Geistiges
Wie im Band 'Die natürliche Sonne' Kapitel 6 (Absatz 10 ff.), ausführlich dargetan wird, muß zur Lebensäußerung, welcher Art immer sie sei, ein tauglicher Organismus vorhanden sein. ein solcher aber ist ohne Umhüllung - ätherischer oder kompakterer Art, je nachdem - für sich als Ganzes und aller seiner Teile im einzelnen nicht denkbar und natürlich auch nicht funktionsfähig. Das trifft, wie in Kapitel 7 (Absatz 2) betont wird, auch für des Geistige zu, das ebenfalls nicht ohne äußere Umfassung bestehen kann.
Im 'Große Evangelium Johannes'. Band. VII lenkt das Kapitel 73 am Beispiel der zwar aus verschiedenen Samen, aber aus der gleichen Erde, unter der gleichen Sonne und mit dem gleichen Wasser hervorgehenden, jeweils ihrem Samen entsprechenden Pflanzen unsere Aufmerksamkeit auf das Phänomen des Reingeistigen in der Materie. Es ist dieses Reingeistige, das, eingeschlossen in den betreffenden Samen, aus dem Boden und dem Wasser, dem Licht und der Wärme genau diejenigen "Urstoffsubstanzen" an sich zieht, für die es (wie man heute sagen würde) "programmiert" ist, um sich in seiner Art zu verkörpern und über die neu entwickelte Pflanze den stets gleichen, unveränderten Samen zu produzieren, welcher schon "vor mehreren tausendmal tausend Jahren" stets die gleichen Urstoffsubstanzen an sich gezogen hat.
Das folgende Kapitel 74 zeigt dann am gleichen Samen-Beispiel die Wirkung des Geistes (oder des Geistigen im obigen Sinne) auf Materie: "Dieser also für sich abgesonderte Geist im Keimhülschen, im Besitz seiner klaren Intelligenz und im Bewußtsein seiner Kraft, die er eigentlich selbst ist, wird leicht inne, wann der Same als sein von ihm erbautes materielles Wohnhaus sich in jener Lage und Stellung befindet, in der er (der reine Geist) seine Tätigkeit beginnen kann."
Der Zweck der Pflanze aber ist für den reinen Geist seine eigenschöpferische Vervielfachung. "Und was hier von den Pflanzen gesagt ist, das gilt in geringerem Maße auch von allen Mineralien, in einem höheren Maße von allen Tieren, und endlich auch vorzüglich vom Menschen. Uranfänglich aber gilt desselbe von der Bildung aller Weltkörper, aller Hülsengloben und des gesamten Großen Weltenmenschen." (Siehe die betreffenden Stichwörter.)
Das 75. Kapitel handelt dann vom Geist als der alles durchdringenden innersten Kraft, welche in Absatz 7 definiert wird: "Damit aber alles, was da ist, aus dem Reingeistigen werden und bestehen kann, so muß dieses Reingeistige vor allem ein wahrstes Etwas sein... Im Samenkorn ist demnach der im Keimhülschen ruhende Geist allein ein wahres Etwas, während der übrige Samenleib für sich nichts ist." Dieses "Uretwas des Geistes" aber ist "ein lebendiges und seiner selbst überklar bewußtes Feuer und Licht...".
Im 'Große Evangelium Johannes'.. Band VIII/28 wird unser Vorstellungsvermögen gleichsam vom Gegenpol her an das Verständnis des alles durchdringenden Reingeistigen herangeführt. Nachdem erläutert wurde, daß und warum "Gott, Raum und Ewigkeit identisch" sind, kann der endlose und ewige Schöpfungsraum nicht "als an und für sich tot und ohne alle LebensIntelligenz" vorgestellt werden. Vielmehr kann es in diesem nirgends "ein leb- und Intelligenz-loses Pünktchen" geben, sondern selbst das, "was sich euch wie tot und völlig leblos darstelll", ist durchaus nicht tot und leblos, "wie ihr das an einem Weltkörper selbst oder an seinen (euch) leblos (er)scheinenden Bestandteilen gar wohl bemerken könnet". Im folgenden Kapitel 29 wird "das Verhältnis zwischen den Wesen und der UniversalIntelligenz" behandelt. Absatz 8 ff.: "Tierseelen. wie auch die Seelen der Pflanzen, sind von dem allgemeinen Gottraumesleben nicht streng geschieden, und sind darum aus dem Innewerden ohne allen Unterricht dazu geschickt, wozu sie ihrer Beschaffenheit und Einrichtung nach bestimmt sind. Jedes Tier kennt seine ihm zusagende Nahrung und weiß sie zu finden. ... so kennt auch der Geist der Pflanzen genauest den Stoff, "der seiner besonderen Individualität dienlich ist." "Das alles ist die Wirkung der höchsten und allgemeinen RaumlebensIntelligenz; aus dieser schöpft eine jede Pflanzen- und Tier-Seele die ihr speziell nötige Intelligenz und ist dann nach ihrer Weisung tätig." Nur die menschliche Intelligenz, "die von höchst großem Umfange ist, ist von der UniversalIntelligenz deswegen abgeSondert - und hat von dieser daher auch kein "Innewerden" -, damit sie (die menschliche Intelligenz) sich "ihre bleibende Lebensselbständigkeit schaffen kann, was aber keine Pflanzen- und Tier-Seele vermag, und darum für sich keine geSonderte, sondern nur eine mengbare und Sonach bis zur Menschenseele hin unzählig oftmalige Veränderungsexistenz hat", wobei sie "nach jeder Mengung und Wesensänderung auch in eine andere Intelligenz-Sphäre übergeht". "In einer Menschenseale sind alle die zahllos vielen speziellen Vor-Intelligenzen vereinigt beisammen, was bewirkt, daß die Menschenseele aus sich alle Dinge wohl erkennen und verständig beurteilen kann."
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen