Was bedeuten die Begriffe 'Fleischeslust' (Wollust, Lüsternheit, Geilheit)


Inhaltsübersicht:


Von Gott gewollter, naturgemäßer Sinn von Lust und Bedürfnissen

Lust bzw. Lustempfindungen haben naturgemäß den Zweck, Handlungen in Gang zu bringen bzw. Aktivitäten fortzusetzen. Sie haben psychologisch gesehen die wichtige Aufgabe eines 'Verstärkers' einer Handlung oder Einstellung.

Sinnliche Anlagen, sexuelle Bedürfnisse und Antriebe und die während oder nach ihrer Erfüllung entstehenden Lustgefühle haben im Rahmen der Schöpfungsordnung und in der Natur die wichtige Aufgabe, eine übergeordnetes Ziel zu erreichen. Sie sollen ihrem jeweiligen übergeordneten Zweck dienen. Lust und ihr Zweck sollen daher nicht isoliert und unabhängig voneinander gesehen und praktiziert werden, denn weder die Lust noch der Beischlaf stellen einen Selbstzweck dar - vor allem nicht im Rahmen der Sexualität.

a »Solches also aber wisse, daß auf dieser Welt alles im Menschen nur eine auszubildende Anlage ist für einen endlos erhabenen ewigen Zweck; daher soll er von den in sich wahrgenommenen Kräften nicht töricht eher einen Gebrauch machen, als bis sie zur Vollreife gelangt sind.« (a JL.HaG3.064,16)

Zeugung als Zweck der sexuellen Lust

Menschen werden von verschiedenen Leidenschaften beherrscht, die alle ihre Aufgabe haben. Im sexuellen Bereich hat sinnliche Lust nach der Ordnung Gottes und gemäß der Naturordnung den Zweck, zum Beischlaf zwischen Mann und Frau und dadurch zur Fortpflanzung zu führen. Dies soll den Fortbestand der Menschen, die Selbständigkeit und die Freiheit sichern.

Mißbrauch der Sinneslust durch Übertreibung oder Zielverfehlung

Dem göttl. Willen entspricht ein uneigennütziger, zucht- und maßvoller und eine Zeugung beabsichtigender Beischlaf. Sinnlichkeit und Lust sollen dabei kein Selbstzweck sein, sondern äußerst nüchtern und weise dem Fortpflanzungszweck dienen. Lust und Orgasmus als Selbstzweck sind nach göttl. Ordnung Sünde.

Verbotene Trennung des Zeugungszweckes von der Lust

Ebenso widerspricht es der Ordnung Gottes und der Natur (und ist dadurch Sünde), wenn Lust und Zeugungswille/Vorgang voneinander getrennt werden und Lust zum egoistischen Selbstzweck und damit zur 'Wollust', 'Lüsternheit' oder 'Geilheit' wird.

Sexuelle Praktiken und Beischlaf, der nur die Lust zum Zweck hat, ist daher gegen die göttliche und natürliche Ordnung und Sünde. Die sex. Lustgefühle sollen nur als Mittel zum Anreiz zu einer ordnungsgemäßen Zeugung im Rahmen einer Ehe dienen. Daraus ergibt sich klar, dass z.B. Oralsex, Analsex, Homosexualität, Lesbentum oder Kinderschändung keinesfalls im Rahmen der göttlichen Ordnung erfolgen!

Lustgefühl ist eine geistige Zeugungsfähigkeit

'Wollust' - Begriffsbestimmung

Definition des Begriffes Wollust (Synonyme = Geilheit, Lüsternheit): "Gefühl der Lust und der sexuellen Begierde, das besonders bei sexueller Erregung und der Befriedigung sexueller Wünsche entsteht." (Aus http://www.wortbedeutung.info/Wollust/)

Wikipedia-Definition: "Wollust (lateinisch voluptas) ist eine sinnliche, sexuelle Begierde und Lust, die bei sexueller Aktivität und der Befriedigung erlebt wird. Wollust schließt das aktive Handeln zur Steigerung der sexuellen Befriedigung ein.

Wollust beschreibt das Kultivieren einer Empfindung, die als drängend und lustvoll gilt, früher auch als ruchlos und frevelhaft. Wollust ist nicht nur körperliches Verlangen, sondern setzt auch erotische Fantasien frei. Hinter der Wollust stehen mit den damit verbundenen Fantasien starke Triebkräfte und Verlockungen."

