H. E. Sponder

Das Auge


 Zunächst wird im Bändchen "Die Fliege" in Kap. 9 ganz grundsätzlich auf das Wesen des Auges eingegangen.

 Wie das Licht ist auch das Auge an und für sich selbst zur Hälfte geistig und zur Hälfte materiell, und "hat mit dem, was das 'Licht' genannt wird, eine ganz gleiche Polarität, darum es auch alles ihm (dem Lichte) Verwandte aufnehmen" und die allerleisesten Schwebungen wahrnehmen und empfinden kann. {jl.flie.009,32}

  Und analog wird in "Schöpfungsgeheimnisse" S. 202 formuliert: "Das Auge als einziges Aufnahmegefäß des Lichtes muß, da Gleiches nur Gleiches anziehen und verwerten kann, ebenfalls aus jenen Elementen zusammengesetzt sein, welche im Lichte die vorherrschenden sind." {gm.sgeh.030,10}

  "Ferner muß das Auge so gebaut sein, daß der Lichtstrahl mit seiner großen Schnelligkeit, mit welcher er in selbes dringt, nicht nur demselben nicht schadet, sondern auch der Seele Zeit läßt, die ihr durch das Auge gegebenen Bilder zu geistigen Vorstellungen des Gesehenen zu ergänzen." {gm.sgeh.030,10}

 Zu dieser notwendigen Verlangsamung und auch zum Zersetzen des eindringenden Lichtstrahles dienen die Feuchtigkeiten im Inneren des Auges. "Mit diesen verschiedenen Feuchtigkeiten ruht in eurem Auge eine Lichtwelt, die dem vom ganzen Universum euch zugesandten Lichte homogen, in euch das Leben oder den nämlichen Prozeß hervorruft, welchen das Licht in der ganzen Schöpfung bewirkt". {gm.sgeh.025,44}

  (Über die Herkunft der Augenflüssigkeiten aus den ätherischen Substanzen der obersten Luftregion siehe des Stichwort: ätherische Öle.)

  Auf S. 203 der "Schöpfungsgeheimnisse" wird der Abbildungsprozeß des Gesehenen im Auge erläutert, wobei auch erwähnt wird, daß die Umkehrungstheorie des Bildes auf der Netzhaut auf einem Irrtum beruht, weil im Gegensatz zu einer gläsernen Linse "im Auge alles lebt, teils materiell, teils geistig, und die Seele mit dem Sehprozeß dort ganz anders zu Werke geht, als es die Optiker glauben." {gm.sgeh.030,19}

 Und gerade darüber gibt im Band 'Die natürliche Sonne' das Kap. 6 Aufschluß, wo die funktionelle Entsprechung des Auges mit einer Hülsenglobe im optischen Sinne dargestellt wird: Wie sich im Mittelpunkt der Hülsenglobe deren Hauptzentralsonne befindet, so im Auge die Kristallpupilla, "die besonders bei vielen Tieren ein eigenes Licht hat, und das Licht von anderen Gegenständen nahezu ebenso aufnimmt wie eine Sonne - welcher Art immer - innerhalb der Hülse.

Die Innenwände des Auges werfen alle Strahlen, die sie durch die Kristallinse von außen aufgenommen haben, mit dem eigenen Lichte jener Linse unterstützt, sogleich wieder in jede denkbare Ferne hinaus." {jl.nson.006,05} "Denn ihr sehet nicht die Gegenstände selbst, sondern nur deren entsprechende Abbilder dadurch, daß diese von der rückwärtigen schwarzen Spiegelhaut durch die Kristallinse aufgenommen und alsogleich nach der Aufnahme wieder vollkommen erleuchtet außer euch geworfen werden. Allda erblickt ihr dann erst die Gegenstände an der Stelle, wo sie sich an und für sich außer euch in der Natürlichkeit befinden." "Denn würdet ihr die Gegenstände selbst schauen, so könntet ihr dieselben nicht anders als in ihrer natürlichen Größe erblicken...' {jl.nson.006,05}

  Auch im Gr. Ev. Joh. Bd IV/219 wird auf besondere optische Finessen in der Einrichtung das menschlichen Auges eingegangen.


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