Das Tierleben
Im Bändchen "Die Fliege", Kapitel 008 wird erläutert: "Das tierische Leben äußert sich notwendigerweise zweifach, und zwar zuerst in einem negativen Leben, welches da ist das Pflanzenleben. Hat dieses Leben einmal die gehörige Sättigung bekommen und vermag es nicht mehr alles polarische Leben in sich aufzunehmen, so bildet sich natürlicher- und notwendigerweise ein positiv-polarisches Leben aus und hat zufolge der Übersältigung des negativen Lebens dann eine hinreichende Nahrung für sich." Dieses beginnt im Saft der Pflanzen oder in dem durch Pflanzenteile faulenden Wasser. Und "so sich nun da das tierische Leben zu bilden anfängt, so kann es dann auch nicht mehr in eine Stockung übergehen...". Der Stufengang jeglicher Entwicklung aber ist "nichts anderes, als eine stets vollkommenere und größere Dichterwerdung des Lebens".
In den "Himmelsgaben", Band I gibt der Text vom 15. August 1840 (Seite 081 ff.) einen fundierten Überblick über die Stufen der Tierwelt, deren erste Klasse "die unendlich kleinen Bewohner des Äthers sind. Sie sind in demselben ungefähr das, was ihr ,Atom nennt...".
Diese Stelle ist ausführlich zitiert unter den Stichwörtern: Atom, Atmosphäre, das Leben. -
Aus allen diesen Stellen (auch bei 'Fliege', Kapitel 8) geht mit großer Klarheit der Ursprung des Lebens aus dem Lichte hervor, und es wird auch die weitere Entwicklung behandelt, so daß hier diese Stufen übersprungen werden können bis zu den Infusionstierchen. (Seite 85): von den tausenderlei Tiergattungen, welche nach Verlauf einer längeren Zeit in einem Wassertropfen zu entdecken sind, und welche sich "in ihrer Form und Benehmungsweise wesentlich unterscheiden", "da geht immer eine Klasse durch die Vereinigung aus einer anderen hervor". Dabei geht "eine zweifache Zeugungsweise vor sich, nämlich die von seinesgleichen und die einer höheren Klasse", und zwar auf folgende Weise: "Eine höher stehende Tierklasse verschlingt sehr gefräßig eine Unzahl aus der unteren Klasse. Dadurch wird aus dem materiellen Substrate und der individuellen Beschaffenheit der höheren Klasse seinesgleichen reproduziert."
"Und so geht es von Stufe zu Stufe höher, bis wieder ein Kreis von tausend Gattungen durchgegangen ist." Dann geschieht eine Teilung, "einige vereinigen sich zu allerlei Gewürm der Erde, andere aber zu dem des Wassers". "Zunächst solchen Würmern kommen dann die kleineren Gattungen der Schaltiere, und zwar zuerst die Schnecken." - Daß mit dieser organisch-materiellen Tierstufenentwicklung selbstredend immer auch die seelisch-substantielle Entwicklung im Tierreich Hand in Hand geht, kommt in diesen Texten stets ebenfalls zum Ausdruck, bzw. zur Darstellung, wie z. B. im anschließenden Text (in Hi. Band I) vom 76. August 1840, wo (jl.him1.089 ff.) unter anderem gezeigt wird, wie "das unförmliche Wesen eines toten Riesenpolypen in eine unzählige Menge von kleinen, rötlichen Würmern übergeht. Diese zehren, sich gewaltig vermehrend, wohlbehaglich am abgestorbenen Polypen, und wenn sie sich so gewisserart zu Tode gefressen haben, dann vereinigt sich ihr Leben (Seelensubstanz) zu einem Leben, aus welchem dann ein ,Tintenfisch' oder ,Tintenwurm' zum Vorschein kommt". "Seine Nahrung besteht ebenfalls in einer Würmerart... Und wenn er stirbt, nachdem er mehrere Millionen solcher (Würmer)Leben in sich aufgenommen hat, so vereinigen sich diese wiederum zu einem höher potenzierten Leben, und es geht der sogenannte ,Seefalk' oder ,Fliegende Fisch' daraus hervor. Dieser hat seiner inneren Gestaltung nach eine doppelte Einrichtung, nämlich die eines Fisches und die eines Vogels." (Zitiert auch unter Stichwort Fische.) Da die Fische sämtlich schon auf einer höheren Stufe stehen, so daß sie "nach ihrer Lebensvereinigung zu Bewohnern der Luft werden", "entspricht fast jeder Fischgattung eine Vogelgattung". -
Die Schaltierreihe hingegen reicht bis zu den Schildkröten, während "das Seekalb, der Seelöwe, das Walroß und so auch alle Vierfüßlern entsprechende Tiere als Halbbewohner des Wassers und der Erde anzusehen sind, durch deren Gattungsvereinigung entsprechende Vierfüßler der Erde (Landtiere) werden".
