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Der Kuss - seine geistige Bedeutung

Offenbarungen Jesu aus Bibel und durch Gottfried Mayerhofer und Jakob Lorber (1800-64)

aus eBook "Sexuelle (Un)Freiheit - Ist erlaubt, was gefällt?"


Inhaltsübersicht:


Der Kuss und seine geistige Bedeutung

Ein Kuss ist ein Ausdruck eines Gefühles der Liebe, der die Menschen schon von der Wiege an begleitet. Dabei wird körperlich etwas Geistiges, die Liebe, ausgedrückt und bei verschiedensten Anlässen wiederholt. Er symbolisiert also Liebe und die Einheit zweier Seelen.

  • Beim Küssen wird durch den Saugeffekt vom anderen etwas von seinem Lebensmagnetismus und des seelischen Fluidums entzogen und dadurch eine seelisch-geistige Einheit hergestellt: a »Was der Polyp mechanisch durch den Bau seiner Saugwarzen tut, das tut ihr Menschen alle bei dem Akte des Kusses, - dabei euch ebenfalls der Mund wie eine Saugwarze zusammengezogen wird, dabei durch das Einziehen der Luft aber noch eine andere, ja zwei andere Substanzen in den Körper und seine Seele aufnimmt, erstens ein kleines Teilchen von fremdem Lebensmagnetismus, und einen andern des seelischen Fluidums, welches bei solchen Momenten freier wird und sich Anderen mitteilen kann.« (a GM.Kuss.062,01)

  • Das Aneinanderpressen der Lippen gibt ein Vorahnung von einer im Jenseits erst möglichen dauernden Vereinigung zweier Seelen: a »Wie der Polyp sich wohler fühlt, wenn er durch seine Saugwarzen den gewollten Gegenstand fester an sich binden kann, so geht es auch dem Menschen, wenn er beim Akte des Küssens den andern lebenden oder leblosen Körper näher an sich gerückt glaubt, wo dann nebst dem angenehmen Gefühle der äußerlichen Berührung noch der seelische Kontakt dazukommt, welcher der Seele des Küssenden eine Ahnung von dauernder Vereinigung gibt, die leider auf dieser Erde und mit diesem schweren Körper nicht bewerkstelligt werden kann, bis einst feinere Elemente eure Umhüllung sein werden, wo das Ineinanderfließen zweier Seelen beim Kusse deutlicher und länger gefühlt werden kann!« (a GM.Kuss.062,02)

  • Ein Kuss kann bis zur sinnlichen Wollust führen und dadurch entweiht und mißbraucht werden: a »Daß der Kuss auch bis zur sinnlichen Wollust reicht, ist natürlich, weil auch hinter diesem Akte ein noch höherer, geistiger stets verborgen liegt, der von Wenigen gekannt und begriffen wird... Meine Engel werden euch sagen können, daß dieser Kuss aus ihrer Heimat ist, nur daß er bei ihnen nie durch Sinnlichkeit entweiht oder mißbraucht wird.« (a GM.Kuss.062,03)

  • Die Lippenberührung soll in sprachlosen Momenten ohne Worte die Liebe ausdrücken und ein Ineinanderfließen und eine Einheit zweier Seelen bewirken, wobei jeder das eigene Ich dem jeweils^Ahderen geben und ihn ewig an sich binden möchte: a »Die Liebe, dieses allumfassende Band, welche Meine ganze Schöpfung zusammenhält und sie durchströmt, - eben diese Liebe ist in ihren höchsten Momenten sprachlos; - Töne, Worte, ja selbst Blicke, wenngleich aus liebestrahlenden Augen, sind zu wenig, um das auszudrücken, was die Liebe dem geliebten Gegenstande sagen will, - es drängt zur Berührung, um durch selbe ein Ineinanderfließen zweier Seelen zu bewirken.« (a GM.Kuss.062,04)

    a »Hier ist es 'der Kuss', der durch festes Anheften der Lippen den geliebten Gegenstand ewig an sich heften möchte, wo die Seele in dieser Berührung ihr ganzes Ich dem andern geliebten Gegenstande ganz geben möchte, um von ihm sein Eigenes auch ganz wieder dafür zu erhalten.« (a GM.Kuss.062,05)

    a »'Der Kuss' ist einer von jenen Momenten, wo zwei Seelen sich als Eines fühlen, wenngleich nur auf Augenblicke, und wo keine Sprache Ausdrücke besitzt, das zu sagen, was man beim Kusse fühlte. (a GM.Kuss.062,06)

    a »Es ist einer jener Momente, da die Seele sich über ihre gebrechliche weltliche Natur erheben möchte, allein, leider nur auf kurze Dauer ausführbar, diese Berührung wieder lassen muß, um später sie von Neuem zu bewerkstelligen.« (a GM.Kuss.062,07)

