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Ist das Kreuz ein christliches Symbol?

aus Ralph Woodrow: "Die römische Kirche - Mysterienreligon aus Babylon", Kap. 5 S. 31-38, mit eigenen Erweiterungen


Inhaltsübersicht:


Der weitverbreitete Gebrauch des Kreuzes

Das Kreuz wird als eines der wichtigsten Symbole der Römisch-Katholischen Kirche angesehen. Es ist auf Dächern und Turmspitzen zu sehen. Man findet es auf Altären, auf Einrichtungsgegenständen und kirchlichen Gewändern.

Der Grundriß der meisten katholischen Kirchen ist in der Form des Kreuzes angelegt. In allen katholischen Heimen, Krankenhäusern und Schulen schmückt das Kreuz die Wände. Überall wird das Kreuz äußerlich sichtbar geehrt und angebetet - in hundertfacher Weise!

Wenn ein Säugling besprengt wird, macht der Priester das Zeichen des Kreuzes auf seine Stirn und sagt dabei: »Empfange das Zeichen des Kreuzes auf deiner Stirn.« Während der Firmung wird der zu Firmende mit dem Kreuz gezeichnet.

Am Aschermittwoch wird Asche benutzt, um ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.

Wenn Katholiken das Kirchengebäude betreten, tauchen sie den Zeigefinger der rechten Hand in »heiliges Wasser«, berühren die Stirn, die Brust, die linke und die rechte Schulter - und beschreiben so die Form eines Kreuzes. Dasselbe Zeichen wird vor den Mahlzeiten gemacht.

Während der Messe macht der Priester das Zeichen des Kreuzes 16mal und segnet 30mal den Altar mit dem Kreuz.

In protestantischen Kirchen wird nicht an das Sich-Bekreuzigen geglaubt. Weder beugen die Gläubigen sich vor Kreuzen, noch benutzen sie diese als Gegenstand der Anbetung. Sie haben erkannt, daß diese Dinge unbiblisch und abergläubisch sind. Dennoch ist der Brauch des Kreuzes weitgehend erhalten geblieben, indem man es auf Kirchturmspitzen, auf Kanzeln und darüber hinaus in verschiedensten Formen der Dekoration findet.

Der Ursprung des Kreuzsymbols

Die ersten Christen haben das Kreuz nicht als ein Symbol der Tugendhaftigkeit betrachtet, sondern eher als »verfluchten Baum«, ein Mittel des Todes und der »Schande« (Hebr.12,2). Sie glaubten nicht an ein altes, rauhes Kreuz. Stattdessen gründete sich ihr Glaube auf das, was vollendet wurde am Kreuz; und durch diesen Glauben kannten sie die vollkommene Sündenvergebung!

In diesem Sinne predigten die Apostel über das Kreuz und rühmten es (1.Kor.1,17-18). Sie sprachen niemals über das Kreuz als ein Stück Holz, das man an einer kleinen Kette um seinen Hals hängen oder in seiner Hand herumtragen könnte als Beschützer oder Talisman. Diese Art der Verwendung des Kreuzes kam später.

Erst als man damit begann, das Christentum heidnisch zu machen, oder, wie manche bevorzugen, das Heidentum zu christianisierten, hielt man das Bild des Kreuzes für ein christliches Symbol. Im Jahre 431 wurden Kreuze in Kirchen und Privaträumen eingeführt, während das Anbringen von Kreuzen auf Kirchtürmen erst gegen 586 aufkam. 1

Im sechsten Jahrhundert wurde der corpus cruzifixus von der Kirche Roms gebilligt. 2

Erst ab dem 2. Konzil von Ephesus wurde es auch für Privathaushalte erforderlich, ein Kreuz zu besitzen. 3

Wenn das Kreuz auch ein christliches Symbol ist, kann man dennoch korrekterweise nicht davon sprechen, daß sein Ursprung im Christentum zu finden ist. Es war bereits in der einen oder anderen Form lange vor der christlichen Ära und unter vielen nicht-christlichen Völkern ein heiliges Symbol.