Herkunft des Begriffes 'Wollust' lt. Wictionary: "Das Wort stammt vom althochdeutschen willilust und wolalust ab. Es entstand im Mittelhochdeutschen und im Mittelniederdeutschen sodann wollust. Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung aus Lust und einer Vorform von wohl. Aus diesem Grunde wurde Wollust vom 16. bis ins 18. Jahrhundert auch als Wohllust geschrieben. Am Anfang seiner Entstehungsgeschichte hatte das in Legendendichtung und mystischer Literatur gehäuft vorkommende Wort noch nicht die eher anrüchige und pejorative Bedeutung im Sinne von ‚Laster' und ‚Ausschweifung', die erst im Frühneuhochdeutschen entstand, sondern wurde als Bezeichnung für ‚Lustgefühl' und ‚etwas, das Freude bereitet' benutzt."

Synonyme für Wollust sind Geilheit und Lüsternheit oder auch 'sinnliche Wonne' oder 'Fleischeslust'.

Wenn 'Wollust' erwähnt wird, ist damit meist sex. Lust (= Lüsternheit, Geilheit) am eigenen oder fremden Körper durch die verschiedenen Praktiken der Unzucht, Hurerei und Unkeuschheit gemeint.

In Jesu Neuoffenbarungen wird außer 'Wollust' auch 'Fleischeslust' als Lust an sonstigen sinnlich-materiellen Bedürfnisbefriedigungen verwendet. Der Begriff beinhaltet auch die damit verbundene Unmäßigkeit und Zuchtlosigkeit.

Geilen bzw. Geilheit - Begriffsbestimmung

Geilheit ist lt. Wikipedia der umgangssprachliche Begriff für die sexuelle Begierde, das sexuelle Verlangen oder die Wollust.

Das Adjektiv geil und das davon abgeleitete Substantiv Geilheit gehen wahrscheinlich auf eine indogermanische Wurzel mit der Bedeutung 'aufschäumend, heftig, übermütig, ausgelassen, lustig" zurück. Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jahrhundert) wurde geil im Sinne von 'übermütig", 'überheblich" verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jahrhundert) stand es für 'kraftvoll, mutwillig, üppig, lustig, froh, fröhlich oder schön".

Seit dem 15. Jahrhundert wird 'Geilheit' vorrangig synonym für oder als Anspielung auf Lüsternheit oder sexuelle Begierde (vgl. Wollust) verwendet, 'Geilheit" und mehr noch die Adjektivform 'geil' stellen in diesem Zusammenhang populäre umgangssprachliche Ausdrücke dar, deren Gebrauch in offiziellen Zusammenhängen allerdings als vulgär gilt.

Nach der Lehre der katholischen Kirche ist Wollust eine der sieben schlechten Charaktereigenschaften (Todsünden), aus der andere Sünden entstehen. Jesus zählt zu Geilerei Sachverhalte, die mit sexueller Wollust, aber auch mit Lust an Sinnlich-Materiellem zu tun haben:

Als 'Geiler' bezeichnet Jesus Menschen, die Wollust, Lüsternheit, sexuelle oder sinnlich-materielle Anreize erstreben und genießen.

Wollust bzw. Geilheit ist nicht nur körperliches Verlangen, sondern setzt auch erotische Fantasien frei. Hinter der Wollust stehen mit den damit verbundenen Fantasien starke Triebkräfte und Verlockungen.

Wer Wollust als Naturrecht beansprucht, muss auch Geschlechtskrankheiten als Naturrecht ertragen

Aus folgendem Disput zweier Verstorbener geht hervor, dass die Übertretung von göttlichen und naturgemäßen Gesetzen - z.B. im sexuellen Bereich - ebenfalls gesetzmäßige Folgen nach sich ziehen:

(jl.rbl1.097,14) (Argument eines Wollustbefürworters): "Wer hat denn die Natur geschaffen, und wer mit allmächtiger Hand eherne Gesetze in sie gelegt?! Siehe, die echte, allein ewig wahre Gottheit! Wie kann aber ein Wurm sündigen, so er das tut, wozu ihn die Gesetze der Natur instinktmäßig antreiben?! Siehe, der ist bei mir weise, der die Gesetze in der großen Natur ihm zu Gunsten benützt und darnach lebt! Ein Esel und Ochse aber ist derjenige, der, über die Gesetze der Natur sich hinaussetzend, nur nach einer übersinnlichen Wonne strebt, die sonst nirgends als in seinem dummsten Gehirne zu Hause ist! - So ich aber solchen Gesetzen gemäß gelebt habe, sage, wo ist der Gott, der mich deshalb richten könnte!?"