Großartige Einblicke in diese Entwicklungsketten der Wesen und die dabei obwaltenden Ordnungsprinzipien bringt auch der Band "Der Saturn" ab Kapitel 013, wo zuerst gezeigt wird, wie die "atomistischen Äthertierchen" ins Wasser aufgenommen werden, darin sie sich dann von Klasse zu Klasse vervielfältigen bis zur Stufe der Amphibien als dem ordnungsmäßigen Übergang zu den Landtieren. In jl.satu.014 wird unter anderem dargetan, daß es zwischen zwei großen Tierklassen immer eine kleinere geben muß, "welche gegen die vorhergehende große Klasse sich feindselig verhält, aber von einer nachfolgenden größeren Klasse bald wieder als eine wohlschmeckende Speise verzehrt wird", was hier am Beispiel einer Krebsart gezeigt wird, welche eine "lebensammelnde Mittel-Tierklasse" darstellt, "vermöge welcher das Leben einer Schnecke potenziert in das Leben einer anderen (auf bereits höherer Stufe) übergeht".
In jl.satu.017,07 ist vom Walfisch unserer Erde die Rede, welcher "nur die Gefiedertiergattungen der Polarländer vorbereitet, d. h. es werden in ihm die Seelen aus den Wassertieren in die verschiedensten Seelenarten der gefiederten Bewohner der Luft übertragen". Mit anderen Worten ausgedrückt: es handelt sich beim Walfisch um ein als Tiergattung "bleibendes Organ", durch welches viele Gattungen, dem seelisch-substantiellen Teil nach "sich wohl unterscheidbar ausbildend, hindurchgehen können". -
In jl.satu.027,09 ff.) wird ausgeführt, daß unsere Alpentiere jene "höheren lebenden Formen sind, in welche das Pflanzenleben der Hochgebirge übergeht". Denn: "sich nähren heißt, daß das zerstreute Leben der kleineren unteren Potenzen (durch die Nahrung) aufgenommen und so zu einem vollkommeneren Leben vereinigt wird", heißt, es gleichsam in ein Gefäß sammeln, "damit es von Stufe zu Stufe kräftiger und vollkommener werde... ".
Der Band "Erde und Mond" befaßt sich in jl.erde.015 ebenfalls mit dem allgemeinen Stufengang der Lebewesen, wobei besonders die Urzeugung von verschiedenen Lebewesen unmittelbar aus der Erde besprochen wird.
In der "Haushaltung Gottes", Band III, Anhang (Seite 452 f.), wird im Zusammenhang mit der vornoachischen Gestalt der Erde die seinerzeitige Fruchtbarkeit jetzt "wüster Ländereien" Asiens erwähnt "mit Einschluß eines großen Teiles Sibiriens", "was die noch heutzutage häufig aufgefundenen, unter dem ewigen Schnee und Eise ruhenden Mammuts und noch eine Menge anderer gras- und laubfressender Tiere beweisen". Diese Stelle ist unter dem Stichwort Mamelhud ausführlicher zitiert. -
Ebenfalls mit der Vorgeschichte befassen sich im 'Großen Evangelium Johannes'.. Band VIII Kapitel 071 bis 73, wo auch der voradamitische Riesenmensch und jene Tiere erwähnt sind, welche diese Vormenschen mit ihrem "viel höheren Vernunft-Instinkt" so weit beherrschten, daß die Tiere ihnen "teils zum Tragen, teils zur Jagd und teils zur Gewinnung der Milch und der Wolle" dienten. Diese Stelle ist unter dem Stichwort Riesen ausführlicher zitiert.