Nach »An Expository Dictionary of New Testament Words« hat das Kreuz seinen Ursprung bei den Babyloniern des antiken Chaldäa. »

Die kirchliche Form eines zweistrahligen Kreuzes . . . hatte seinen Ursprung im alten Chaldäa und wurde dort und in den angrenzenden Ländern, einschließlich Ägypten, als Symbol für den Gott Tammuz verwendet, dargestellt in der Form des »Mystischen Tau«, des Anfangsbuchstabens seines Namens. . .

Um das Prestige des abgefallenen kirchlichen Systems zu heben, wurden Heiden in die Kirchen aufgenommen, ohne echte Buße und Glauben, und es wurde ihnen großzügig erlaubt, ihre heidnischen Zeichen und Symbole beizubehalten. Daher wurde das Tau oder T in seiner häufigsten Form der Darstellung, mit dem tiefer gesetzten Querbalken, übernommen, um für das Kreuz Christi zu stehen »! 4

Die Geschichte des Kreuzes in den heidnischen Nationen

Ankh-Kreuz des Tutanchamungrabes

In jedem Buch über Ägypten, das die alten Bauwerke und Mauern antiker Tempel zeigt, findet man das Tau-Kreuz (Angh-Kreuz im Ägyptischen, Anm. Übers.). Die Illustration oben zeigt den ägyptischen Gott Amon, der ein Tau-Kreuz in der Hand hält.

Tau- oder ägyptisches Angh-Kreuz

Diese Illustration, von einem Gebäude des Amenophis IV in Theben entnommen, zeigt, wie ein König betet. Beachten Sie bitte den runden Sonnenkreis mit der mystischen Darstellung des Sonnengottes darunter.

Ein bekannter Historiker schreibt bezüglich Ägypten: »Hier finden wir, durch Tausende von Jahren hindurch unverändert, unter den heiligsten Hieroglyphen das Kreuz in vielfachen Formen. . . dasjenige aber, das im besonderen als »Kreuz Ägyptens« oder als das Tau-Kreuz bekannt ist, ist wie der Buchstabe T geformt, oft oberhalb mit einem kreis- oder eiförmigen Ring versehen. Hinzu kommt noch, daß dieses mystische Symbol keine Eigenart dieses Landes darstellte, sondern es wurde. . . von den Chaldäern, Phöniziern, Mexikanern und jedem alten Volk beider Hemisphären verehrt.« 5

Betender Amenophis IV mit Ankh-Kreuzen

Da das Symbol des Kreuzes sich in verschiedenen Nationen ausbreitete, entwickelte sich der Umgang damit in unterschiedlicher Weise.

Unter den Chinesen »ist das Kreuz anerkannt als eines der ältesten künstlerischen Darstellungen. ... Es wird auf den Mauern der Pagoden dargestellt. Es wird auf die Laternen, die benutzt werden, die geheimsten Nischen ihrer Tempel zu beleuchten, gemalt.« 6

In Indien ist das Kreuz seit Jahrhunderten ein heiliges Symbol für nicht-christliche Völker. Es wurde verwendet, um die Gefäße des heiligen Wassers, das dem Ganges entnommen wurde, zu kennzeichnen, aber auch als ein Wahrzeichen für körperlose Jaina-Heilige. In Zentralindien fand man zwei rauhe Steinkreuze, die auf eine Zeit datiert werden, die Jahrhunderte vor der christlichen Ära liegt. Eines ist mehr als drei Meter, das andere mehr als 2,50 Meter hoch.

Die Buddhisten, sowie viele andere Sekten in Indien, kennzeichnen ihre Anhänger mit dem Zeichen des Kreuzes auf der Stirn.7

In Susa, Afrika, tauchen die Einheimischen ein Kreuz in den Fluß Gitche.

Die Frauen des Kabyle-Stammes tätowieren sich, obwohl sie Moslems sind, ein Kreuz zwischen die Augen.

In Wanyamwizi werden Wände mit Kreuzen dekoriert.

Die Yaricks, die vom Niger bis zum Nil eine Reihe von Königreichen gründeten, haben auf ihren Schilden ein Kreuz aufgemalt."