15] Spricht Robert, noch immer in einem sehr gemäßigten Tone: "Höre Freund, du bist aufgeregt wegen der nötigen Translozierung (örtlichen Entfernung) der vierundzwanzig Tänzerinnen, die deine noch unreinen Sinne sehr in Anspruch nahmen; aber mäßige dich nun und nimm einen rechten Verstand an, auf dass du einsehen mögest, ob meine Sendung an dich einen guten, schlechten oder eselhaft dummen Grund habe!?

16] (Antwort des höheren Wesens) "Du pochst nun gar so mächtig auf die Gesetze der Natur und willst mir begreiflich machen, dass man ein bornierter Esel sein müsse, so man sich dieselben nicht allzeit zu einem Wollustseligen Zwecke dienstbar zu machen verstehe oder einer gewissen bigott-dummen Schwärmrei wegen nicht zu machen getraue! Ich aber frage dich und sage: Feund, wie räsonierst denn du darüber, wenn sehr viele der steten »Erfüllung der stummen Naturgesetze« Beflissene nach kurzer Wollustseligkeiten allerlei körperlich und geistig unheilbares Elend versinken, aus dem sie sozusagen kein Gott mehr herausziehen kann?!

Siehe, z.B. ein der Naturgesetze sehr beflissener junger Mann auf der Welt ersieht eine seine Sinne über alle Maßen bezaubernde Dirne; wie ein Besessener rennt er ihr nach und setzt alles daran, mit ihr die starke Anforderung der Naturgesetze ins Werk zu setzen. Es gelingt ihm, sich bei der Dirne Gehör zu verschaffen; aber (finis coronat opus - das Ende krönt die Welt) bald nach der an der Dirne vollbrachten Erfüllung des Naturgesetzes meldet sich ein anderes ganz verteufelt schlechtes, widriges und sehr grauslich elend schmerzliches Naturgesetz, nämlich das verteufelte Nach-Gesetz der Lustseuche (Syphilis) mit allen seinen unheilbaren Verordnungen! Ein Heer von fürchterlichsten Leiden und unaushaltbaren Schmerzen stürzt mit einer satanischen Wut der Erfüllung des ersten »Wollustgesetzes« nach und quält den getreuen Erfüller des Wollustseligen Naturgesetzes auf eine Weise, die wahrlich für einen ärgsten Teufel zu arg wäre! Jahrelang muß nun ein solcher Mensch die allzu bereitwillige Erfüllung des ersten, seligen Gesetzes durch ein nachfolgendes, höchst armseliges büßen! Seine ganze Natur wird verstümmelt, sein Geist nach und nach getötet und die eigene Seele verfinstert und zu einem Selbtpeiniger umgestaltet!

17] "Sage mir, wäre es für diesen Menschen nicht besser gewesen, physisch und geistig, so er dem ersten Wollustgesetze nicht gar so treulich nachgekommen wäre, da er dadurch ein zweites aus der Hölle über sich heraufbeschwor!? Das zweite ist, ebenso wie das erste, ein Naturgesetz. Bist du für die Erfüllung des ersten gar so sehr eingenommen, warum darauf nicht auch für das Walten des zweiten?!

18] "Du sagtest: "Wo ist der Gott, der mich für die Erfüllung der in die Natur gelegten Gesetze richten könnte?« Ich aber frage und sage: Welcher Gott hat denn dann das zweite, scheußliche Gesetz als eine Folge des ersten gesetzt, so dieses zu gewissenhaft eifrig befolgt wird?! Bist du nicht ausgelegt, diesem Gotte ein Loblied zu singen?

(jl.rbl1.097,19) "O sieh, du Blinder! Wohl hat Gott alle Gesetze in die Natur gelegt; aber dem freien Menschen gab Er Verstand und Vernunft, dass er die ersten Gesetze seines Fleisches [Drang zur Fortpflanzung und der damit verbundenen Lust] nur sehr mäßig, und das nur im Zustande einer Ehe ordentlich erfüllen solle; für jeden Tritt über die moralische Grenze hinaus hat Er aber auch schreckliche Hinkboten gestellt, die solche Überschreitungen stets auf das empfindlichste durch ein zweites Gegengesetz zu ahnden pflegen!

20] "Wenn wir das aber aus dem Erfahrung wissen, wie auch, dass wir nur in der gesetzlichen Mittelstraße wahrhaft glücklich sein können, wie kannst du demnach jene Menschen Esel nennen, die nach der rechten Ordnung Gottes leben; die sich nicht aus die Extreme blind hinstürzen, sondern in allem ganz bescheiden auf der Mittelstraße einherwandeln?!"