Zur Frage des Tier-Instinktes finden sich in den Neuoffenbarungsschriften mehrere Stellen. so befaßt sich in den "Lebensgeheimnissen" der Text vom 28. Juli 1870, Teil 4 (gm.lgeh.008) mit dem Geistes- und Seelenleben, wobei betont wird, "daß auch die schon mehr selbstbewußten Seelen (der Tiere) immer noch am Leitseile des allgemeinen großen Naturgeistes geführt werden, der durch alle Welten und Räume weht und alles Geschaffene antreibt, seinen Zweck zu erfüllen, und auch als Instinkt bekannt ist". Daher "drängt die Seele des Tieres von den ersten Mollusken angefangen", drängen alle nach Vervollkomnmung, haben auch diese Eigenschaften in gewissem Grade, sich vervollkommnen zu lassen, und erreichen solches auch ..." -
Im jl.ev04.106,02 wird erläutert, daß die Tiere "schon von Natur aus für ihr Sein eine gewisse Instinkt-Bildung haben, worin sie stets eine große Fertigkeit und Vollendung an den Tag legen, so daß der Mensch mit all seinem Verstand nicht fähig wäre, ihnen gar manches nachzuahmen"; aber ein Tier darüber hinaus zu unterrichten ist deswegen nur in relativ sehr engen Grenzen möglich, "weil die Tierseele eine stumpfe Rückerinnerung an ihre früheren Zustände gleichfort wie ein Gericht gefangen hält und beschäftigt, und sie somit in einer gewissen Betäubung lebt".
In jl.ev04.259 wird eine Reihe von Beispielen der oft erstaunlichen Intelligenz von Tieren gegeben, die freilich vom der Natur und ihrem Leben entfremdeten Menschen nicht mehr verstanden werden. So wurde im alten Ägypten, "die große Eidechse als ein ordentlicher Prophet angesehen (und verstanden!) und verkündete oft mehrere Tage zum voraus, was da alles kommen werde". Daher wurden diese Tiere seinerzeit von den Nubiern auch besonders gepflegt und mit Milch und Käse gefüttert. -
In jl.ev04.117,05 wird erläutert, wie es möglich ist, daß die Tiere Elementarereignisse, wie Erdbeben, schon voraus spüren: es rührt dies von der "großen Bewegung der Naturgeister und -Seelen her" (welche diese Ereignisse provozieren), was den Tierseelen spürbar ist, so daß sie "von einer großen Bangigkeit befallen werden". "Da fangen dann alle Gattungen Tiere an, sich gegenseitig ganz freundlich entgegenzukommen, und bilden eine ganz friedliche Gesellschaft... . Da ändert alles seine Natur ... . -
In diesem Kapitel ist auch die Vereinigung von durch eine Brandkatastrophe frei gewordenen Naturseelen zu einem "Seelensubstanzknäuel" beschrieben; ausführlicher zitiert unter dem Stichwort Seelensubstanz.
In den "Himmelsgaben", Band II wird im Text vom 10. Febr. 1847 "Von der Cholera" (jl.him2.307) gezeigt, welche für den Menschen ruinöse Folgen die Unterbrechung der Wesenskette durch Ausrottung von Tiergattungen und auch von Wäldern hat. (Siehe die Stichwort Krankheiten, Pestkrankheiten, Wald.)
In diesem Zusammenhang sei nun noch ganz besonders darauf hingewiesen, daß es bei den im Verlaufe der Erdbildungsperioden auf natürliche Weise ausgestorbenen Tiergattungen - welche unter den geänderten Verhältnissen auf der Erde nicht mehr den ihnen gemäßen Lebensraum vorfanden, niemals zu einer Unterbrechung der Wesenskette kam, weil diese Tiergattungen als solche ihr "Plan-Soll" erfüllt hatten und neue Gattungen an ihre Stelle traten. -
Doch wenn heute z. B. die Wale (und andere Meeressäugetiere) enorm dezimiert, z. T. fast schon völlig ausgerottet sind, fehlt deren Seelen-Substanz und -Potenz im essentiellen Sinne für den Nachwuchs der nächsthöheren Stufe, d. s. die "Gefiedertiergattungen der Polarländer" (siehe weiter oben lt. jl.satu.017,07), was unweigerlich zu deren Degeneration und Verkümmerung und auch zum Entstehen bisher unbekannter neuer Krankheiten und Seuchen führen kann, auch schon geführt hat, und vermutlich noch führen wird! -
Weder im Schöpfungsplan noch bei ungestörter, natürlicher Evolution des irdischen Lebens sind Krankheiten vorgesehen oder "drin", sondern diese werden nur durch die Störung der natürlichen Ordnung durch den Menschen hervorgerufen; und nicht nur seine eigenen Krankheiten und seine erschreckende Degeneration, sondern auch alle Tierseuchen und die Krankheiten und Schädlingsanfälligkeiten der Pflanzen, und das immer infolge der "de-komponierten" und somit unreifen Seelensubstanz und dadurch sehr geschwächten Lebenskraft der Wesen.
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