Als die Spanier das erste Mal in Mexiko landeten, »konnten sie ihr Erstaunen nicht verbergen«, sagt Prescott, »als sie das Kreuz erblickten, das heilige Wahrzeichen ihres eigenen Glaubens, aufgestellt in den Tempeln Anahuacs als ein Gegenstand der Anbetung. Es war den Spaniern nicht bewußt, daß das Kreuz unter den Heidenvölkern, auf welche nie das Licht des Christentums geschienen hatte, das älteste Zeichen der Anbetung war.« 8

In Palenque, Mexiko, das von Votan im 9. Jahrhundert vor der christlichen Ära gegründet wurde, befindet sich ein heidnischer Tempel, der als »der Tempel des Kreuzes« bekannt ist. Dort ist auf einer Altarplatte im Zentrum ein Kreuz eingraviert in den Maßen 2 mal 3,35 m. In der katholischen Enzyklopädie ist eine Photographie dieses Kreuzes abgebildet, darunter die Worte: »Kreuz von Palenque, aus vorchristlicher Zeit.« 10

Hand nach rechts In früheren Zeiten beteten die Mexikaner ein Kreuz als »tota« (unser Vater) an. Ein Stück Holz mit dem Titel »Vater« anzurufen, ist auch in der Bibel erwähnt. Als die Israeliten Götzendienst in ihren Glauben mischten, sagten sie zu einem Stock, »Du bist mein Vater« (Jer.2,27). Aber es steht im krassen Gegensatz zur Heiligen Schrift, ein Stück Holz (oder einen Priester) mit dem Titel »Vater« zu bezeichnen.

Vor langer Zeit in Italien, noch bevor die Menschen von den darstellenden Künsten etwas wußten, glaubten sie an das Kreuz als einem religiöses Symbol. Es wurde als ein Talisman angesehen und auf Gräber gesetzt. 46 v.Chr. war auf den römischen Münzen Jupiter zu sehen, ein langes Zepter in der Hand haltend, das in ein Kreuz mündete."

Die vestalischen Jungfrauen des heidnischen Roms trugen das Kreuz an ihren Halskettchen, so wie es die Nonnen der Römisch-Katholischen Kirche heute tun. 12

Kreuze auf altgriechischem Stirnband

Auch die Griechen stellten Kreuze dar auf dem Stirnband ihres Gottes, wie bei dem babylonischen Tammuz.

Porcelli erwähnt, daß Isis (aus Ägypten, Anmerk. Übers.) mit einem Kreuz auf ihrer Stirn dargestellt wurde. Ihre Priester trugen Prozessionskreuze zu ihrer Ehre.

Der Tempel von Serapis in Alexandrien war mit einem Kreuz gekrönt.

Als der Tempel der Sphinx ausgegraben wurde, sah man, daß er den Grundriß eines Kreuzes hatte.

Die Perser hatten als Kreuz geformte Standarten während ihrer Kämpfe mit Alexander dem Großen (335v.Chr).

Früher wurde das Kreuz auch bei den Ureinwohnern Süd-Amerikas als religiöses Symbol verwendet. Neugeborene Kinder wurden unter dessen Schutz gegen böse Geister gestellt.

Die Patagonier tätowierten ihre Stirn mit Kreuzen.

In Peru wurden altertümliche Töpferwaren gefunden, die mit dem Kreuz als religiösem Symbol gekennzeichnet waren.

Denkmäler zeigen, daß assyrische Könige Kreuze trugen, die an ihren Halsketten angebracht waren, so wie es auch die Ausländer taten, die gegen die Ägypter kämpften.13

Auch bei den Rot-n-no waren Kreuze auf den Gewändern abgebildet, und zwar schon im 15. Jahrhundert vor der christlichen Ära. 14

Die »Katholische Enzyklopädie« bestätigt, daß »das Zeichen des Kreuzes, dargestellt in seiner einfachsten Form, von zwei Linien, die sich im rechten Winkel kreuzen, schon lange vor der Einführung des Christentums existierte, sowohl im Osten als auch im Westen. Es geht zurück in eine sehr frühe Periode der menschlichen Zivilisation.«15

Die verschiedenen Formen des Kreuzes und ihre Bedeutung

Ist das Kreuz nicht ein christliches Symbol seit der Kreuzigung Jesu? So fragen manche. Es ist wahr, daß heute in der Vorstellung der meisten Menschen das Kreuz mit Christus assoziiert wird. Diejenigen jedoch, die die Geschichte des Kreuzes kennen und die abergläubischen Zwecke, für die es verwendet wurde - besonders in den vergangenen Jahrhunderten sehen die andere Seite. Es klingt hart, wie jemand gefragt hat: »Angenommen, Christus wäre mit einer Schrotflinte getötet worden; wäre das dann ein Grund, uns eine Schrotflinte um den Hals zu hängen oder sie auf der Spitze eines Kirchendaches anzubringen?« Es läuft auf folgendes hinaus: Das Wichtige ist nicht was, sondern wer. Wer war es, der starb? Nicht, was war das Instrument des Todes?