  • Der Kuss symbolisiert die Seelenverwandtschaft und gibt eine Vorahnung von einer höheren anderen Welt, in der auch Gleiches mit Gleichem verbunden wird: a »So ist das geistige Band der Seelen-Verwandtschaften, das Gleiches mit Gleichem verbindet, welches durch Meine ganze Schöpfung zieht, den Wesen je nach ihren geistig individuellen Stellungen oft leise Ahnungen einer höheren Welt zu Teil werden läßt, auf daß sie sich nicht zu sehr im Schlamme der Materie verlieren sollten.« (a GM.Kuss.062,08)

  • Ein Kuss drückt in verschiedenen Situationen wortlos die Liebe und Einheit der Seelen aus, die alles nehmen und geben will, was gerade möglich ist, z.B. beim Säugling, beim Wiedersehen und beim Abschied in der irdischen und jenseitigen Welt: a »'Der Kuss', eine einfache Berührung der Lippen, geht als Liebeszeugnis durch alle Lagen eures Lebens hindurch, die Mutter, an der Wiege ihres neugeborenen Kindes, weiß selbem nichts zu sagen, nichts zu deuten, aber ein Kuss drückt alles aus, was sie sagen will.« (a GM.Kuss.063,01)

    a »Der Kuss des Wiedersehens, des Abschiedes, selbst noch am Scheidewege in eine andere Welt, ist der letzte sprachlose Ausdruck einer Seele, die der andern nichts mehr sagen, nichts mehr deuten kann. - Im Kusse vereinigt die Seele alles, will im Kusse alles geben und alles nehmen, was ihr die Umstände und Zeitverhältnisse erlauben; - und erst der Kuss der Liebe, das Erkennen zweier Seelen, daß sie füreinander geschaffen sind, wer will diesen ersten Kuss beschreiben? - Von euch Menschen niemand, aber geht hinüber ins Geisterreich, Meine Engel werden euch sagen können, daß dieser Kuss aus ihrer Heimat ist, nur daß er bei ihnen nie durch Sinnlichkeit entweiht oder mißbraucht Wird.« (a GM.Kuss.063,02)

  • Im Jenseits empfangen geläuterte Angehörige den Neuankömmling mit einem Kuss. Dort lernt man das Zusammenschmelzen von zwei Seelen in eins begreifen und fühlen. Dafür ist ein Kuss ein Abbild schon auf der Erde: a »Ihr werdet diesen Kuss auch einst empfangen von denen, die vor euch hinübergingen, und dort geläutert und gereinigt euch mit Ungeduld erwarten; - dort werdet auch ihr erst das Zusammenschmelzen in eins von zwei Seelen begreifen und fühlen lernen, wovon der Kuss nur ein schwaches Abbild ist, und auf Erden als einziges Symbol Meiner großen Liebe zu euch und allem Geschaffenen fortdauern wird, so lange Geister in Materie eingekleidet sein werden.« (a GM.Kuss.063,03)

  • Die Lippe ist ein Hauptwerkzeug der Sprache, des Wortes, der geistigen Mitteilung. Wo Worte ein Gefühl nicht mehr ausdrücken können, kann dies der Kuss noch tun: a »Wo nun die Lippe als Srpachwerkzeug verstimmt, da leiht ihr die Liebe noch den letzten, den höchsten Ausdruck der Berührung des andern Wesens, dem es sein ganzes Ich, seine ganze Seele geben oder in sie überschütten wollte; - und so ist das Aufpressen der Lippe auf die fremde der Akt, wo körperliche Mitteilung ihr Ende hat, und die geistige ihren Anfang nimmt!« (a GM.Kuss.063,05)

  • Der Kuss wird für alle Zeiten ein Zeichen der Liebe und der Vereinigung zweier Seelen zu einem Ganzen sein: a »Der Kuss ist die Vereinigung zweier Seelen zu einem Ganzen, und dieses Zeichen der Liebe wird so lange bestehen, als Ich die Liebe Selbst in Person bin!« (a GM.Kuss.063,06)

