20. Febr. 1790, römischer-deutscher Kaiser aus dem Hause Habsburg-Lothringen, Sohn der Maria Theresia von Habsburg und des Franz Stephan von Lothringen, regierte von 1780-1790 und führte in dieser Zeit viele bedeutende Neuerungen im Sinne geistiger Aufklärung in seinen Ländern ein - sog. Josephinsche Reformen. d. Ed.]

02] Wahrlich, so ich hätte tun können und dürfen, wie ich es als höchst nötig ansehen mußte, da es mir als Bekenner Deiner reinen Lehre, in der ich wohl bewandert war, nur zu grell einleuchtete, welch ein Unterschied zwischen der Lehre Roms und Deiner reinsten (Himmelswahrheit) hervortrat - so hätte ich der allerfalschesten Römerin für alle Zeiten den Garaus gemacht. Und wäre es mir vergönnt gewesen, nur noch zehn Jahre auf der Erde zu leben - bei Deimen heiligsten Namen, da hätte ich's auch getan! - Aber eben diese Luder, denen ich zum ärgsten Steine des bittersten Anstoßes geworden bin, haben gewußt, sich wie ein böses Krebsgewürm hinter meinen irdischen Lebensfaden zu schleichen und ihn vor der Zeit zu durchnagen. Und so mußte mein Vorhaben unterm Wege verbleiben.

03] Aber es freuet mich dennoch, daß ich wenigstens den Weg zu ihrem Verfalle gebahnt habe und dieser Anfang gute Folgen hat. Denn so oft ich nur in dieser Welt von der Erde Kunde erhalte, so heißt es allzeit, daß die Hure Babels an der unheilbarsten Abzehrung leide. Und das ist für mich eine Wonne, ja ein völliger Himmel! O Herr, segne Du meine Arbeit, auf daß sie auf Deiner Erde gute Früchte trage! Es wird meine größte Freude sein, so Du mir sagst, daß ich Dir auf der Erde kein ganz unnützer Knecht war!"

04] Sage Ich: "Mein liebster Bruder Joseph! Ich kann dir vorderhand nichts anderes sagen als: Du Warst Mir ein Knecht wie wenige vor dir und wie bisher keiner mehr nach dir! Du handeltest ganz nach Meinem Herzen und warst treu in dem dir anvertrauten Haushalte! Daß ich es zuließ, daß du nur eine kurze Zeit auf der Erde zu dienen hattest, das hatte seinen Grund darin, weil die Menschheit deiner nicht wert war. Sie war zu schlecht. Darum habe Ich sie aber dann auch durch Kriege und allerlei andere Nöte und Trübsale heimgesucht, wodurch sie durch die Bank, hoch und niedrig, gedemütigt ward wie nicht leichtlich irgendwann vorher. Und diese Demütigungen sollen fortdauern, bis der letzte böse Same von der Erde vertilgt wird.

05] Dir aber werde Ich erst jetzt ein rechtes Schwert geben, mit dem du der Hure Babels ganz anders wirst zusetzen können, als du es auf der Erde je hättest zu tun vermocht; denn du bist Mir ein rechter Kämpfer für diese allerwichtigste Sache! Was aber Babel und dessen schwarze, scharlach- und purpurrote Knechte alles für Greuel getrieben haben, brauchst du Mir gar nicht hier wieder zu erzählen; denn alles das weiß Ich am allerbesten, darum aber nun auch die Zeit des Gerichtes über sie gekommen ist.

06] Jetzt aber gebe acht! Dort aus einem überaus finsteren Gewölbe trabt ein Erzbischof aus deiner Zeit zu uns hervor! Du wirst ihn sogleich erkennen, auch er dich! Dem gebe eine gemessene Antwort, wie Ich sie dir in den Mund legen werde."

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