St. Ambrosius hat richtig gesagt: »Laßt uns Christus, unseren König, anbeten, der am Holz gehangen hatte und nicht das Holz.«

Die Kreuzigung als ein Mittel der Exekution »wurde in der Antike in Ägypten, Assyrien, Persien, Palästina, Karthago, Griechenland und Rom als Bestrafung für kapitale Verbrechen angewandt. . . Die Tradition schreibt die Einführung der Todesstrafe durch das Kreuz einer Frau, der Königin Semiramis, zu«! 16

Christus starb an einem Kreuz, welcher Art es auch immer gewesen sein mag; und doch werden in der katholischen Religion viele Arten von Kreuzen verwendet. Einige wenige verschiedene Kreuzestypen sind hier abgebildet. Auf einer Seite in der Katholischen Enzyklopädie werden 40 gezeigt. Wenn das Kreuz in der katholischen Kirche erst mit dem Kreuz Christi eingeführt worden sein soll - und nicht vom Heidentum beeinflußt gewesen ist - warum werden dann so viele verschiedene Arten von Kreuzen verwendet?

Ein bekannter Autor sagt darüber folgendes: »Von den immer noch allgemein üblichen verschiedenen Kreuzestypen, die noch als nationale und kirchliche Wappen in Gebrauch sind, unterschieden nach den uns vertrauten Benennungen wie: St. Georgs-Kreuz, St. Andreas-Kreuz, Malteser-Kreuz, griechisches Kreuz, lateinisches usw., gibt es keines, das nicht weit in die Antike zurückverfolgt werden könnte. 17

Tau-Kreuz    Das Kreuz, das als das TAU-Kreuz bekannt ist, wurde in Ägypten allgemein verwendet. »Später übernahmen es die ägyptischen Christen (koptische Christen) - angezogen von der Form und vielleicht von der Symbolik - als das Wahrzeichen des Kreuzes«.18

Golgatha-Kreuz     Das Kreuz, das wir hier zeigen, wird heute das GOLGATHA-Kreuz genannt; doch diese Zeichnung stammt von einer alten Inschrift in Thessalien, die auf eine Zeit vor der christlichen Ära zurückgeht!

Verschiede christl. verwendete Kreuzformen
Bild Anmerkungen Beispiel

Griechisches Kreuz

Das griechische Kreuz hat vier gleich lange Arme und kommt häufig in verschiedenen Varianten bei Ordensdekorationen vor.

Es wurde auch auf ägyptischen Bauwerken gefunden. Diese Form des Kreuzes wurde in Phrygien benutzt, wo es das Grab des Midas schmückte.

Griechisches Kreuz

Malteserkreuz

Unter den Ruinen Ninives findet man eine Abbildung eines Königs, der ein MALTESER-Kreuz auf seiner Brust trägt.

Das Malteserkreuz ist das Symbol des Souveränen Malteserordens und ziert dessen Flagge. Es wird auch von den verschiedenen Einrichtungen und Organisationen des Malteserordens (z.B. Malteser Hilfsdienst in Deutschland, Malteser Hospitaldienst Austria in Österreich) geführt. Auch der evangelische Johanniterorden, die Johanniter Unfallhilfe und der Lazarus-Orden verwenden das Malteserkreuz. Es besteht im Gegensatz zu normalen Kreuzen aus acht Spitzen.

