Heilkraft des Sonnenlichts
In dem Heftchen "Die Heilkraft des Sonnenlichtes" (aus 1851) sind, neben grundsätzlichen Diäthinweisen besonders für Patienten, zehn verschiedene Arten der Verwendung des Sonnenlichtes zu Heilzwecken genau angegeben, wobei es sich im Prinzip darum handelt, die Seelenspezifika aus dem Sonnenlicht in bestimmten Heilpflanzen, aber auch im Zucker, im Salz und in der Ziegenmilch, aufzufangen und darin zu konzentrieren, und für eine Zeitlang auch zu konservieren.
Dabei spieit die Farbe des Gefäßes, in welchem das betreffende Heilmittel der Sonne ausgesetzt wird, und mitunter auch jenes Gefäßes, in welchem es dann verwahrt wird, sowie auch das Material dieser Behälter eine wichtige Rolle.
Einige dieser so gewonnenen Heilmittel sind mehr allgemeiner Art, andere für spezielle "Krankheitsfamilien" sowie auch für einzelne Krankheiten angezeigt.
Zu verwendende Heilpflanzen sind unter anderem Arnika für die sogenannte "Sonnentinktur", Hanf- bzw. Leinsamen, Salbei und Kamille. Bei schweren Seuchen aber helfen Wacholderbeeren gegen Brechruhr und Cholera, die asiatische Rhabarber- und die Ginseng-Wurzel gegen die Pest und das Gelbe Fieber. Die wilde Roßkastanie schließlich heilt unter anderem Kopfschmerzen und Neuralgien, wobei ihre Heilkraft darauf beruht, daß die Kastanie durch ihre stachelige Schale "als eine elektrische Flasche anzusehen und in allen ihren Elementen, aus denen sie besteht, mit Elektrizität geschwängert ist".
Bei Krankheiten oder Leiden, die auf das Nichtfunktionieren des elektrischen Herdes im menschlichen Körper, also der Milz, zurückzuführen sind, "ist eben dieses, aus der Kastanie gewonnene, mit den Sonnenstrahlen geschwängerte Pulver das einzige Mittel, um den elektrischen Strom im menschlichen Körper wieder in die geregelten Schranken zu weisen".
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