  • Ein Kuss ist ein Abbild dafür, daß die materielle und die geistige Welt der (göttlichen und menschlichen) Liebe sich trennen und doch wieder zusammenfließen: a »Wüßtet ihr, was 'Lieben' heißt, auch 'der Kuss' wäre noch zu wenig für euch; aber ihr begreift Meine Liebe nicht, wo die Berührung jedwelcher Gegenstände eine Entheiligung der "Würde der Liebe' ist.« (a GM.Kuss.063,07)

    a »'Göttliche Liebe', dieses geistige, alles versöhnende, alles umfangende Band, hat euch den Kuss zum Zeichen gegeben, daß ihr bei allen feierlichsten Augenblicken den Grenzstein erkennen sollt, wo zwei Welten sich trennen und doch wieder zusammenfließen!« (a GM.Kuss.063,08)

  • Irdische Liebe soll wie die göttliche Liebe nicht bloß - wie z.B. ein Versöhnungs- oder BruderKuss - kurzzeitig, sondern dauernd tatkräftig ausgeübt werden. Durch sie soll eine dauernde Einigung mit den Mitmenschen durch Annäherung, Versöhnung und Verzeihung hergestellt werden: a »Die Liebe, jene unbegrenzte, die Mein Ich ausmacht, und nach deren Ebenbilde ihr und alle Wesen geschaffen seid, diese Liebe sollt ihr nicht allein in einzelnen Momenten des Kusses ausüben, ihr sollt nicht allein den 'VersöhnungsKuss', den 'Bruder-Kuss'geben, -nein! - ihr sollt bleibend werden, was dieser Kuss, dieser Moment ausdrückt, - ihr sollt werktättig stets den Mitmenschen, wie der ( Polyp den festen Gegenstand als Stütze, fortwährend durch Liebes-Akte an euch fest halten, immer näher ziehen, und ihr werdet auch den Akt des Kusses mit all seinem weltlichen und \ geistigen Gefühlen stets genießen; denn die Einigung mit euren Brüdern ist Einigung mit Mir!« (a GM.Kuss.064,01)

    a »Die Annäherung seiner Mitmenschen, die Versöhnung, Verzeihung ihrer Fehler ist das Luftaufsaugen der polypenartigen Lippen, ist Vergeistigung der materiellen, ist Vorgeschmack eurer künftigen Existenz, ist Eingang in Meine Himmel, ist der erste geistige Kuss Meines eigenen Ichs, das ■ würde es jetzt möglich sein - ihr nicht ertragen und fortleben könntet.« (a GM.Kuss.064,02)

  • Ein Kuss soll nicht zu sinnlich-sexuellen Wirkungen oder gar zum Verrat mißbraucht werden, sondern nur in jenen höchsten Momenten gebraucht werden, wo Worte die Liebe nicht mehr ausdrücken können. Er soll nur als Zeichen des Friedens, der Versöhnung und der Liebe genutzt werden: a »Deswegen, Meine Kinder, mißbraucht den Kuss nicht zu sinnlichen Effekten oder gar zum Verrat, - ihr schadet dadurch eurer und Meiner geistigen Natur, - gebraucht diesen Akt nur in den höchsten Momenten, wo die Sprache zu arm ist, eurem Mimenschen die Liebe auszudrücken, die ihr für ihn fühlt.« (a GM.Kuss.064.03) a »Der Kuss soll unter euch nur das Zeichen des Friedens, der Versöhnung und der Liebe sein.« (a GM.Kuss.064,04)

  • a »Ein rechter Kuss... entstammt der reinsten und aufrichtigsten Liebe.« (a JL.Rbl1.088,01; JL.KJug.154,19-20; JL.Him2.051,06)

  • Der Kuss auf Stirn oder Wange symbolisiert Achtung und Wertschätzung, der Kuss auf den Mund symbolisiert Liebe. Ein MundKuss sollte daher nur gegeben werden, wenn wirklich wahre und reine Liebe vorhanden ist und durch den Kuss ausgedrückt werden soll: a »Es gibt eine zweifache (Art) von rechten Küssen! Die erste, die mehr aus Achtung als aus einer eigentlichen Liebe erteilt wird; und die zweite, die abgesehen von der Achtung, bloß rein aus Liebe erteilt wird! Und siehe, diese zweite Art, die den Kuss vom Munde wieder an den Mund gibt und nicht an die Stirn allein, wird von Mir als ein rechter Kuss bezeichnet.« (a JL.RBl1.088,02)


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