Malteserkreuz

Lateinisches Kreuz

Die Form des Kreuzes, die heute als die LATEINISCHE bekannt ist, wurde von den Etruskern verwendet, wie man an einem alten heidnischen Grab sehen kann; das Kreuz in der Mitte und links und rechts davon geflügelte Engel. Das Lateinische Kreuz oder Passionskreuz ist das „typische christliche Kreuz", bei dem der Längsbalken (senkrechte Line) länger ist als der Querbalken (waagerechte Arme), welcher oberhalb der Mitte den Längsbalken kreuzt. Es symbolisiert zum einen den Opfertod Jesu Christi. Zum anderen symbolisiert es die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und den Mitmenschen (waagerechte Achse des Kreuzes), sowie mit dem Göttlichen (senkrechte Achse des Kreuzes). (siehe auch: Kruzifix, Triumphkreuz)

Armenisch-Apostolisches Kreuz

Das armenische Kreuz besitzt vier Arme, die an ihrem Ende leicht auslaufen (kurvige Linien) und verziert sind. Meist ist das gesamte Kreuz reich verziert. Sie sind anzutreffen in Armenien, Georgien, der Türkei und dem Iran. Die Kreuze sind ca. 1700 Jahre alt. Sie sind auch oft mit den detailreichen Mustern in Mauern hineingeschlagen.

Andreaskreuz

Das schräg gestellte Andreaskreuz, genannt nach dem Apostel Andreas, der nach der Überlieferung an einem solchen Kreuz hingerichtet wurde.

Unter den Cumas in Süd-Amerika wurde es als ein Beschützer gegen böse Geister angesehen.19 Es erschien auf den Münzen Alexander Balas in Syrien im Jahre 146 v.Chr. und auf denen der baktrischen Könige um 140 bis 120 v.Chr. - lange bevor »St.Andreas« überhaupt geboren wurde!

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Keltisches Kreuz

Das Keltische Kreuz (auch Hochkreuz) ist ein lateinisches Kreuz mit einem Ring, das man besonders in Irland und Schottland verwendet. Es ist oft mit keltischen Knoten verziert, und kann als Nimbuskreuz mit verlängerten Balken dargestellt sein.

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Patriarchenkreuz

Das Patriarchenkreuz, auch Erzbischofskreuz oder Spanisches Kreuz genannt, wird oft in Bildern von Kirchenfürsten, insbesondere Bischöfen und Kardinälen dargestellt. Der kleinere Querbalken symbolisiert die Inschrift auf dem Kreuz.

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Russisches Kreuz

Das Russische Kreuz ist das Kreuz der russisch-orthodoxen Kirche, bei dem zwei parallele waagerechte Kreuzarme die Senkrechte schneiden, Querbalken und Titulus. Darunter befindet sich noch ein dritter, schräggestellter Arm, das Fußbänkchen darstellend. Er mahnt zur Entscheidung zwischen Himmel und Hölle. Der oberste Querarm ist in etwa so breit wie der schräglinksliegende Fußarm.

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Papstkreuz

Das Papstkreuz ist das offizielle Symbol des päpstlichen Amtes. Die drei Querbalken symbolisieren die drei päpstlichen Gewalten: die Priester-, Hirten- und Lehrgewalt.

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Das byzantinische Kreuz

Das Byzantinische Kreuz wird von der griechisch-orthodoxen Kirche verwendet.

Koptisches Kreuz

Das Koptische Kreuz ist ein Kreuz, das sich an das altägyptische Henkelkreuz anlehnt.

Koptisches Kreuz

Lothringer Kreuz

Das Lothringer Kreuz ist ein Kreuz mit zwei Querbalken.

Lothringer Kreuz

Petruskreuz

Das Petruskreuz ist ein auf dem Kopf stehendes lateinisches Kreuz. Katholische Kirchen, die dem hl. Petrus geweiht sind, tragen oder trugen ein dementsprechendes Kreuz auf dem Turm.

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Sonnenkreuz

Radkreuz oder Sonnenkreuz

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Kleeblattkreuz (Lazaruskreuz)

Das Lazarus-Kreuz (Kleeblattkreuz) ist Symbol für die Verbindung von Christuskreuz und Dreifaltigkeit. Es hat zwei gleich lange Balken die in der Mitte senkrecht aufeinander stehen. Die vier Enden laufen in ein Dreiblättriges Kleeblatt aus, gestielt nennt man es Brabanter Kreuz. Die dritte Variante ist in ein Nimbuskreuz im Perlenkranz aufgelöst

Kleeblattkreuz, gestielt (Brabanterkreuz)
Kleeblattkreuz, nimbiert

Wiederkreuz

Das Wiederkreuz ist eine Vervielfachung des lateinischen Kreuzes.