Jede sexuelle Sünde umhüllt den Geist mehr mit einem Totengefängnis

(jl.hag2.089,05) "Wer da fällt, der steht schwer auf, und bei jedem Falle wird der Geist mit einem neuen Totengefängnisse umgeben.

06] Wenn er dann erstehen möchte aus der Gefangenschaft des Fleisches, welches ist die alte Sünde und der alte Tod des Geistes, - wie wird es ihm dann ergehen, wenn er statt einer Rinde mehrere hunderte wird zu durchbrechen haben, da immer eine um die andere hartnäckiger wird?!

07] Daher sorget euch nur um das, was des Geistes ist; das Fleisch aber übergebet Mir und tuet im selben Meinen Willen, auf dass es kraftlos werde, so werdet ihr im Geiste allzeit in dem Grade wachsen und zunehmen, in welchem euer Tod abnimmt, welcher da ist die Sünde oder das Fleisch.

"Daher sage Ich es euch noch einmal: Nähret, stärket und ergötzet euer Fleisch nicht; denn dadurch nähret, stärkt und ergötzet ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir!" (jl.hag2.089,08)

In selteneren Fällen ist unter 'Fleischeslust' auch Schwelgen, Prassen und Trinken gemeint.

Psychisch-geistige Folgen der Wollust

Materiell-sinnliche Unmäßigkeit beim Schwelgen und Prassen sowie Wollust und sex. Unmäßigkeit machen die Seele sinnlich und richten sie auf Materielles aus.

Da Fleischeslust bzw. Wollust ein sich selbst verstärkender Reiz ist, besteht das Risiko, sehr rasch und intensiv von diesem Gefühl abhängig bzw. süchtig und von einem Wollustgeist besessen zu werden: "jl.gso2.115,06) "Hat die ehedem schamhafte Jungfrau den süßen Stachel der Wollust verkostet, so bringt sie, wie ihr zu sagen pflegt, kein Gott mehr auf die Bahn der Tugend zurück."

Darüber hinaus gilt das Gesetz der Anziehung von gleichgesinnten Geistwesen (also verstorbenen Menschen, die selbst sehr wollüstig waren). Man kann von ihnen umsessen, zu weiterem Handeln angetrieben und letztlich von ihnen besessen und beherrscht werden. (Mehr über geistige Fremdeinflüsse) Wolluststreben verhindert - wie andere Laster - die volle geistige Wiedergeburt (jl.ev05.125,02): "Prüfet euch sorgfältig, ob nicht noch irgend starke weltliche Vorteilsgedanken euer Herz beschleichen, ob nicht zeitweiliger Hochmut, eine gewisse, zu überspannte Sparsamkeit - eine jüngste Schwester des Geizes-, die Ehrsucht, richterlicher Sinn, Rechthabelust, fleischlicher Wollustsinn und dergleichen mehreres euer Herz und somit auch eure Seele gefangenhalten! Solange das bei dem einen oder dem andern der Fall ist, wird er zu der Verheißung, das heißt zu ihrer vollen Erfüllung an ihm, nicht gelangen."

Hand nach rechts mehr über die Folgen

Arge Leidenschaften und Wollust vermaterialisieren die Seele; jenseitige Auswirkung davon

Arge Leidenschaften und Wollust vermaterialisieren die Seele; negative jenseitige Auswirkung davon: (jl.rbl2.153,07) "Meinst du aber etwa, dass da in diesen Gräbern lauter armes Proletariat, das gewisserart wegen seiner Armut zu sündigen genötigt ist, im Gerichte gefangen rastet!? - Oh, wenn du so etwas meinst, da bist du in großer Irre! Siehe, die da unten sind lauter Großstämmler [von hoher Abstammung], lauter Wesen, die in den verschiedensten Dingen wohl unterrichtet waren. Aber da sie alles, was sie kannten und hatten, nur zum Vorteile ihres Hochmutes, ihrer harten Unversöhnlichkeit, ihrer fleischlichen Wollust, ihres Neides und Geizes verwendet und somit ihre Seele zu sehr vermaterialisiert haben - so stecken sie nun auch in den Gräbern desselben Gerichtes, das sie sich selbst bereitet haben!"

Wie die Wollust zu überwinden ist

Hand nach rechts s. die Folgen von Sexsünden

Hand nach rechts mehr zur Vorbeugung, Behandlung und Befreiung von Wollust, Unzucht und Hurerei


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