Weihekreuz

Das aus gebogenen Linien gebildete und von einem Kreis umschlossene nimbierte Weihekreuz (lat. crux signata) in der Mensa (Deckplatte) von Altären, auf liturgischen Geräten und an den Wänden von Kirchenräumen, in der Regel dort, wo die Apostelleuchter angebracht sind oder waren; daher auch Apostelkreuz genannt. Diese Kreuzform ist vor allem in katholischen und vorreformatorischen Kirchen zu finden. Bis zur Reformation wurde dieses Kreuz auch als päpstliches Hoheitszeichen verwendet, deshalb findet man auch die Bezeichnung Päpstliches Kreuz, das allerdings namentlich nicht mit dem jetzigen Papstkreuz verwechselt werden darf, das eine Abwandlung des Patriarchenkreuzes mit drei Querbalken darstellt.

Das Hugenottenkreuz

Das Hugenottenkreuz ist ein häufig benutztes Symbol der französischsprachigen Protestanten und Hugenotten. Es ist ein Malteserkreuz, mit acht Perlen besetzt.

Tatzenkreuz

Das Tatzenkreuz, auch Templer- und Kanonenkreuz genannt, ist ein Kreuz mit verbreiterten, häufig gebogenen, Balkenenden. Das Tatzenkreuz ist in den verschiedenen abgewandelten Formen heute noch zu finden (z. B. bei der Bundeswehr). Die Form mit den geraden, nur am Ende nach außen gebogenen Armen wird auch als Prankenkreuz bezeichnet.

Tatzenkreuz

Krückenkreuz

Das Krückenkreuz, auch Kruckenkreuz oder Hammerkreuz, ist ein Kreuz mit Querbalken (Krücken) an den vier Enden.

Ankerkreuz

Das Ankerkreuz hat alle Arme gleich lang und ist damit ein griechisches Kreuz. Die Arme enden ankerförmig. Heute wird es u.a. als Verdienstkreuz verwendet.

Astkreuz

Das Astkreuz hat seinen Namen von den baumförmigen Balken die mit Aststümpfen versehen sind. Die Kreuzform ist meist die eines lateinisches Kreuzes, es sind jedoch auch welche mit Gabelkreuzen anzutreffen, die als Astkreuz ausgeführt sind. Am häufigsten wurde diese Kreuzform in der Gotik verwendet, so zum Beispiel in der Wiener Minoritenkirche (1275) und im Hildesheimer Dom (1015). Das Astkreuz stellt die Assoziation mit dem „Baum des Lebens“, d. h. mit dem ewigen Leben, her. Im 19. Jahrhundert wurden Astkreuze oft mit Wein- oder Efeulaub umrundet ausgeführt.

Jerusalemkreuz

Das Jerusalemkreuz zeigt ein Griechisches Kreuz, in dessen vier Quadranten jeweils ein kleineres griechisches Kreuz angeordnet ist. In frühen Darstellungen wird an Stelle des großen griechischen Kreuzes ein Kruckenkreuz verwendet.

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Union Jack

Der Union Jack stellt eine Überlagerung der Flagge von England (Georgskreuz), der Flagge von Schottland (Andreaskreuz) und der ehemaligen Flagge von Irland (Patrickskreuz) dar.

LF-Kreuz

Dieses Kreuz ist das Logo und Erkennungszeichen der libanesisch-christlichen Partei Forces Libanaises. Das äußere rote Kreuz symbolisiert den Glauben an Jesus Christus. Das innere weiße Kreuz symbolisiert das Leid der Christen im Libanon im Laufe der Geschichte. Die Spitze am unteren Ende des Kreuzes soll die Wehrhaftigkeit und den Selbstverteidigungswillen der christlichen Minderheit darstellen.

Bolnissikreuz

Das Bolnissikreuz stammt von der Bolnissi-Sioni-Kirche (5. Jh.) in Bolnissi (Georgien).

Weitere Formen des Kreuzes, auch in nicht-christlichem Kontext, finden sich im Artikel Kreuz (Symbol).

Eine letzte Frage bleibt: Jesus starb an einem bestimmten Kreuz. Welche Form hatte dieses? Manche glauben, es wäre einfach ein Folterpfahl ohne Kreuzbalken gewesen. Das Wort »Kreuz« vermittelt die Vorstellung, daß Holzteile sich an einem bestimmten Punkt oder Winkel kreuzen.

Jedoch das griechische Wort »stauros«, das die Grundlage für das Wort »Kreuz« im Neuen Testament ist, hat nicht unbedingt diese Bedeutung. Das Wort bezeichnet einfach einen aufrechten Pfosten oder Pfahl. 20

" Wenn der Gegenstand, an dem Jesus starb, nicht mehr als das war, dann kann man überhaupt nicht von einem Kreuz (als solchem) sprechen! Das würde die Torheit aufzeigen, einige Kreuzesformen zu »christianisieren«. Aber es ist nicht notwendig, auf dieser Schlußfolgerung zu beharren.

Die Aussage des Thomas über die Nägelmale (Mehrzahl) an den Händen Jesu (Joh. 20,25) scheint ein Hinweis für ein Kreuz zu sein. Denn wenn es ein einzelner Pfahl gewesen wäre, an dem Jesus gekreuzigt wurde, würden seine Hände sicherlich mit nur einem Nagel durchbohrt worden sein. Die Tatsache, daß über Seinem Kopf Platz für die Inschrift war (Luk. 23,38), läßt auf ein Lateinisches Kreuz schließen. Kreuze, die wie ein »T« oder »X« geformt sind, kann man ausschließen, da diese wohl über dem Haupt nicht genügend Platz für die Inschrift lassen

Wir brauchen uns nicht zu sehr um die genaue Form des Kreuzes Christ, zu kummern. All diese Thesen sind unbedeutend, angesichts der wahren Bedeutung des Kreuzes, nicht die des Stück Holzes, sondern die der ewigen Erlösung durch Christus.

s. Helenas Entdeckung des »Kreuzes Christi«

Mehr über das Kreuz im Christentum bei Wikipedia

Das Brustkreuz von Bischöfen und Papst

Innen hohles Brustkreuz zur Aufnahme von Reliquien als Schutzspendern

    Nachträgl. Erweiterung: Bis zum 13. Jh. trugen Bischöfe und Päpste sog. Enkolpion, das sind Amulette, in denen sich meist Reliquien von Heiligen befanden. Sie sollten den Träger von bösen Einflüssen schützen.

    Auch heute noch tragen manche kath. Bischöfe ein Brustkreuz, das innen hohl ist und Reliquien zu Schutzzwecken enthalten.

    Bilder mit Prälaten (Äbten, Bischöfen, Erzbischöfen, Kardinälen, Patriarchen, Päpste, ...) zeigen auf ihrer Brust oft ein Brustkreuz, auch Pektorale (lat. crux pectroralis), Panagia, Panaghia, Panayia
    Enkolpion, Engolpion
    Stawrion, Stawros genannt

Mehr dazu mit vielen Abbildungen siehe hier.


Anmerkungen

1. Harper's Book of Facts

2. Fausset's Bible Encyclopedia, S. 145

3. Seymour, The Cross in Tradition, History and Art, S. 157

4. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words, S. 256

5. Seymour, The Cross in Tradition, History and Art, S. 22+26

6. Seymour, The Cross in Tradition, History and Art, S. 13

7. Seymour, The Cross in Tradition, History and Art, S. 10+12

8. Seymour, The Cross in Tradition, History and Art, S. 9

9. Prescott's Conquest of Mexico, Bd. 1, S. 242 (bei Hislop S. 199 zitiert)

10. The Catholic Encyclopedia, Bd. 10, S. 253 Art. »Mexico«

11. Seymour, The Cross in Tradion, History and Art, S. 22+26

12. Hislop, The Two Babylons, S. 198

13. Encyclopedia of Religions, Bd. 1, S. 386+494

14. Hislop, The Two Babylons, S. 198

15. The Catholic Encyclopedea, Bd. 4, S. 517, Art. »Cross«

16. Seymour, The Cross in Tradion, History, and Art, S. 64

17. The Pentateuch Examined, Bd. 6, S. 113

18. The Catholic Encyclopedia, Bd. 4, S. 518, Art. »Cross«

19. Encyclopedia of Religions, Bd. 1, S. 494

20. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words, S. 256


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